Pressebericht vom 27.06.2021
27.06.2021, PP München
Pressebericht vom 27.06.2021
Inhalt:
961. Festnahme von zwei “Falschen Polizeibeamten“ (Callcenterbetrug) – Nymphenburg
962. Verhaftung nach Körperverletzungsdelikt – Neuhausen
-siehe Medieninformation vom 22.06.2021, Ziffer 938
963. Staatsschutzrelevante Delikte – Schwabing
964. Unfall zwischen Notarztwagen und Pkw - eine Person leicht verletzt
- Neuhausen
965. Unfall zwischen Lkw und Motorrad – eine Person schwer verletzt
- Am Hart
966. Widerstand gegen Polizeibeamte bei Festnahme – Allach
967. Einsätze im Zusammenhang mit feiernden Personen im Stadtgebiet
961. Festnahme von zwei “Falschen Polizeibeamten“ (Callcenterbetrug) – Nymphenburg
Im Zeitraum Dienstag, 15.06.2021, 13:00 Uhr, bis Mittwoch, 16.06.2021, 12:30 Uhr, erhielt eine über 70-Jährige einen Anruf. Der Anrufer gab sich als Polizeibeamter aus und gab am Telefon an, dass ein Überfall stattgefunden habe und bei den Tätern ein Zettel mit den Informationen über die Frau aufgefunden worden sei. Da die zwei Täter immer noch auf der Flucht seien und sogar bewaffnet wären, sei die über 70-Jährige in Gefahr.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs wurde die Rentnerin davon überzeugt, dass ein betrügerischer Bankmitarbeiter in diesen Überfall involviert wäre. In den folgenden Gesprächen konnte sie davon überzeugt werden, all ihre Wertsachen aus dem Schließfach ihrer Bank abzuholen und an einen vermeintlichen Polizeibeamten zu übergeben.
Die über 70-Jährige fuhr am Mittwoch, 16.06.2021, zu ihrer Bank, holte dort mehrere Wertgegenstände in einen im Gesamtwert von mehreren zehntausend Euro ab und übergab diese später wie im Telefonat vereinbart an einen Abholer. An Nachmittag wurde sie misstrauisch und alarmierte den Polizeinotruf 110.
Die Ermittlungen wurden von der AG Phänomene der Münchner Kriminalpolizei übernommen.
Im Zuge der Ermittlungen richtete sich ein Tatverdacht gegen einen 39-jährigen Syrer und einen 35-jährigen Syrer, beide ohne festen Wohnsitz in Deutschland, die sich zum Tatzeitpunkt in der Nähe des Tatortes aufgehalten hatten. Beide konnten am Donnerstag, 24.06.2021, gegen 21:40 Uhr, in der Innenstadt angetroffen, kontrolliert und festgenommen werden.
Bei der Durchsuchung des Hotelzimmers der beiden Tatverdächtigen wurden mehrere tausend Euro in Bargeld aufgefunden. Die Ermittlungen bezüglich des aufgefundenen Bargeldes und dem Verbleib der Wertgegenstände aus dem Fall vom 15.06.2021/16.06.2021 bedürfen noch der weiteren Abklärung.
Die beiden Tatverdächtigen wurden der Haftanstalt des Polizeipräsidiums München überstellt und werden im Laufe des Tages einem Ermittlungsrichter zum Zwecke der Haftprüfung vorgeführt.
962. Verhaftung nach Körperverletzungsdelikt – Neuhausen
-siehe Medieninformation vom 22.06.2021, Ziffer 938-
Wie bereits berichtet, kam es am Samstag, 19.06.2021, gegen 19.30 Uhr, zu einer gefährlichen Körperverletzung. Mehrere Jugendliche kamen dabei in einem Supermarkt im Bereich der Friedenheimer Brücke mit einem Verkäufer in Streit. In diesem Verlauf warf ein 16-Jähriger mit Wohnsitz in München einen Plexiglaskasten gezielt in Richtung des Verkäufers, zudem kam es zu Beleidigungen und der Plexiglaskasten traf damals eine 26-jährige Verkäuferin, die am Kopf verletzt wurde.
Der 16-Jährige wurde durch Beamte der Münchner Polizei festgenommen und wegen gefährlicher Körperverletzung, Sachbeschädigung und Beleidigung angezeigt. Er musste jedoch nach weiteren Überprüfungen zunächst entlassen werden.
Die weiteren Ermittlungen führte das Kommissariat 23 und konnte den Tatverdacht gegen den 16-Jährigen erhärten. In diesem Verlauf beantragte die Staatsanwaltschaft München I einen Untersuchungshaftbefehl, der vom Amtsgericht München erlassen wurde.
Am Donnerstag, 24.06.2021, wurde der 16-Jährige in der Fürstenrieder Straße von Beamten festgestellt. Sie erkannten den 16-Jährigen wieder und verhafteten ihn. Bei der Festnahme solidarisierten sich über zehn Jugendliche aus seinem Freundeskreis und störten die Maßnahme. Einer, ein 17-jähriger Münchner, beleidigte zudem die Beamten. Er wurde angezeigt und in eine Jugendschutzstelle gebracht.
Bei der Festnahme des Gesuchten herrschte eine äußerst aufgeheizte Stimmung, die mit über zehn Streifen der Münchner Polizei beruhigt werden musste. Hierbei mussten die sich solidarisierten Jugendlichen mehrfach zurückgeschubst werden und der Einsatz des Schlagstockes angedroht werden. Zudem hielten die festnehmenden Beamten kurzzeitig ihre Dienstwaffe in der Hand. Es kam zu keinen weiteren Straftaten.
963. Staatsschutzrelevante Delikte – Schwabing
In der Nacht von Montag, 21.06.2021, 23:00 Uhr, bis Dienstag, 22.06.2021, 05:30 Uhr, wurden im Bereich der Wilhelmstraße 13 geparkte Fahrzeuge mit weißer Farbe beschmiert.
Bei den Fahrzeugen handelt es sich ausschließlich um die Modelle SUV (sub urban vehicle). Die Begehungsweise der Tat lässt auf einen politisch motivierten Hintergrund schließen.
Der geschätzte Gesamtschaden liegt bei mehreren zehntausend Euro.
Das Kriminalfachdezernat 4 (Staatsschutzdelikte) hat die Ermittlungen übernommen.
Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kriminalfachdezernat 4, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
964. Unfall zwischen Notarztwagen und Pkw - eine Person leicht verletzt
Am Samstag, 26.06.2021, gegen 09.20 Uhr, befuhr ein 29-jähriger Münchner mit einem Notarztwagen mit eingeschalteten Sondersignalen (Blaulicht und Einsatzhorn) die Schwere-Reiter-Straße auf dem Fahrstreifen für Omnibusse in Richtung Dachauer Straße, in welche er nach rechts abbiegen wollte. Parallel zu ihm fuhr eine 61-jährige Münchnerin mit ihrem Dacia in gleicher Fahrtrichtung.
Beim Abbiegen kam es zu einem Zusammenstoß der beiden Fahrzeuge, wobei der Dacia gegen den Randstein der Mittelinsel prallte, sich überschlug und schließlich auf dem Dach zu liegen kam. Die 61-Jährige wurde von der Feuerwehr aus ihrem Fahrzeug befreit und kam zur ambulanten Behandlung in ein Münchner Krankenhaus. Der 29-jährige und seine zwei Beifahrer blieben unverletzt.
Der Gesamtschaden wird auf ca. 12.000 Euro geschätzt.
Während der Unfallaufnahme musste die Dachauer Straße stadteinwärts für ca. zwei Stunden gesperrt und der Verkehr abgeleitet werden.
Die Straßenbahnlinien 20 und 21 waren für ca. 30 Minuten stadteinwärts unterbrochen.
965. Unfall zwischen Lkw und Motorrad – eine Person schwer verletzt
Am Freitag, 25.06.2021, gegen 08.00 Uhr, befuhr ein 55-Jähriger aus München mit seinem Motorroller die Anton-Will-Straße in Richtung Ingolstädter Straße, wo er nach rechts abbiegen wollte. Zeitgleich befuhr ein 59-Jähriger die Anton-Will-Straße mit seinem Lkw in dieselbe Richtung und wollte ebenfalls nach rechts in die Ingolstädter Straße abbiegen.
Beim Abbiegen der beiden Fahrzeuge kam es zu einem Kontakt, woraufhin der 55-Jährige mit seinem Motorroller stürzte. Dabei erlitt er schwere Verletzungen und musste in ein Münchner Krankenhaus gebracht werden. Der Lkw-Fahrer blieb unverletzt.
Am Motorroller entstand Totalschaden, der Lkw blieb unbeschädigt.
Zur Klärung der genauen Unfallursache sind noch weitere Ermittlungen nötig, weshalb die Staatsanwaltschaft einen Sachverständigen beauftragte.
Während der Unfallaufnahme wurde die Ingolstädter Straße für ca. 3 ½ Stunden stadteinwärts gesperrt. Es kam dabei zu erheblichen Verkehrsbehinderungen, wobei auch Buslinien der MVG betroffen waren.
Personen, die sachdienliche Hinweise zum Unfallhergang machen können, werden gebeten, sich mit dem Unfallkommando, Tegernseer Landstraße 210, 81549 München, Tel.: (089) 6216-3322, in Verbindung zu setzen.
966. Widerstand gegen Polizeibeamte bei Festnahme – Allach
Am Samstag, 26.06.2021, gegen 00.30 Uhr, beobachtete der Sicherheitsdienst einer großen Firma, eine unbekannte Person, wie diese über den Zaun auf das Werksgelände kletterte. Bei der Person, handelte es sich um einen 34-Jährigen aus Lettland, welcher durch den Sicherheitsdienst aufgegriffen und an alarmierte Polizeikräfte übergeben werden konnte.
Da sich der 34-Jährige sehr aggressiv verhielt, mussten ihm zur Verbringung zum Dienstfahrzeug Handfesseln angelegt werden. Unmittelbar am Dienstfahrzeug trat der Beschuldigte unvermittelt einem Polizeibeamten mit dem Fuß gezielt ins Gesicht. Im Anschluss sollte der 34-Jährige zusätzlich fixiert werden, wobei es zu weiteren Widerstandhandlungen kam und ein zweiter Polizeibeamter verletzt wurde.
Beide Polizeibeamte wurden im Krankenhaus ambulant behandelt. Der Ermittlungsrichter folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft und erließ Untersuchungshaftbefehl gegen den wohnsitzlosen Beschuldigten. Er wurde unter anderem wegen Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte angezeigt.
967. Einsätze im Zusammenhang mit feiernden Personen im Stadtgebiet
Wie in den vorangegangenen Wochenenden kam es auch von Freitag, 25.06.2021, bis Sonntag, 27.06.2021, an vielen Örtlichkeiten der Stadt zur Zusammenkunft von feiernden Personen auf öffentlichen Plätzen.
Am Freitag trafen sich auch im Bereich der Türkenstraße wieder zahlreiche Feiernde. Das dort seit dem 25.06.2021 geltende Glasflaschenverbot der Stadt wurde durch die eingesetzten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte laufend überwacht und bei Feststellungen die jeweiligen Personen angesprochen. Da daraufhin allen polizeilichen Anordnungen ohne Diskussionen Folge geleistet wurde, waren keine weiteren Maßnahmen oder Anzeigen diesbezüglich nötig.
Ab ca. 01.00 Uhr musste der Bereich, wo sich inzwischen ca. 500 Personen aufhielten, nach zahlreichen Beschwerden (u.a. wegen Ruhestörungen) durch Einsatzkräfte geräumt werden.
Unmittelbar danach fanden sich am Professor-Huber-Platz ebenfalls ca. 500 eventsuchende Personen ein. Hier kam es bereits ab den späten Abendstunden zu ersten Einsätzen wegen Ruhestörung, Sachbeschädigung und einzelnen Schlägereien. Da hier keine kommunikative Lösung herbeigeführt werden konnte, wurde der Bereich ebenfalls geräumt, wobei es zu Beleidigungen und Widerständen gegen die Maßnahmen kam. Außerdem wurden mehrere Flaschen in Richtung der Beamten geworfen, ohne jedoch Treffer zu erzielen. Es musste unmittelbarer Zwang durch Schieben und Drücken angewendet und insgesamt vier Personen, u.a. wegen Beleidigung und Widerstandshandlungen, festgenommen werden.
Auch in der darauffolgenden Nacht kam es an den oben genannten Örtlichkeiten zu Zusammenkünften von feiernden Personen, welche durch Polizeieinsatzkräfte teilweise kommunikativ beendet wurden. In mehreren Fällen mussten jedoch auch hier uneinsichtige Personen wegen verschiedener Delikte (Ruhestörungen oder Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz) angezeigt werden.
Im Zusammenhang mit den EM-Begegnungen und dem dementsprechenden Fan-Aufkommen kam es lediglich zu leichten Verkehrsstörungen auf der Ludwigstraße durch auf- und abfahrende Fahrzeuge von Fußballfans. Um das permanente Wenden der Fahrzeuge zu verhindern, wurde der Verkehr zeitweise an relevanten Stellen abgeleitet. Dabei kontrollierten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte zahlreiche Fahrzeuge, woraus Anzeigen wegen diverser Verkehrsdelikte (Geschwindigkeit und Erlöschen der Betriebserlaubnis) resultierten.
Im Verlauf des Wochenendes kam es parallel dazu im gesamten Stadtgebiet zu weiteren zahlreichen Einsätzen wegen Ruhestörungen.