Am frühen Nachmittag des zweiten Weihnachtsfeiertages (26.12.2020) stellte eine Streifenwagenbesatzung der Wasserschutzpolizeiinspektion Waren auf einer Landstraße in der Nähe von Röbel ein mit zwei Personen (16 und 11 Jahre) besetztes Kleinkraftrad "Simson" fest.
Die eingesetzten Beamten beabsichtigten, eine verdachtsunabhängige Verkehrskontrolle durchzuführen. Der 16-jährige deutsche Fahrer gab jedoch bei Annäherung des Streifenwagens plötzlich Gas und versuchte sich durch Flucht über diverse Land-, Rad- und Wanderwege einer Kontrolle zu entziehen. Es wurden die Kollegen des Polizeireviers Röbel hinzugezogen, um mögliche weitere Abgangsrichtungen abzusichern. Die eingesetzten Beamten folgten dem flüchtigen Kleinkraftrad mit eingeschaltetem Blaulicht und unter besonderer Berücksichtigung des übrigen Straßenverkehrs bis zu einem Acker, auf dem das Kleinkraftrad zu Fall kam. Bei diesem Sturz blieben beide Personen unverletzt.
Im Rahmen dieser Verfolgungsfahrt über eine Distanz von ca. 7 Km und einer Zeitdauer von ca. 10 Minuten kam es zu einer erheblichen Gefährdung des Straßenverkehrs, da mehrere bedeutende Verkehrsdelikte festgestellt wurden. Nur durch die vorausschauende Fahrweise des Streifenwagenführers, welcher in mehreren Situationen stark abbremsen musste, konnte ein Zusammenstoß mit dem Dienstwagen verhindert werden. Auch kam es in mindestens zwei Fällen zu einer rücksichtslosen Missachtung der Vorfahrt, wobei es nur dem Zufall zu verdanken war, dass es nicht zu einem Zusammenstoß mit anderen Verkehrsteilnehmern kam.
Die weitere polizeiliche Überprüfung ergab, dass der deutsche Fahrer nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist. Im Zuge der Sachfahndung stellte sich zudem heraus, dass das Moped im Rahmen einer Diebstahlshandlung entwendet worden ist. In der Folge mussten die Beamten auch feststellen, dass die Simson nicht pflichtversichert war. Darüber hinaus stand der Beschuldigte mutmaßlich unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Das Ergebnis eines Drogenvortestes war positiv. Bei einer sich anschließenden Durchsuchung des mitgeführten Rucksackes wurden mehrere szenetypische Utensilien wie z.B. eine Feinwaage, Tütchen mit betäubungsmittelähnlichen Anhaftungen und Bargeld in erheblicher Höhe aufgefunden.
Dieser komplexe Sachverhalt wurde anschließend von den feststellenden Beamten der Wasserschutzpolizeiinspektion Waren in Zusammenarbeit mit den Kollegen des Polizeireviers Röbel abgearbeitet. Gegen den Fahrer ist u.a. Anzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs, Fahrens ohne Fahrerlaubnis, Führen eines Fahrzeuges unter Einfluss von Betäubungsmitteln sowie dessen Besitz, Diebstahls und Verstoßes gegen das Pflichtversicherungsgesetz erstattet worden. Eine Blutprobenentnahme wurde angeordnet und durchgeführt.
Aus ermittlungstaktischen Gründen können keine weiteren Angaben gemacht werden.
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André Wölki, Polizeioberkommissar (WSPI Waren)
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