210812-2. Vollstreckung zweier Haftbefehle und mehrerer Durchsuchungsbeschlüsse nach Verdacht der Zwangsprostitution
Tatzeit: Anfang bis Ende 2020
Tatort: Hamburger Stadtgebiet
Beamte des Dezernats für Milieudelikte (LKA 65) haben gestern Nachmittag sechs Durchsuchungsbeschlüsse gegen ein Trio vollstreckt, dem Zwangsprostitution zweier minderjähriger Frauen vorgeworfen wird. Auch eine Spezialeinheit (LKA 24) war eingesetzt.
Ein 33-jähriger Deutscher steht im Verdacht, zwei 16-jährige Frauen von Anfang bis Ende 2020 zur Prostitution gezwungen und ihre hierbei erzielten Erlöse für sich behalten zu haben. Unterstützt wurde er hierbei durch einen 28-jährigen britischen und einen 26-jährigen deutsch-iranischen Staatsangehörigen.
Nach den bisherigen Ermittlungen haben die Beschuldigten arbeitsteilig die Annoncen für die Frauen im Internet erstellt und die daraus resultierende Kommunikation mit den Freiern über einen Messenger-Dienst geführt.
Gestern Nachmittag vollstreckten die Ermittler die von der Staatsanwaltschaft Hamburg beim Amtsgericht erwirkten Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen der drei Beschuldigten in Hamburg-Schnelsen (2x) und -Steilshoop und zwei Modellwohnungen in Hamburg-Eilbek, mit denen der 26-jährige Tatverdächtige in Verbindung steht.
Neben den Mobiltelefonen der Männer stellten die Beamten bei dem 26-Jährigen, der von Beamten einer Spezialeinheit in Hamburg-Dulsberg angetroffen und durchsucht wurde, einen Audi A7, über 6000 Euro Bargeld sowie ein Dutzend Blanko-Impfausweise mit offenbar gefälschten Eintragungen für Coronaimpfungen sicher.
Um die durch die Taten erlangten Vermögenswerte abzuschöpfen, erging auch ein Arrestbeschluss in Höhe von über 20.000 Euro. Die vermögensabschöpfenden Maßnahmen dauern noch an.
Die eingesetzte Spezialeinheit vollstreckte außerdem im Bereich des Strafjustizgebäudes einen Haftbefehl gegen den 28-jährigen Verdächtigen, der dort zuvor einen Gerichtstermin wahrgenommen hatte.
Auch gegen den 33-jährigen mutmaßlichen Haupttäter wurde vom Amtsgericht ein Haftbefehl erlassen. Der Mann befindet sich aufgrund eines Drogendelikts bereits in Untersuchungshaft. Auch sein Haftraum im Untersuchungsgefängnis wurde durchsucht.
Der 26-jährige Tatverdächtige verblieb mangels Haftgründen auf freiem Fuß.
Die Ermittlungen der Fachdienststelle dauern an.
Ka.
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