Polizei Eschwege
Nachdem es am vergangenen Donnerstagnachmittag zu einem Brandausbruch in einem Bauabfallcontainer auf dem Schulgelände der Friedrich-Wilhelm-Schule in Eschwege gekommen war, stehen mittlerweile weitere Details fest, was zur Auslösung des Brandes geführt haben könnte.
Nach Rücksprache mit den Kollegen der Kriminalpolizei Eschwege, die bei Brandermittlungen regelmäßig hinzugezogen werden, waren zum Zeitpunkt des Vorfalls 4 Mitarbeiter einer Baufirma damit befasst, in einem Schultrakt Sanierungsarbeiten durchzuführen. Dabei entsorgten die Arbeiter auch ausrangiertes Mobiliar, u.a. Möbel aus Holz und Kunststoff, in einen auf dem Schulhof abgestellten Baustoffcontainer.
Im Rahmen ihrer Arbeiten entsorgten die Männer aber fälschlicherweise offenbar auch mehrere, leere Ammoniakflaschen und warfen diese vom 1. OG in den bereitgestellten Container. Im Verlauf der Entsorgungsarbeiten kam es dann irgendwann zu einem Brandausbruch in dem Container, den die Feuerwehr letztlich mit einer größeren Menge Sand zum Ersticken bringen musste.
Bei dem Brand war es auch zu aufsteigenden Dämpfen gekommen, die letztlich bei 19 Schülern, die sich zum Teil im Schulgebäude, aber auch auf dem Schulhof aufgehalten hatten, zu Atemwegsreizungen führte.
Weitere 17 Schüler, die sich ebenfalls im Nahbereich des Brandausbruchs aufgehalten hatten, blieben ohne jeglichen Befund.
Durch vor Ort befindliche Rettungs- und Notarztkräfte wurden die 19 Schüler noch an Ort und Stelle begutachtet. Die ausreichende Frischluftzufuhr unter freiem Himmel abseits des Geschehens sorgte letztlich aber dafür, dass sich die betroffenen 19 Schüler keiner weiteren Behandlung unterziehen mussten und später in die Obhut ihrer Erziehungsberechtigten entlassen werden konnten.
Laut den Beamten der Kriminalpolizei Eschwege ist es eher unwahrscheinlich, dass die entsorgten leeren Ammoniakflaschen zum Brandausbruch geführt haben. Viel wahrscheinlicher ist, dass die entsorgten Möbel in dem Container in Brand gerieten, weil der Containerboden bei der Anlieferung mit einer größeren Menge an Sägemehl bedeckt war und vermutlich in dem Container auch hin und wieder Zigarettenkippen entsorgt wurden. Dies führte dann aller Wahrscheinlichkeit nach zum Brandausbruch.
Für die Dämpfe könnten zwar die Reste aus den Ammoniakflaschen mit verantwortlich sein, aber auch hier gehen die Ermittler eher davon aus, dass die Atemwegsreizungen durch das Verbrennen der Gegenstände an sich, u.a. auch durch das Brennen von Kunststoff, hervorgerufen wurden.
Der Sachverhalt wir jetzt zur weiteren Prüfung hinsichtlich möglicher Verstöße an die Staatsanwaltschaft in Kassel abgegeben.
Polizeidirektion Werra-Meißner-Pressestelle-; PHK Först
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