Geklaut oder nicht geklaut? – Das ist hier die Frage

Wir könnten an dieser Stelle von einem Kleinkraftrad berichten, das am vergangenen Dienstag als gestohlen gemeldet wurde. Eigentlich ein einfacher Dreizeiler! Allerdings gestaltet sich der Sachverhalt doch etwas vertrackter, als er zunächst scheint. Am 29. Juni haben Beamte der Bereitschaftspolizei gegen 12.15 Uhr im Rahmen einer Verkehrskontrolle einen verdächtigen Mann beobachtet, der mit einem Roller auf der Alleestraße in Richtung Innenstadt fuhr. Beim Erblicken des Streifenwagens bog der Mann schlagartig in eine Zufahrt der Jahrhunderthalle ab. Die Polizeibeamten verloren den Mann aus den Augen, entdeckten aber kurze Zeit später das herrenlose Krad auf einem nahegelegenen Parkplatz. Doch nicht nur das: Ebenfalls gefunden wurden der dazu passende Schlüsselbund sowie ein Schutzhelm, der dem des verdächtigen Mannes glich. Nach Ermittlung der Halteranschrift machten sich die Beamten auf den Weg zur Adresse, konnten vor Ort aber niemanden antreffen. Kurze Zeit später meldeten Kollegen, dass ein Mann soeben unter der Notrufnummer "110" sein Krad als gestohlen gemeldet habe. Er warte an seiner Wohnung - die Wohnung, an der die Beamten kurz zuvor niemanden angetroffen hatten. Also, Kommando zurück zur Wohnanschrift. Dort wartete der vermeintlich bestohlene Halter bereits - allerdings augenscheinlich stark verschwitzt, seine Hosenbeine waren hoch gekrempelt ... Ist hier gerade etwa jemand gerannt? Während der Sachverhaltsklärung fiel den Polizisten zudem starker Alkoholgeruch auf. Irgendwie verdichtete sich der Eindruck, dass es sich hier bei dem vermeintlich Geschädigten um den flüchtigen Mann handelte ... Im Rahmen der Vernehmung verstrickte sich der 48-jährige Bochumer immer stärker in seinen Aussagen, bis er schließlich zugab, dass er derjenige war, der auf seinem Krad vor den Beamten flüchtete, dieses auf dem Parkplatz ablegte und alle "Beweise" wie Schlüssel und Helm ebenfalls auf den Parkplatz warf. Die Frage nach dem "warum" dürfte schnell geklärt sein: Der Mann ist nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis, der durchgeführte Atemalkoholtest ergab einen Wert von knapp 1 Promille. Außerdem schlug ein Drogen-Schnelltest vor Ort positiv an. Dumm gelaufen! Den Bochumer erwartet nun ein umfangreiches Strafverfahren. Rückfragen bitte an: Polizei Bochum Marina Sablic Telefon: 0234 909-1026 E-Mail: pressestelle.bochum@polizei.nrw.de https://bochum.polizei.nrw/