Tatzeit: 15.06.2020, 17:25 Uhr Tatort: Hamburg-Winterhude, Lorenzengasse
Beamte des Landeskriminalamts 433 (Trickbetrug) nahmen gestern Nachmittag einen 21-jährigen Deutschen vorläufig fest, der im Verdacht steht, als sogenannter "falscher Polizeibeamter" aufgetreten zu sein, um ein Ehepaar (78, 82) um ihr Erspartes zu betrügen.
Nach bisherigem Stand der Ermittlungen erhielt der 82-Jährige einen Anruf von einer männlichen Person, die sich als Kriminalbeamter der Polizei Hamburg ausgab.
Diese teilte ihm mit, dass ein Einbruch in seinem Wohnumfeld stattgefunden habe und dabei eine Liste aufgefunden worden sei, auf der sein Name stünde.
Um den Senior nun vor einem Einbruch zu schützen, wurde er nach seinen Vermögenswerten befragt und zudem mitgeteilt, dass in seiner Sparkasse ein sogenannter "Maulwurf" arbeite, der möglicherweise Informationen an die mutmaßlichen Betrüger weiterreiche.
Zur Sicherheit solle der Angerufene sein Erspartes von der Bank abheben und einem zivilen Polizeibeamten übergeben, der die Vermögenswerte zur Sicherung an der Wohnanschrift abholen würde.
Dieser Aufforderung kam der 82-Jährige nach und begab sich gemeinsam mit seiner 78-jährigen Ehefrau schließlich zu ihrer Sparkasse in der Jarrestraße. Als sie dort versuchten, ihr Erspartes abzuheben, wurden sie durch einen aufmerksamen Mitarbeiter über die Betrugsmasche der "falschen Polizeibeamten" informiert. Der Mitarbeiter verständigte daraufhin Beamte des für Trickbetrug zuständige LKA 433, welche umgehend die Betreuung des Ehepaares übernahmen.
Im weiteren Verlauf erhielt das Ehepaar weitere Anrufe des falschen Kriminalbeamten und eines falschen Staatsanwaltes.
Zivilfahnder observierten die Wohnanschrift des Ehepaares und wurden auf den Tatverdächtigen aufmerksam, der sich im näheren Umfeld konspirativ verhielt und letztlich die vermeintliche Geldübernahme vollzog, nachdem die Geschädigten Bargeld in einem Umschlag aus dem Fenster hatten werfen sollen.
Der 21-jährige Tatverdächtige wurde vorläufig festgenommen, als er versuchte, mit der vermeintlichen Beute in Richtung Barmbeker Straße zu flüchten.
Dank des aufmerksamen Sparkassenmitarbeiters ist es zu keinem Vermögensschaden gekommen.
Der Tatverdächtige wurde erkennungsdienstlich behandelt und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen einem Haftrichter zugeführt.
Die Ermittlungen des LKA 433, insbesondere zu den mutmaßlichen Mittätern, die sich als Kriminalbeamter und Staatsanwalt ausgaben, dauern an.
Th.
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