Falsche Corona-Tests und falsche Spendensammler! Betrüger lassen sich immer was Neues einfallen
Landkreis
Immer und immer wieder hat es die Polizei mit Betrügen oder Betrugsversuchen zu tun und immer wieder stellte die Polizei dabei fest, dass diese Täter leider auch sehr kreativ sind und sich ständig auf neue Begebenheiten einstellen und diese für sich auszunutzen versuchen.
"Die unglaubliche Vielzahl der Betrugsmaschen erschwert eine umfängliche Aufklärung. Eine Auflistung der Vorgehensweisen wäre vermutlich bereits am folgenden Tag durch die nächste neue, veränderte Geschichte überholt und damit nicht mehr vollständig! Die Polizei rät immer zu besonderer Vorsicht, wenn es irgendwie um Geld geht. Seien Sie einfach misstrauisch und lassen Sie Vorsicht walten z. B. bei ungewöhnlichen oder plötzlichen und unerwarteten Begegnungen, Anrufen oder Postsendungen - auch elektronisch - , wenn es letztlich um irgendwas geht, dass Sie wie auch immer Geld kostet. Übergeben Sie niemals Geld an Fremde und überweisen Sie niemals Geld an unbekannte Adressaten oder Konten."
Hier mal zwei Beispiele aus jüngster Zeit, die mal wieder das Vorgehen der gemeinen Betrüger zeigen.
Am Mittwoch, 13. Januar, klingelte es vormittags an einer Wohnungstür in Beltershausen. Eine der Bewohnerin gänzlich unbekannte Frau gab an, vom Pflegedienst zu sein und einen Corona-Schnelltest durchführen zu wollen. Sie bot sogar an, wöchentlich wiederzukommen. Die ca. 30 Jahre alte, etwa 1,65 Meter große Frau mit dunklen Haaren und dunkler Kleidung sprach akzentfrei Deutsch und war vorbereitet. Sie hatte eine Pappschachtel mit Plastikröhrchen und vermeintlichen Teststäbchen dabei. Sie biss bei dem ausgesuchten potentiellen Opfer auf Granit, weil dieses vorsichtig genug war. Sie hatte niemanden, erst recht keinen Pflegedienst bestellt und von einem solchen Vorgehen auch nirgends in den Medien gehört. Das kam ihr komisch vor. Die Beltershäuserin lehnte daher ab und erkundigte sich anschließend, sowohl beim Gesundheitsamt als auch bei der Gemeinde nach dem offerierten Service und erfuhr, dass es einen solchen nicht gibt. Sie reagierte also absolut richtig. Da es zu keiner weiteren Tatausführung kam, steht die Motivation bzw. das Ziel der potentiellen Täterin nicht fest. Wollte sie die mutmaßlichen Corona-Tests gegen Geld anbieten oder wollte Sie sich unter dem Vorwand und dann mit dem Ziel des Diebstahls Zutritt in die Wohnung verschaffen? Definitiv steht fest, dass hier versucht wurde, die gegenwärtigen Umstände für kriminelle Machenschaften zu nutzen.
Immer mal wieder berichtete die Polizei von sogenannten Spendensammelbetrügern. Meist tauchten diese Betrüger irgendwo da auf, wo sich viele Menschen aufhielten. Sie bettelten um Spenden für angeblich wohltätige Zwecke, z.B. für Flutopfer, taubstumme Kinder oder Erdbebenopfer. Tatsächlich wandern die im guten Glauben geleisteten und eigentlich zweckgebundenen Spenden jedoch in die eigenen Taschen der Sammler. Diese angeblichen Spendensammler gehen aber auch ins "Haus". Sie scheinen dabei zu wissen, dass sich in den Betriebs- und Geschäftsräumen Spendenboxen seriöser Hilfsorganisationen befinden. Die Betrüger rufen z.B. vorher an und erfahren durch sehr geschickte Gesprächsführung von der Beteiligung an der Sammelaktion und dem Vorhandensein der Box oder sie wissen bereits beim Anruf, dass sich die Firma oder der Betrieb tatsächlich an einer Sammelaktion beteiligt und eine solche Spendenbox hat. Die Betrüger geben sich als Mitarbeiter der Hilfsorganisation aus, kündigen das Abholen oder den Austausch an, erscheinen und erhalten die Spendensammlung, die dann überall landet, aber nicht da, wofür sie eigentlich gedacht war. "In der Regel gibt es für den Austausch und das Abholen der Spendenboxen genaue mit der Hilfsorganisation abgestimmte Vorgehensweisen und Absprachen. Ändern sich diese oder entsprechen sie nicht den sonstigen Gepflogenheiten, ist Vorsicht geboten und eine Übergabe sollte unterbleiben." Betroffen von einem solchen Betrugsversuch war in dieser Woche eine zahnmedizinische Praxis im Landkreis. Dank der sensiblen Reaktion der Mitarbeiterin scheiterte der Betrug. "Ein gesundes Maß an Vorsicht und Misstrauen gepaart mit richtigem Verhalten verhindert einen Erfolg der Betrüger!"
Martin Ahlich
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Mittelhessen
Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Raiffeisenstraße 1
35043 Marburg
Telefon: 06421-406 120
E-Mail: pressestelle-marburg.ppmh@polizei.hessen.de
http://www.polizei.hessen.de/ppmh
Twitter: https://twitter.com/polizei_mh
Facebook: https://facebook.com/mittelhessenpolizei
Instagram: https://instagram.com/polizei_mh