Pressebericht vom 10.08.2021
10.08.2021, PP München
Pressebericht vom 10.08.2021
Inhalt:
1190. Pressekonferenz
Organisierter Callcenterbetrug - Phänomenbereich „Falsche Polizeibeamte“
1191. Verkehrsunfall zwischen Pkw und Fahrrad; eine Person verletzt – Obergiesing
1192. Kleinkraftrad prallt gegen Anhänger; zwei Personen verletzt – Bogenhausen
1193. Balkonbrand – Westend
1190. Pressekonferenz: Organisierter Callcenterbetrug - Phänomenbereich „Falsche Polizeibeamte“
-siehe Medieninformation vom 26.05.2021, Nr. 788
-siehe Medieninformation vom 13.07.2021, Nr. 1043
Nach mehrmonatigen intensiven kriminalpolizeilichen Ermittlungen zum bereits bekannten Phänomenbereich „Falsche Polizeibeamte“, unter enger Zusammenarbeit mit der Fachdienststelle des Polizeipräsidiums Mittelfranken, dem Kommissariat 27 in Nürnberg, war es der AG Phänomene in der letzten Woche, innerhalb von zwei Tagen, am Dienstag, 03.08.2021, und am Donnerstag, 05.08.2021, gelungen, insgesamt fünf tatverdächtige Personen, die als sogenannte „Abholer“ der bandenmäßigen Tätergruppierung fungierten, in München festzunehmen.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um vier weibliche und eine männliche Person, im Alter von 17 bis 58 Jahren, mit deutschen und/oder türkischen Staatsangehörigkeiten, die ihre Wohnsitze in München, Nürnberg und im Landkreis Fürstenfeldbruck hatten.
Nach aktuellem Ermittlungsstand waren die fünf Tatverdächtigen im Zeitraum von Dienstag, 27.04.2021, bis einschließlich Dienstag, 03.08.2021, in nachweislich neun Fällen in München, Nürnberg und Landshut aktiv beteiligt gewesen. Hierbei hatten die Festgenommenen auf Anweisung durch sogenannte „Logistiker“ der Tätergruppierung die Wohnadressen von insgesamt neun Seniorinnen und Senioren im Alter von jeweils über 70 Jahren aufgesucht und mehrere Wertgegenstände sowie Bargeldbeträge in einer Gesamthöhe von mehreren zehntausend Euro entgegengenommen bzw. abgeholt.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I wurden gegen alle festgenommenen Personen durch den zuständigen Ermittlungsrichter beim Amtsgericht München Untersuchungshaftbefehle erlassen. Seit Jahresbeginn konnten durch die Münchner Ermittlungsbehörden von Polizei und Staatsanwaltschaft somit bereits 29 Mitglieder dieser, der organisierten Kriminalität zuzurechnenden, und überwiegend aus Callcentern in der Türkei operierenden Banden, festgenommen und inhaftiert werden. Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2020 insgesamt 16 Personen festgenommen und inhaftiert.
EKHK Chloupek führte in der Pressekonferenz die neuerlichen Ermittlungserfolge und den deutlichen Anstieg der Festnahmezahlen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums München insbesondere auf die, durch die Ermittlungen gewonnenen, polizeilichen Erkenntnisse über die Täterstrukturen zurück. Darüber hinaus stellte der Leiter der AG Phänomene „den engen Austausch und die vertrauensvolle, professionelle, behördenübergreifende Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Ermittlungsbehörden von Polizei und Staatsanwaltschaft auf bayerischer und auf türkischer Seite“ hervor. Somit sei es nunmehr möglich, diese Form der organisierten Kriminalität ganzheitlich effizienter zu bekämpfen.
Oberstaatsanwalt Gräber stellte zunächst die aktuellen Zahlen der Staatsanwaltschaft München I vor und führte dabei aus, dass von den erwähnten 29 Verfahren bereits sieben angeklagt seien. Bei seinen Ausführungen verurteilte er, neben den oftmals verursachten hohen finanziellen und materiellen Schäden, insbesondere das durch die Tätergruppierung per Telefon verursachte psychische und seelische Leid bei den Tatopfern als moralisch zutiefst verwerflich. Daher sei es die Pflicht der Ermittlungsbehörden von Staatsanwaltschaft und Polizei, diesem Kriminalitätsphänomen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln des Rechtsstaates entschieden zu begegnen und entgegenzutreten, um die Bevölkerung bestmöglich zu schützen.
1191. Verkehrsunfall zwischen Pkw und Fahrrad; eine Person verletzt – Obergiesing
Am Montag, 09.08.2021, gegen 11:20 Uhr, fuhr eine 77-Jährige mit Wohnsitz in München mit einem Fahrrad die St.-Martin-Straße in Fahrtrichtung Ostfriedhof auf dem rechten Radweg.
Zeitgleich befuhr ein 31-Jähriger mit Wohnsitz in München mit einem Mercedes Kleintransporter die St.-Martin-Straße in gleicher Richtung.
Als er nach rechts in die St.-Cajetan-Straße einbog, kam es zum Zusammenstoß zwischen Kleintransporter und Fahrrad, woraufhin die 77-Jährige stürzte und sich schwer verletzte.
Der 31-Jährige setzte nach dem Zusammenstoß seine Fahrt fort. Die 77-Jährige wurde vom Rettungsdienst zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.
Eine erste Befragung von Zeugen erbrachte Hinweise auf den 31-jährigen Fahrer des Kleintransporters, der sich in unmittelbarer Nähe des Unfallortes an seiner Arbeitsstelle aufhielt. Inwiefern er den Zusammenstoß mit dem Fahrrad bemerkte, ist Gegenstand der weiteren Ermittlungen.
Die Münchner Verkehrspolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
1192. Kleinkraftrad prallt gegen Anhänger; zwei Personen verletzt – Bogenhausen
Am Dienstag, 10.08.2021, gegen 02:35 Uhr, befuhr ein 23-Jähriger mit Wohnsitz in München auf einem Kleinkraftrad die Möhlstraße in Richtung der Prinzregentenstraße. Mit auf dem Kleinkraftrad befand sich eine 22-Jährige mit Wohnsitz in München.
Auf seiner Fahrt stieß der 23-Jährige frontal gegen einen am Fahrbahnrand ordnungsgemäß geparkten Kofferanhänger, woraufhin er und seine 22-jährige Begleiterin stürzten. Der Fahrer verletzte sich dabei schwer und wurde vom Rettungsdienst zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Die 22-Jährige wurde leicht verletzt und vom Rettungsdienst ebenfalls in ein Krankenhaus gebracht.
An dem Roller entstand ein erheblicher Sachschaden. Der Anhänger wurde nur leicht beschädigt.
Zum Zeitpunkt des Verkehrsunfalles war der 23-Jährige alkoholisiert, weshalb auch eine Blutentnahme durchgeführt wurde.
Die Münchner Verkehrspolizei hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
1193. Balkonbrand – Westend
Am Montag, 09.08.2021, gegen 17:45 Uhr, kam es in München-Westend zu einem Balkonbrand. Nach ersten Ermittlungen führte eine vergessene Kerze dazu, dass ein Feuer übergriff und die dortigen Möbel in Brand setzte.
Durch die Feuer- und Rauchentwicklung kam es ebenfalls zu Schäden an der Fassade. Das Feuer konnte durch die Feuerwehr gelöscht werden. Es kam zu einem Schaden im mittleren fünfstelligen Bereich.
Es wurden keine Personen verletzt.
Das Kommissariat 13 hat die Ermittlungen übernommen.