Polizeibericht – Die Tagesthemen (29.09.2020)


29.09.2020, PP Schwaben Nord
Polizeibericht - Die Tagesthemen (29.09.2020)
--- AUGSBURG ---01: Kind von Lkw erfasst02: Einbruch in Kleingartenanlage03: Diebstahl eines Mopeds--- REGIONALES ---04: Wohnhausbrand--- ÜBERREGIONALES ---05: Betrug am Telefon durch angebliche Microsoft-Mitarbeiter
- - - AUGSBURG - - - 01: Kind von Lkw erfasst Kriegshaber – Am 28.09.2020, gegen 18:35 Uhr, fuhr ein 33-jähriger Lkw-Fahrer die Ulmer Straße stadteinwärts und wollte nach rechts in die Kriegshaberstraße abbiegen. Zeitgleich fuhr ein 9-jähriger Junge mit seinem Roller parallel auf dem Gehweg ebenfalls die Ulmer Straße stadteinwärts und beabsichtigte die Kriegshaberstraße zu überqueren. Beim Abbiegevorgang übersah der Lkw-Fahrer das querende Kind und überrollte es mit dem rechten Vorderrad. Ein Notarzt brachte den 9-Jährigen mit schweren Bein- und Beckenverletzungen in die Uniklinik Augsburg, wo er notoperiert wurde. Der Lkw-Fahrer erlitt einen Schock. Die Staatsanwaltschaft Augsburg gab ein unfallanalytisches Gutachten zur Klärung des genauen Unfallhergangs in Auftrag.Aufgrund der umfangreichen polizeilichen Unfallaufnahme und der dadurch notwendigen Umleitungsmaßnahmen kam es bis ca. 21:15 Uhr zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
02: Einbruch in Kleingartenanlage Oberhausen - Im Zeitraum von 24.09.2020 bis 28.09.2020 drang ein Unbekannter in eine Gartenhütte der Schrebergartenanlage in der Äußeren Uferstraße ein. Der Täter entwendete ein neuwertiges BMW-Fahrrad aus der Hütte (schwarz mit gelb-braunen Reifen). Des Weiteren besprühte der Unbekannte die Fassade der Gartenhütte mit einem Graffiti.Hinweise erbittet die PI Augsburg 5 unter der Telefonnummer 0821/323-2510.
03: Diebstahl eines Mopeds Innenstadt - Im Zeitraum von 27.09.2020, 15:30 Uhr bis 28.09.2020, 10:00 Uhr entwendete ein Unbekannter in der Unteren Jakobermauer ein Leichtkraftrad der Marke Kwang Yang. Der orange-grau lackierte Roller war am Fahrbahnrand im Bereich der Hausnummer 9 geparkt.Hinweise erbittet die PI Augsburg Mitte unter der Telefonnummer 0821/323-2110.
--- REGIONALES --- 04: Wohnhausbrand Buttenwiesen, OT Wortelstetten (Lkr. Dillingen) - Am 29.09.2020, gegen 07:30 Uhr, bemerkten Anwohner in der Gärtnerstraße Rauchentwicklung im Bereich der Garage eines Einfamilienhauses und verständigten die Feuerwehr. Vor Ort stellte sich für die Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr heraus, dass ein in der Garage geparkter Pkw Mercedes in Vollbrand stand. Das Feuer griff bereits auf einen daneben abgestellten Pkw Renault sowie auf Gebäudebereiche des angebauten Einfamilienhauses über. Die Feuerwehren aus Wortelstetten, Buttenwiesen, Frauenstetten, Wertingen, Nordendorf, Ober- und Unterthürheim konnten durch einen Großeinsatz eine Ausbreitung des Brandes auf den gesamten Gebäudetrakt verhindern. Insgesamt waren ca. 70 Feuerwehrkräfte im Einsatz.Verletzt wurde durch das Feuer niemand. Der Sachschaden wird derzeit auf einen mittleren fünfstelligen Bereich geschätzt.Erste Ermittlungen der Polizeistation Wertingen am Brandort ergaben Hinweise darauf, dass das Feuer vorsätzlich gelegt wurde. Dringend tatverdächtig ist derzeit der 57-jährige alleinige Bewohner des Anwesens, welcher bei den Löscharbeiten vor Ort angetroffen und festgenommen werden konnte. Die Kriminalpolizeiinspektion Dillingen hat die weiteren umfangreichen Ermittlungen zum genauen Hergang und den Hintergründen der Brandlegung übernommen. Weitere Angaben können zum derzeitigen Ermittlungsstand noch nicht gemacht werden.
- - - ÜBERREGIONALES - - - 05: Betrug am Telefon durch angebliche Microsoft-Mitarbeiter - - Präventionsbeitrag der kriminalpolizeilichen Beratungsstelle der KPI Dillingen von KHKin Andrea Grimminger - -Wer wäre denn nicht dankbar, wenn er, noch bevor er ein Problem mit seinem PC überhaupt erkannt hat bzw. bevor gar ein Problem mit dem PC eingetreten ist, von einem Microsoft-Mitarbeiter angerufen und auf das Problem aufmerksam gemacht würde? Wer würde sich nicht über eine verlängerte Garantie freuen?Aber Stopp! Welches Interesse sollte denn Microsoft daran haben, dass Ihr PC läuft? Welches Interesse sollte Microsoft haben, dass Ihr PC virenfrei ist? Welchen Vorteil hätte Microsoft davon, Ihren PC zu reparieren und per Fernwartung zu aktualisieren oder gar die Garantie zu verlängern?Genau - keinen! Deshalb ruft auch kein echter Mitarbeiter von Microsoft bei Ihnen an, sondern nur ein Betrüger. Genauso wie Sie auch nicht vom Hersteller Ihres Kühlschranks angerufen und gefragt werden, ob dieser noch richtig funktioniert.Was sich am Telefon zunächst nach einem guten Service anhört, ist in Wahrheit nichts anderes als eine dreiste Betrugsmasche, genannt „Tech Support Scam“. Damit fischen die Täter Zugangsdaten ab, erlangen Kontodaten oder installieren entsprechende Software auf den Computern, um sich finanziell zu bereichern. Die meist englischsprachigen Anrufer geben sich als angebliche Microsoft-Support-Mitarbeiter aus. Sie weisen ihre Opfer darauf hin, dass auf ihrem PC ein Virenbefall mit Schadsoftware erkannt worden ist bzw. ein Totalausfall des Betriebssystems des Opfer-Rechners unmittelbar bevorstehe. Gegen eine Bezahlung bieten die Täter dann die Reparatur und eine Fernwartung des PCs sowie eine teilweise lebenslange Softwaregarantie an. Dazu sollen die Opfer unter genauer Anleitung ein entsprechendes Programm von einer Internetseite herunterladen und auf dem PC installieren. Dieses soll den angeblichen Microsoft-Mitarbeitern dann ermöglichen, aus der Ferne auf den Computer zuzugreifen und den bestehenden Schaden zu reparieren. Dabei wird teilweise sogar ein Bild des Täters am Bildschirm angezeigt. Glaubt der Windows-Nutzer der Geschichte, nimmt das Unheil seinen Lauf und der Geschädigte selbst installiert so die Schadsoftware eigenhändig auf seinem Rechner.Der große Vorteil aus Sicht des Betrügers dabei ist, dass er gar keinen fremden PC hacken oder entsprechende Passwörter herausfinden muss. Das Opfer selbst gestattet ihm den Zugriff auf den PC und ermöglicht somit, Manipulationen daran vorzunehmen! Der Täter nutzt diesen Umstand natürlich aus, um sensible Daten wie Passwörter, Bank- und Kreditkartendaten auszuspähen und anderweitig zu nutzen oder den Computer zu sperren und anschließend Geld zu fordern, um den Rechner wieder freizugeben. Die Masche ist also sehr simpel und alles andere als neu. Bereits seit dem Jahr 2014 bekommen Verbraucher immer wieder Anrufe von falschen Microsoft-Mitarbeitern. Im laufenden Jahr 2020 kamen bei der Kriminalpolizei Dillingen bereits 40 solcher Fälle zur Anzeige und das ist mit Sicherheit nur die Spitze des Eisbergs! Denn die Dunkelziffer ist in diesem Bereich sehr hoch. Teils weil die Geschädigten unter Umständen gar nicht realisieren, dass sie Betrügern aufgesessen sind, teils weil sie sich schämen, deswegen bei der Polizei Anzeige zu erstatten. Die Schadenssummen dabei liegen meist zwischen 80 und 300 Euro, können aber auch, wie in einem Fall der Kripo Dillingen mit 3.500 Euro, deutlich höher liegen. Das Geld wieder zu bekommen ist im Übrigen so gut wie aussichtslos. Denn die Zugriffe erfolgen überwiegend aus ausländischen Callcentern und die Täter sind mit ihrer Beute nicht greifbar. Entschädigung durch die Bank kann an dieser Stelle typischerweise auch nicht erfolgen, denn der Geschädigte hat die Überweisungen durch Freigabe der TAN ja selbst autorisiert.
Die Kriminalpolizei Dillingen rät daher: Jeder sollte misstrauisch sein, wenn er von einem angeblichen Mitarbeiter eines IT-Supports angerufen wird. Lassen Sie sich erst gar nicht auf solche Gespräche ein. Microsoft schickt weder unaufgefordert E-Mails noch ruft Microsoft Kunden an, um auf Fehler hinzuweisen. Erwerben oder installieren Sie keine Fremdsoftware auf Aufforderung eines Ihnen Unbekannten auf Ihrem Computer, Tablet oder Smartphone. Fremdzugriff auf Ihren PC sollten Sie nur Personen gewähren, die Sie kennen und eigeninitiativ selbst beauftragt haben. Seien Sie geizig mit Ihren persönlichen Daten. Lassen Sie sich nicht zu Zahlungen, auch nicht per paysafe card o.ä., überreden und geben Sie keinesfalls Kreditkartennummern oder sonstige bankrelevanten Daten heraus. Lassen Sie sich nicht von der Drohung, dass Ihre Windows-Version gelöscht wird, beeinflussen. Haben Sie bereits mit einem angeblichen Support-Mitarbeiter gesprochen, kann es sein, dass Schadsoftware auf Ihrem Computer installiert wurde. Trennen Sie Ihren PC vom Netz und lassen Sie ihn von einem Experten überprüfen. Ändern Sie alle Passwörter und Zugangsdaten - vor allem Zugänge zu E-Mail-Konten, Online-Banking und Online-Shops. Sind Sie betroffen, melden Sie den Fall der Polizei.
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