(1355) Hehlering in Nürnberg ausgehoben – Schlag gegen den gewerbsmäßigen Diebstahl

Einen schwunghaften Handel mit Diebesgut unterhielten zwei Männer im Nürnberger Stadtteil Galgenhof. Die Polizei kam dem Treiben auf die Spur - eine Ermittlungskommission identifizierte eine Vielzahl von Dieben, die bei dem Brüderpaar ihre Beute verkauften. Gegen mehrere Tatverdächtige wurde ein Haftbefehl erlassen.

Bereits Anfang 2020 erhielt die Polizei Hinweise darauf, dass ein 47-jähriger Mann in seinem Einzelhandelsgeschäft in der Nürnberger Südstadt Diebesgut an- und verkaufen sollte. An den krummen Geschäften war auch der Bruder des Mannes beteiligt, der in dem Laden als Angestellter arbeitete. Offiziell verkauften beide in dem Geschäft Getränke, Tabakwaren, Shisha-Zubehör und andere Waren.

Aufgrund der Verdachtsmomente leitete die zuständige Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ein Verfahren wegen gewerbsmäßiger Hehlerei ein.

Die zuerst verdeckt geführten Ermittlungen zeigten, dass sowohl die beiden Brüder als auch ihre zahlreichen "Kunden" sich sehr bemühten, ihr illegales Handeln zu verschleiern. Darum wurde beim zuständigen Kriminaldezernat für organisierte Kriminalität und Bandendelikte eine eigene Ermittlungskommission gegründet, um die kriminellen Machenschaften und Strukturen aufzuklären.

Die siebenköpfige "EKO Schöner Brunnen" der Nürnberger Polizei konnte durch verdeckte Maßnahmen weitere Beweise für den tatsächlichen, kriminellen Hintergrund des An- und Verkaufsgeschäfts ermitteln.

Während der wochenlangen, intensiven Ermittlungsarbeiten identifizierte die Ermittlungskommission über 60 Personen, die mutmaßlich zuvor gestohlene Waren bei den beiden Brüdern verkauften. Gegen acht dieser "Lieferanten" konnten so viele Beweise gesammelt werden, dass auch gegen diese Personen Ermittlungsverfahren eingeleitet wurden.

Besonders "fleißig" war dabei eine dreiköpfige Tätergruppe, die sich auf die Begehung von bandenmäßigen Ladendiebstählen spezialisiert hat. Nach ihren Beutezügen im nördlichen Bayern und dem angrenzenden Baden-Württemberg lieferten sie nahezu täglich große Mengen hochwertiger Alkoholika sowie Tabakwaren in dem kleinen Laden ab. Diese hatten sie vorher in verschiedenen Einkaufsmärkten gestohlen.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand kauften die Ladeninhaber die "heiße Ware" deutlich unter dem regulären Verkaufspreis an. Anschließend wurde die Hehlerware mit einer Gewinnmarge an Laufkundschaft und "Großabnehmer" weiterverkauft.

Anfang Juni hatte die Polizei genug Beweismittel gegen die beiden Geschäftsbetreiber zusammengetragen. Der Ermittlungsrichter erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth einen Haftbefehl gegen die Männer sowie gegen das Diebes-Trio. Außerdem ordnete der Ermittlungsrichter die Durchsuchung des Ladens sowie zahlreicher Wohnungen an.

Bei einer groß angelegten Durchsuchungsaktion im Juni wurden 15 Durchsuchungsbeschlüsse vollzogen.

Hierbei wurden in dem überwachten Ladengeschäft hochwertige Uhren, Schmuck, Parfum sowie eine große Anzahl an Zigaretten und Tabak, Hygieneartikeln und Alkoholika sichergestellt. In den Privatwohnungen der beiden Hauptbeschuldigten konnten zudem große Mengen Goldschmuck und insgesamt ein Geldbetrag von fast 38.000 Euro beschlagnahmt werden.

Die fünf per Haftbefehl gesuchten Männer konnten alle im Rahmen der Durchsuchungsaktion festgenommen werden.

Die Ermittlungen in dem Verfahren dauern an.

Stefan Bauer/n

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