Antisemitische und nationalsozialistische Parolen gerufen
Polizisten nahmen gestern Abend einen Mann in Reinickendorf fest, nachdem er antisemitische und nationalsozialistische Parolen rief. Gegen 21.50 Uhr alarmierten Zeugen die Polizei zur Kienhorststraße zu einem Nachbarschaftsstreit. Als die Besatzung des Funkstreifenwagens an dem Mehrfamilienhaus eintraf, entblößte gerade ein 60-Jähriger sein Gesäß und streckte es einer Frau und einem weiteren Mann entgegen, mit denen er sich gestritten haben soll. Während die Einsatzkräfte den Streit schlichten wollten, äußerte der 60-Jährige, dass ihm die geltenden Gesetze und Verordnungen der Bundesrepublik Deutschland gleichgültig seien und hob seinen rechten Arm zum sogenannten Hitlergruß. Dazu rief er lautstark eine nationalsozialistische Parole und gleich im Anschluss eine judenfeindliche Beleidigung. Der Versuch der Gattin des mutmaßlichen Schreihalses, schlichtend einzugreifen und ihren Ehemann dazu zu bewegen, in die gemeinsame Wohnung zurückzukehren, blieb ohne Erfolg. Die
Polizeikräfte nahmen den Mann fest, fesselten ihn und entfernten sich mit ihm zusammen einige Meter, um die Situation zu beruhigen. Hierbei rief der Mann erneut mehrmals nationalsozialistische Parolen und beleidigte die Besatzung des Funkstreifenwagens. Weitere Einsatzkräfte brachten den 60-jährigen Tatverdächtigen in einen Polizeigewahrsam, in dem er wegen seiner aggressiven Stimmung bis heute 7 Uhr verblieb. Er muss sich nun wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und der Beleidigung verantworten.