Polizeiliche Kriminalstatistik 2020 für den Landkreis Straftaten gesunken – Aufklärungsquote gestiegen
Am 30. März 2021 stellte der Minister für Inneres und Europa des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Torsten Renz, die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Berichtsjahr 2020 vor. Im Bereich der Polizeiinspektion Anklam (Landkreis Vorpommern-Greifswald) sind im Berichtsjahr 2020 insgesamt 13.290 Straftaten erfasst worden. Das sind 1.949 Fälle (-12,8%) weniger als im Vorjahr. Auch im 5-Jahres-Vergleich ist die Anzahl der Straftaten deutlich gesunken: So wurden 2016 noch insgesamt 16.369 Straftaten registriert.
Die Häufigkeitszahl, also die Zahl der Straftaten pro 100.000 Einwohner, ist im Landkreis Vorpommern-Greifswald von 6.438 in 2019 auf 5.640 in 2020 (-12,4%) deutlich gesunken und stellt landesweit den größten Rückgang dar. In Vorpommern-Greifswald wurden damit neben den Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Rostock die wenigsten Straftaten gemessen an der Einwohnerzahl registriert.
Im Bereich der Deliktsgruppen fällt auf, dass insbesondere die Diebstahlsdelikte sinkende Fallzahlen verzeichnen. 2020 wurden insgesamt 3.817 Diebstähle (-25,7%) (ohne erschwerende und unter erschwerenden Umständen) erfasst. Im Vorjahr waren es noch 5.139 erfasste Fälle. Auch im 5-Jahres-Vergleich ist dieser sinkende Trend zu beobachten: Im Jahr 2016 wurden insgesamt 6.699 Diebstähle (ohne erschwerende und unter erschwerenden Umständen) erfasst. Besonders hervorzuheben ist der kontinuierliche Rückgang bei den erfassten Wohnungseinbruchdiebstählen. Während 2019 insgesamt 172 Fälle registriert wurden, so waren es in 2020 nur 111 Fälle (-35,5%). Zum Vergleich: in 2016 waren es noch 254 erfasste Fälle. Viele Menschen befanden sich aufgrund der Corona-Pandemie im Homeoffice und verbrachten einen Großteil der Zeit in den eigenen vier Wänden, was die Täter mitunter zusätzlich abgeschreckt haben könnte.
Während im Bereich der Diebstahlsdelikte ein Rückgang der Fallzahlen zu verzeichnen ist, so stellt die Polizei im Bereich der Internetkriminalität einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren fest. In 2019 wurden 331 und in 2020 insgesamt 565 Fälle registriert, was einen Anstieg von 234 Fällen (+70,7%) bedeutet. Es ist davon auszugehen, dass sich ein Teil der Straftaten aufgrund der Corona-Pandemie und damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens ins Internet verlagert hat.
Entgegen dem landesweiten negativen Trend sind im Landkreis Vorpommern-Greifswald deutlicher weniger Fälle an Häuslicher Gewalt bekannt geworden. Während 2019 noch 252 Fälle registriert wurden, so sind in 2019 insgesamt 169 Taten (-32,9%) bekannt geworden. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass ein Großteil der Taten nicht zur Anzeige gebracht wurde.
Betrachtet man die Entwicklung der Aufklärungsquote in den vergangenen fünf Jahren, so fällt auf, dass diese kontinuierlich stieg. Lag die Aufklärungsquote 2016 noch bei 54,7%, ist diese in den vergangenen Jahren um vier Prozent auf 58,7% für das Jahr 2020 gestiegen (2019: 57,4%). Auch hier fällt insbesondere die Entwicklung in der Deliktsgruppe der Diebstähle auf. 2019 lag die Aufklärungsquote der Diebstähle ohne erschwerende Umstände (z. B. Ladendiebstähle) noch bei 44,4%. 2020 beträgt sie 50,1%.
Die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik dient insbesondere der Beobachtung der Kriminalität und einzelner Deliktsarten sowie auch der Anzahl von Tatverdächtigen. Darüber hinaus bildet sie Veränderungen bei der Aufklärungsquote ab und ermöglicht Rückschlüsse für präventive Maßnahmen. Bei den jährlich erscheinenden Zahlen handelt es sich um eine sogenannte Ausgangsstatistik. Das bedeutet, dass in ihr nur die der Polizei bekannt gewordenen und durch sie endbearbeiteten Straftaten abgebildet werden. Das Dunkelfeld wird durch die PKS hingegen nicht erfasst.
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