210708-4-K Achtung neue kriminelle Masche: Trickdiebinnen nutzen Aberglauben von zwei Seniorinnen aus – Öffentlichkeitsfahndung mit Fotos
Innerhalb von 14 Tagen haben Trickdiebinnen den Aberglauben zweier in Köln lebender Seniorinnen (73, 74) ausgenutzt, um diese zu bestehlen. Die Unbekannten gaukelten den in beiden Fällen russisch sprechenden Geschädigten vor, über übernatürliche Fähigkeiten zu verfügen und ihnen helfen zu wollen. So gelangten sie nach aktuellem Ermittlungsstand an das Ersparte sowie Schmuck der Rentenrinnen. Mit Aufnahmen aus einer Überwachungskamera eines Supermarkts in Köln-Finkenberg, die eine der Tatverdächtigen zeigt, fahndet die Polizei. Hinweise zur Identität oder dem Aufenthaltsort der Gesuchten nimmt das Kriminalkommissariat 33 unter der Rufnummer 0221 229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de entgegen.
Die Bilder sowie eine ausführliche Beschreibung der gesuchten Frauen sind im Fahndungsportal der Polizei NRW eingestellt: https://url.nrw/F0055
Fall vom 24. Juni in Köln-Finkenberg:
Nach aktuellem Ermittlungsstand sprachen zwei Unbekannte die aus Kasachstan stammende Geschädigte (73) auf der Konrad-Adenauer-Straße auf Russisch an und gaukelten ihr vor, hellseherische Fähigkeiten zu haben. Die Verdächtigen wollten "schwarzen Nebel" über dem Kopf der Kölnerin gesehen haben. Nach einem "seherischen Blick" in aufgeschlagene Eier, gaben die Unbekannten vor, sicher zu sein, dass der Familie der Seniorin großes Unheil drohen würde. Um dieses abzuwenden, müsste sie ihr gesamtes Vermögen in einem speziellen Ritual reinigen. Die Gesuchten begleiteten die Geschädigte in ihre Wohnung und verschnürten Bargeld sowie mehrere Schmuckstücke in einem Tuch. Auf diesem sollte die Kölnerin eine Nacht schlafen. In einem unbeobachteten Moment sollen die Täterinnen die Wertsachen gegen Prospekte ausgetauscht und die Wohnung verlassen haben.
Fall vom 8. Juli in Köln-Chorweiler:
In diesem Fall soll zunächst eine Verdächtige vor der Aldi-Filiale auf dem Salzburger Hof die 74-Jährige, die gebürtig aus Russland stammt, in ihrer Muttersprache auf ihre Gehbehinderung angesprochen haben. Diese wollte eine Heilerin kennen, die kurz darauf hinzugekommen sein soll. In einem Ritual soll sie ein in eine Serviette gewickeltes Ei zerschlagen haben. Daraufhin soll aus der Serviette eine schwarze Flüssigkeit getropft sein, die von der Unbekannten als die aus dem Körper "entfliehende" Krankheit der Rentnerin bezeichnet worden sein soll. Die Geschädigte soll daraufhin über 10.000 Euro Bargeld aus ihrer Wohnung geholt und an die angebliche Heilerin übergeben haben, um die Heilungszeremonie abschließen zu können. Diese soll vor einer öffentlichen Toilette neben dem Supermarkt das Vermögen der Kölnerin in ein Küchentuch gewickelt und mit einer magischen Schnur zugebunden haben. Die Geschädigte soll das "Päckchen" erst später in ihrer Wohnung ausgepackt und darin nur noch ausgerissene Bücherseiten und Servietten gefunden haben. (cs/de)
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