210721-3-K Warnung: Anrufe von Betrügern reißen nicht ab – falsche Polizisten und angebliche Enkel am Telefon
Gestern Vormittag (20. Juli) haben es Betrüger erneut geschafft, von Kölner Senioren mit Lügengeschichten Geld zu erbeuten. In einem Fall wendeten sie den Enkeltrick an. Im zweiten Fall gaben sich die Profitäter als Polizisten aus. Die zwei Fälle zeigen, wie aktuell und wichtig Präventionsarbeit in diesem Bereich ist. Erst gestern hatten die Sparkasse KölnBonn und die Polizei Köln bei einem gemeinsamen Pressetermin mit Präventionstipps bedruckte Geldausgebumschläge vorgestellt (https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/12415/4973652 ).
Zu den Fällen:
Gegen 10 Uhr erhielt ein 82-jähriger Mann aus Köln-Weidenpesch einen Anruf eines falschen Polizisten, der ihm erklärte, gegen seine Tochter läge ein Haftbefehl vor, weil sie einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätte, bei dem eine Frau gestorben sei. Der Anrufer erzählte dem Senior, dass er den Haftbefehl der Staatsanwaltschaft nur verhindern könne, wenn er eine bestimmte Summe Bargeld unmittelbar an den angeblichen Partner der Verstorbenen übergeben würde. Der 82-Jährige folgte den Anweisungen des Anrufers: Er ging zur Bank, ließ sich das geforderte Geld auszahlen und übergab am vereinbarten Übergabetreffpunkt (Kirche an der Neusser Straße/Seylitzstraße) mehrere Tausend Euro an einen Unbekannten. Zu Hause angekommen, rief er seine Tochter an, die ihm erklärte, ihr ginge es gut und sie wisse nichts von einem Verkehrsunfall.
Etwa zeitgleich gab sich ein anderer Betrüger am Telefon gegenüber einer 80 Jahre alten Frau aus Köln-Heimersdorf als Enkel aus und gaukelte ihr vor, seine Mutter würde auf der Intensivstation liegen und er bräuchte dringend Geld für eine lebensnotwendige Spritze. Die Frau übergab das Telefon ihren Mann. Dieser fragte seinen angeblichen Enkel nach dem Preis für die Spritze. Das würde er erfragen und sich melden, teilte der Anrufer mit. In der Zwischenzeit solle der 84-jährige Mann alle Geldreserven im Haus zählen. Als der Anrufer eine Stunde später erneut anrief, forderte er den Senior auf, das Geld an eine Abholerin, die vor dem Nachbarhaus auf ihn warten würde, zu übergeben. Er steckte die mehrere Tausend Euro "Notreserve" in ein braunes Kuvert und übergab es auf der Straße der dort bereits wartenden Abholerin. Als das Ehepaar danach nichts mehr von ihrem vermeintlichen Enkel hörte, wählten es die Notrufnummer "110". Der Polizist am Telefon klärte die Kölner über den Betrug auf.
Aufgrund der aktuellen Fälle warnt die Polizei erneut: Wenn eine der folgenden Fragen mit "JA" beantwortet werden kann, handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um einen Betrug und es sollte die "110" gewählt werden.
1. Haben Sie den Geldbetrag abgehoben, weil Sie telefonisch dazu
aufgefordert wurden?
2. Hat sich der Anrufer als Polizist, Staatsanwalt, Richter, Notar,
Arzt oder Angehöriger ausgegeben?
3. Sollen Sie das Geld zeitnah - am besten noch heute - unbekannten
Dritten übergeben oder an einem Ort zur Abholung bereitlegen?
4. Hat der Anrufer Ihnen verboten, über den wahren Zweck der Abhebung
zu sprechen?
5. Sollen Sie einen Geldbetrag überweisen oder eine Geldwertkarte
kaufen? (kw/cs)Rückfragen von Medienvertretern bitte an:
Polizeipräsidium KölnPressestelleWalter-Pauli-Ring 2-651103 KölnTelefon: 0221/229 5555e-Mail: pressestelle.koeln(at)polizei.nrw.dehttps://koeln.polizei.nrw