Nach Rip Deal: Kripo Rosenheim nimmt mutmaßliche Betrüger fest


18.12.2020, PP Oberbayern Süd
Nach Rip Deal: Kripo Rosenheim nimmt mutmaßliche Betrüger fest
MAILAND, ITALIEN / FREISING. Um einen Betrag in sechsstelliger Höhe „erleichterten“ Betrüger einen Mann aus dem Raum Rosenheim bei einem sogenannten Rip Deal im Oktober 2020. Am 16. Dezember 2020 gelang es den Ermittlern der Kripo Rosenheim vier Tatverdächtige bei einer geplanten Zugriffsaktion festzunehmen.
Der Geschädigte, ein Mann aus dem Landkreis Rosenheim, schloss im Herbst 2020 über einen Vermittler ein Kreditgeschäft in Millionenhöhe ab. Bei einem Treffen Ende Oktober in Mailand übergab er an Verbindungspersonen einen sechsstelligen Betrag in bar. Das Geld war für eine angebliche Kreditausfallversicherung fällig geworden. Im Gegenzug bekam der Kreditnehmer eine erste Rate der Kreditsumme in Höhe von 1 Million Schweizer Franken. Dass er in dem Moment Opfer von Betrügern geworden war, erkannte der Mann erst, als er wieder daheim in Deutschland war. Das Geld, welches er bei der Übergab noch auf Echtheit kontrolliert hatte, erwies sich als falsch. Unbemerkt hatten die Täter die Banknoten im letzten Moment austauschen können. Nachdem das Betrugsopfer Anzeige erstattet hatte, übernahm die Kriminalpolizei Rosenheim unter der Sachleitung der Abteilung für grenzüberschreitende Kriminalität bei der Staatsanwaltschaft Traunstein („Traunsteiner Modell)“ die Ermittlungen in dem Fall. Vor wenigen Tagen gelang den Beamten des für Eigentumsdelikte zuständigen Kommissariats K2 der bemerkenswerte Ermittlungserfolg: mit Unterstützung von Spezialeinsatzkräften konnten die Rosenheimer Ermittler am 16. Dezember im Landkreis Freising, nahe des Flughafens München, drei Männer und eine Frau bei der Vorbereitung einer erneuten Betrugsstraftat festnehmen. Bei ihnen dürfte es sich um die Verbindungspersonen der Tat in Mailand handeln. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurden ein 60-Jähriger aus dem Saarland, ein 38-Jähriger aus Niedersachsen und eine 62-Jährige aus Niedersachsen tags darauf dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Gegen die drei wurde Haftbefehl erlassen, sie kamen unmittelbar in Justizvollzugsanstalten. Der vierte Festgenommene, ein 45-jähriger Mann aus dem Saarland, befindet sich weiter auf freiem Fuß, weil seine Tatbeteiligung von untergeordneter Rolle gewesen sein dürfte und kein Haftgrund vorliegt. Welche Betrugsmaschen es gibt und wie Sie sich davor schützen können, erfahren Sie auf den Internetseiten von Pro PK, der polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes:
Kriminalprävention Pro PK - Betrug