Granate detoniert bei Baggerarbeiten im Starnberger See


29.07.2020, PP Oberbayern Süd
Granate detoniert bei Baggerarbeiten im Starnberger See
SEESHAUPT, LKR. WEILHEIM-SCHONGAU. Eine Phosphor-Blendgranate ist am Mittwochvormittag bei Baggerarbeiten im Uferbereich des Starnberger Sees an der Seepromenade von Seeshaupt detoniert. Der Bereich wurde vorübergehend abgeriegelt und der Schifffahrtsverkehr auf dem See um die Einsatzstelle eingestellt. Verletzt wurde niemand.
Am Mittwoch, 29.07.2020, gegen 09:15 Uhr wurde bei Baggerarbeiten im Bereich der Seepromenade in Seeshaupt eine Blendgranate gefunden.Im Uferbereich nahe des Dampferstegs hob der 25-jährige Baggerführer der vor Ort tätigen Tiefbaufirma aus dem Chiemgau die US-Blendgranate aus dem Zweiten Weltkrieg aus, wobei es zu einer Zündung kam. Laut Berichten von Augenzeugen habe das Kampfmittel, welches sich unter Wasser befand, kurz geraucht und sei ausgebrannt. Dabei wurde keiner der vor Ort tätigen Bauarbeiter verletzt. Der Uferbereich rund um den Fundort wurde umgehend geräumt und abgesperrt, das Kampfmittelentsorgungskommando rückte nach Verständigung durch die örtlich zuständigen Behörden an. Die Verkehrsregelung vor Ort wurde von Kräften der Polizei und der Freiwilligen Feuerwehr Seeshaupt übernommen, welche auch eine Sperrung der Hauptstraße und St.-Heinricher-Straße aufbaute. Zu größeren Verkehrsbehinderungen kam es nicht. Die Floriansjünger evakuierten zudem rund 30 Anwohner aus ihren Wohnungen im Gefahrenbereich von 150 Metern um den Fundort. Rettungskräfte hielten sich vor Ort bereit.Die Wasserschutzpolizei Starnberg mit Unterstützung der Wasserwacht Seeshaupt errichtete eine Sperrung auf dem Wasser rund um die Fundstelle; auch der Dampfersteg war für Boote der Seenschifffahrt vorübergehend nicht erreichbar. Nach Eintreffen der Spezialisten stellte sich heraus, dass die phosphorhaltige Granate einen Wirkungskreis von 30 Metern hatte, durch die Auslösung unter Wasser konnte die Wirkung sich nicht entsprechend entfalten. Über Wasser kann austretendes Phosphor schwere Verbrennungen verursachen. Das Kampfmittel wurde geborgen und der professionellen Entsorgung zugeführt. Im Anschluss wurden sämtliche Sperren wieder aufgehoben, die Anwohner konnten in ihre Häuser zurück kehren, der Verkehr zu Land wie zu Wasser läuft seit 12:30 Uhr wieder regelgerecht.Lediglich der Badebereich vor Ort bleibt bis auf Weiteres gesperrt, er muss zur Minimierung weiterer Gefahren durch eine Spezialfirma abgesucht werden.