201129-2-K Falsche Polizisten scheitern an aufmerksamen Zeugen – eine Festnahme

In zwei Fällen haben aufmerksame Zeugen am Freitag (27. November) verhindert, dass Seniorinnen (80, 81) ihre Ersparnisse und Wertgegenstände an falsche Polizisten aushändigen. Eine Zeugin (51) rief um kurz nach 10 Uhr bei der Leitstelle der Polizei an und meldete, dass ihre Nachbarin (80) in Köln-Marienburg bereits seit zwei Stunden mit angeblichen Polizisten telefonieren würde. Erst habe sich ein "Polizeiobermeister Michael Brandt" gemeldet, von einem Einbruch in der Nachbarschaft berichtet und gesagt, dass auch die Seniorin im Fokus der Täter sei. Sie solle Schmuck und Bargeld in einer Tüte vor die Tür legen, damit "Beamte" die Wertsachen in Sicherheit bringen könnten. Nachdem die Rentnerin mehrfach aufgelegt hatte, meldeten sich weitere vermeintliche "Ermittler" und angeblich die "Oberstaatsanwaltschaft". Die 80-Jährige rief ihre 51-jährige Bekannte zur Hilfe. Während man gemeinsam Modeschmuck in einer Tüte vor die Haustür legte, alarmierte die Nachbarin mit ihrem Handy die "richtige" Polizei. Die Täter riefen erneut an, wurden misstrauisch und brachen das Gespräch und ihr Vorhaben unvermittelt ab.

Kurz darauf ging am Nachmittag ein ähnlicher Anruf bei einer Seniorin (81) in Köln-Wahn ein. Hier meldete sich ebenfalls ein "Michael Brandt" und sagte der Rentnerin, dass sie zu ihrer Sparkassen gehen solle, um zu überprüfen, ob die Wertfächer aufgebrochen worden wären. Dieser Aufforderung kam die 81-Jährige nach, ging zur Bank und hob einen fünfstelligen Bargeldbetrag ab. Das kam einer Bankangestellten verdächtig vor. Sie rief die Polizei. Beamte suchten die Seniorin zu Hause auf und wurden so Zeugen weiterer Anrufe der Täter. Diese behaupteten, dass es sich bei dem abgehobenen Geld der Frau um Falschgeld handeln würde, das sichergestellt werden müsse.

Kurz vor der möglichen Übergabe an die falschen Polizisten, wurden diese auch hier misstrauisch und wollten das Vorhaben abbrechen. Zivilbeamte stellten in unmittelbarer Nähe der Wohnanschrift der Rentnerin einen 20-jährigen Tatverdächtigen. Er war zuvor von den Fahndern beobachtet worden, wie er aus einem Auto ausgestiegen und telefonierend um die Wohnanschrift der Seniorin geschlichen war. Nachdem der Wagen mit zwei weiteren Insassen weggefahren war, gaben sich die Beamten zu erkennen und kontrollierten den jungen Mann. Einsatzkräfte hielten seine beiden mutmaßlichen Komplizen (20, 23) in Köln-Mechernich an. Auch ihre Identitäten stellten die Beamten zweifelsfrei fest. Sie gelten als tatverdächtig. Bei anschließenden Wohnungsdurchsuchungen stellten die Ermittler Beweismaterial sicher. Das Kriminalkommissariat 25 hat die Ermittlungen aufgenommen und prüft derzeit, ob beide Taten in direktem Zusammenhang zueinander stehen.

Zeugen, die Hinweise zu weiteren Tatversuchen oder den Anrufern geben können, werden gebeten, sich telefonisch unter 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de bei den Ermittlern des Kriminalkommissariats 25 zu melden.

Tipps der Polizei:

   - Polizisten fragen nie am Telefon nach Wertgegenständen und 
     fordern nie dazu auf, Bargeld von der Bank abzuheben
   - Legen Sie auf, wenn Sie nach Geld gefragt werden
   - Legen Sie auf, wenn Sie aufgefordert werden, niemandem etwas zu 
     sagen
   - Rufen Sie umgehend über ein anderes Telefon die Polizei oder 
     vertrauen Sie sich Angehörigen an
   - Hinterlegen Sie nie Wertgegenstände damit sie von Fremden 
     abgeholt werden (cr/kk) 

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Walter-Pauli-Ring 2-6
51103 Köln

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