LKW im Blick – Kontrollwoche der Polizei beendet
In der Polizeidirektion Osnabrück kontrollierten in der vergangenen Woche Polizeibeamte verstärkt den gewerblichen Güter- und Personenverkehr. LKW- und Bus-Kontrollen beinhalteten insbesondere die Überprüfung des Fahrers, des technischen Fahrzeugzustands, der zulässigen Abmessungen, Achslasten, Gesamtgewichte und der Ladung.
Insgesamt wurden 338 LKW kontrolliert, wobei 103 Verstöße festgestellt worden sind. 28 Fahrzeuge wiesen technische Mängel auf. Technikkontrollen bei Kraftfahrzeugen zur Güter- und Personenbeförderung dienen in besonderem Maße dazu, die Verkehrssicherheit auf den Straßen zu erhöhen. "Bei den Kontrollen fällt immer wieder auf, dass LKW und Busse oft unzureichend gewartet werden. In der Hauptsache handelte es sich um Mängel im Bereich der Lichtanlage, der Räder, Reifen und Achsen sowie der Bremsanlage", erklärt Nadine Kluge-Gornig, Sprecherin der Polizeidirektion Osnabrück.
Bei 23 Fahrzeugen war die Ladungssicherung nicht ausreichend. "Mangelnde Ladungssicherung ist häufig die Ursache dafür, dass auf Straßen Ladung verloren wird und es daraufhin zu Verkehrsbehinderungen und im schlimmsten Fall zu Unfällen kommt - mitunter mit schweren Folgen", so Kluge-Gornig. Ungesicherte oder unzureichend gesicherte Ladung setzt sich z.B. bei plötzlichen Brems- und Lenkvorgängen unweigerlich in Bewegung. Durch das Fahrzeug rutschende oder fliegende Gegenstände entwickeln beim Aufprall eine Gewichtskraft, die um ein Vielfaches größer ist als ihr Eigengewicht. Überladene LKW werden instabil und sind schwer zu steuern. Auch wegen des längeren Bremsweges und der größeren Aufprallenergie beeinträchtigen überladene LKW die Verkehrssicherheit, indem sie das Unfallrisiko und die Schwere der Unfälle erhöhen.
In der zurückliegenden Kontrollwoche wurde in insgesamt 20 Fällen die Weiterfahrt wegen technischer Mängel bzw. Überladung oder unzureichender Ladungssicherung gänzlich untersagt.
Zwei Fahrzeugführer standen unter dem Einfluss von Alkohol, ein weiterer fuhr unter dem Einfluss von Drogen. In sechs Fällen wurde das digitale Kontrollgerät falsch bedient und in 16 weiteren lag ein Verstoß gegen die zulässigen Sozialvorschriften (Lenk- und Ruhezeiten) vor. Die Regelungen dienen der Verkehrssicherheit und sind zugleich Schutzvorschriften für die Berufskraftfahrer aber auch für die anderen Verkehrsteilnehmer.
Bei der Überprüfung des gewerblichen Güterverkehrs an der Autobahn 30 bei Bissendorf am 11. Mai kontrollierten die Beamten einen Kühltransporter mit wenig appetitlicher Fracht. Der Transporter war beladen mit 1,2 Tonnen Fleischwaren ("Fleischspieße"). Allerdings funktionierte die Kühlanlage nicht einwandfrei. Ein Mitarbeiter der Lebensmittelüberwachung des Landkreises Osnabrück prüfte die Temperatur vor Ort und ordnete die Rückführung und Vernichtung der Ware an, da die Kühlkette durch einen Defekt an der Kühlanlage unterbrochen war. In einem anderen Fall wies ein Auflieger so erhebliche Mängel an der Bremsanlage und den Reifen auf, dass eine sofortige Hauptuntersuchung in einer nahegelegenen Werkstatt notwendig wurde. Der Gutachter bestätigte den desolaten technischen Zustand des LKW, woraufhin dieser stillgelegt werden musste. In einem weiteren Fall kontrollierten die Einsatzkräfte einen Sattelauflieger, der mit 22 Tonnen Aluminium beladen war.
Neben der Tatsache, dass die Ladung völlig unzureichend gesichert war, hatte einer der Reifen ein großes, tiefes Loch. Die Ladung musste vom Fahrer mit jeweils 20 zusätzlichen Gurten nachgedichtet werden und der Reifen vor Ort gewechselt. Erst dann konnte der Fahrer seine Fahrt fortsetzen.
LKW-Unfälle haben überdurchschnittlich schwere Folgen. Im Zuge fortschreitender nationaler und internationaler wirtschaftlicher Verflechtung nimmt der gewerbliche Personen- und Güterverkehr gerade im Transit-Land Deutschland stetig zu. Insbesondere Berufskraftfahrer sind einem hohen Zeit- und Kostendruck ausgesetzt. Zugleich tragen sie eine besondere Verantwortung für Ihre eigene Sicherheit sowie die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer, da sie in der Regel schwere Lasten oder gar andere Personen befördern.
Die Kontrollwoche fand im sogenannten RoadPOL-Verbund statt. Dieser stellt den Zusammenschluss von Verkehrspolizeien der Mitgliedsländer der EU dar. Durch gemeinsame Aktionen sollen die europaweit häufigsten Unfallursachen bekämpft werden.
Auch im weiteren Jahresverlauf finden weitere offene und verdeckte Kontrollaktionen zu diesen und anderen Themenschwerpunkten statt.
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