(1504) Die Polizeiinspektion Altdorf freut sich über ihr 50-jähriges Bestehen und blickt Jubiläums-Feierlichkeiten im Jahr 2022 entgegen
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Zum 50. Mal jährt sich am heutigen Freitag (05.11.2021) der Einzug der Polizeiinspektion Altdorf in das historische Dienstgebäude am Schlossplatz. Dienststellenleiter Reimund Mihatsch und sein Vertreter Gerhard Zenker ziehen ein Resümee zum Stellenwert der Altdorfer Polizei für das Nürnberger Land und geben einen Ausblick auf die geplanten Jubiläums-Feierlichkeiten im nächsten Jahr.
Die Polizeiinspektion mit Sitz in Altdorf sorgt als eine von vier Dienststellen des Polizeipräsidiums Mittelfranken für die Sicherheit im Landkreis Nürnberger Land. Seit November 1971 verrichten die aktuell fast 70 Beamtinnen und Beamten ihren Dienst im historischen Gemäuer des Pflegamtsschlosses. Neben der namensgebenden ehemaligen Universitätsstadt gehören auch der Markt Feucht und die Gemeinden Burgthann, Leinburg, Offenhausen, Schwarzenbruck und Winkelhaid zum Dienstgebiet. Insgesamt leben im Zuständigkeitsbereich der Altdorfer Polizeiinspektion etwa 60.000 Menschen.
Im April 2016 erlebte die Polizeiinspektion Altdorf eine grundlegende organisatorische Veränderung. Im Zuge der Zusammenlegung mit der damaligen Polizeiinspektion Feucht, wurde deren Personal größtenteils in die Altdorfer Dienststelle integriert. Die Fusion der beiden Polizeidienststellen stieß vor allem in den Reihen der Kommunalpolitik des Marktes Feucht und der Gemeinde Schwarzenbruck auf Kritik. Fünfeinhalb Jahre später zeigt sich, dass die damaligen Bedenken eher unbegründet waren und heute kaum noch Anlass zur Diskussion bieten. "Die anfängliche Skepsis in Bezug auf die Sicherheitslage hat zwischenzeitlich deutlich abgenommen.", stellt Reimund Mihatsch fest. Der 58-jährige Polizeirat ist einer, der es wissen muss. Von 2013 bis 2016 war er selbst Leiter der Polizeiinspektion Feucht und lenkt seit der Zusammenlegung der beiden Nachbardienststellen die Geschicke der neuorganisierten Polizeiinspektion Altdorf: "Ganz im Gegenteil - wir haben mit der Zusammenlegung mehr Personal unter einheitlicher Führung und dabei eine Verkürzung der Reaktionszeiten erreicht!" Die aktuellen Statistiken zur Kriminalitätsbelastung zeigen, dass die Menschen im Dienstbereich der Polizeiinspektion Altdorf sicher leben. Mit einer Häufigkeitszahl von 2.576 lag das Kriminalitätsniveau im Jahr 2020 wiederholt unter dem Durchschnitt des Landkreises.
Reimund Mihatsch ist gerne Dienststellenleiter in Altdorf und das nicht nur wegen positiver Statistikwerte. Wenn er den Status quo beschreibt, betont er: "Das Verhältnis zwischen Bürgern und Polizei ist außerordentlich positiv!". Dem pflichtet sein aktueller Stellvertreter Gerhard Zenker bei. Lange Jahre war der Erste Polizeihauptkommissar als Ordnungshüter in Nürnberg eingesetzt und hat dort ein anderes, anonymeres Miteinander zwischen Polizisten und Bürgern erlebt. Die Polizei in Altdorf verstehe sich in ihrem ländlich geprägten Zuständigkeitsbereich in ganz besonderem Maße als Bürgerpolizei und werde so auch von den Einwohnern wahrgenommen.
Ein Ort, an dem die Altdorfer Polizei vor allem den Bürgerinnen und Bürgern von Morgen besonders nahe ist, ist der neue Verkehrsübungsplatz am Grasiger Weg in Altdorf. Die Anlage ist im Jahr 2019 in einer Kooperation der Gemeinden Altdorf, Burgthann, Feucht, Leinburg, Schwarzenbruck und Winkelhaid nach einer lediglich einjährigen Planungs- und Umsetzungsphase eingeweiht worden. Das freut den Altdorfer Polizeichef sehr: "Für uns ist dieser Verkehrsübungsplatz mit Ampelanlage und Kreisverkehr ein absoluter Glücksfall! Unsere Verkehrserzieher können damit auf einen der modernsten Übungsplätze Bayerns zurückgreifen." Rund 250 Kinder aus dem Landkreis kommen so jährlich in den Genuss, unter optimalen Bedingungen auf die Teilnahme am Straßenverkehr vorbereitet zu werden.
Bei allem positiven Resümee über den Stellenwert der eigenen Dienststelle wissen die erfahrenen Beamten an der Spitze der Altdorfer Polizei, dass der Polizeiberuf nicht nur sonnige Momente mit sich bringt. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen und Kollegen müssen auch immer wieder schwierige oder gar gefährliche Situationen bewältigt werden. Als besonders intensiv empfand Reimund Mihatsch beispielweise die im Jahr 2017 eingeleiteten Ermittlungen um die vermeintlichen Attacken auf eine Schafsherde. Am Ende der zeit- und personalintensiven Ermittlungen, die sich über eineinhalb Jahre hinzogen, stellte sich heraus, dass der verantwortliche Tierhalter die Übergriffe auf seine Schafe selbst inszeniert hatte.
In einem anderen Fall sorgte ein Mann im Dezember 2020 für einen Großeinsatz, als er mit einer Armbrust aus seinem Wohnanwesen feuerte. Am Ende eines mehrstündigen Einsatzes musste er vom SEK überwältigt werden. Allerdings zeige sich gerade in solchen Situationen sehr deutlich, dass die Zusammenarbeit zwischen Polizei und anderen Organisationen wie der Freiwilligen Feuerwehr, dem Rettungsdienst oder auch dem Technischen Hilfswerk immer wieder sehr gut funktioniere. "Besonders ohne die tatkräftige und professionelle Unterstützung der Feuerwehr wären wir ab und an aufgeschmissen", lobt der 58-Jährige Mihatsch das Engagement, das die Ehrenamtlichen der umliegenden Feuerwehren an den Einsatzorten zeigen.
Nach 50 Jahren am Schlossplatz richtet die Altdorfer Polizei ihren Blick jedoch auch in die Zukunft ihrer Dienststelle. Da der Platz im Dienstgebäude knapper wird, sucht man nach Lösungen, das Arbeitsumfeld für die künftigen Anforderungen zu rüsten. Für die beiden Dienststellenleiter gilt es somit bereits heute, die Weichen für eine Zeit zu stellen, die sie selbst nicht mehr als aktive Polizeibeamte miterleben werden.
Zum aktuellen 50-jährigen Jubiläum der Dienststelle möchten Reimund Mihatsch und Gerhard Zenker jedoch zunächst einmal ihren Dank für das bislang stets gute Miteinander zwischen Polizei und Bevölkerung zum Ausdruck bringen. Für September 2022 plant die Polizeiinspektion Altdorf daher einen Festakt, der auch einen "Tag der offenen Tür" umfassen soll. Mit Blick auf die aktuelle Corona-Situation hoffen die beiden Dienststellenleiter, dass sie ihren Bürgerinnen und Bürgern an diesem Tag eine Polizeidienststelle "zum Anfassen" bieten können.
Michael Konrad
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