Unfallkommission für den Landkreis Verden betrachtet 19 Örtlichkeiten

Am 4. November wurde die diesjährige Unfallkommission für den Landkreis Verden unter Beachtung der aktuellen Hygiene- und Abstandsregelungen im Kreistagssaal des Landkreises Verden durchgeführt. Das Gremium befasst sich jährlich mit erkannten Unfallhäufungsstellen, um an diesen die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Die Kommission setzte sich neben der Polizei aus Vertreterinnen und Vertretern der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, des Landkreises und der Stadt Verden sowie der Stadt Achim zusammen. Weiterhin waren die Gemeinden vertreten, in deren Bereichen sich Unfallhäufungsstellen befinden. Die Geschäftsführung des Gremiums erfolgte durch Stephan Meier, Sachbearbeiter Einsatz und Verkehr der Polizeiinspektion Verden/Osterholz. Im Jahr 2020 ereigneten sich im Landkreis Verden 3729 Verkehrsunfälle. Das bedeutet eine deutliche Reduzierung von gut 17 % im Vergleich zum Vorjahr, in dem 4512 Verkehrsunfälle verzeichnet wurden. Trotz dieses positiven Trends, der sicherlich auch eine Ursache in der Corona-bedingten Lock-Down-Phase findet, mussten dennoch insgesamt 19 Unfallhäufungsstellen geprüft werden. Zunächst konnte der Kommission positiv präsentiert werden, dass die umgesetzten Maßnahmen aus dem Vorjahr zu einer deutlichen Reduzierung des Unfallgeschehens an zwei Unfallhäufungsstellen geführt haben. Durch das Aufbringen von sog. Zebrastreifen an einem Kreisverkehr in Ottersberg konnte dort die Zahl der Verkehrsunfälle mit Radfahrenden und Fußgängern deutlich gesenkt werden. Die Umgestaltung wurde noch im Jahr 2020 umgesetzt. Seitdem hat sich an der dortigen Stelle nur noch ein Verkehrsunfall ereignet. Des Weiteren wurde zwischen Verden und Langwedel in Höhe der Einmündung nach Nindorf die zul. Höchstgeschwindigkeit auf 70 km/h reduziert. Immer wieder kam es dort zu Vorfahrtsunfällen mit teilweise schweren Folgen. Seit der Temporeduzierung ist dort kein einziger Verkehrsunfall mehr polizeilich aufgenommen worden. Beide Örtlichkeiten gelten aktuell nicht mehr als Unfallhäufungsstellen. Dennoch waren weitere Örtlichkeiten zu prüfen und Maßnahmen zu ergreifen. Im Stadtgebiet Verden zählt nach wie vor die Kreuzung Nienburger Straße/Klusdamm/Groß Hutberger Straße zu den Problemkreuzungen. An dieser Kreuzung kam es in den vergangen drei Jahren zu dreizehn Verkehrsunfällen mit verletzten Personen. Hierbei spielten vor allem von der Südbrücke kommende und nach links abbiegende Fahrzeuge eine Rolle. Als problematisch wurde dabei erkannt, dass die Linksabbieger in Richtung Dörverden für eine kurze Zeit mit Gegenverkehr rechnen müssen. Dieser Gegenverkehr wird teilweise übersehen, was dann in Zusammenstößen endet. Die Ampelanlage wird daher Anfang des nächsten Jahres umgerüstet. Nach der Umrüstung soll den Linksabbiegern kein Gegenverkehr mehr drohen. Zusätzlich wird neue Lichttechnik zum Einsatz kommen, sowie die blindengerechte Ausstattung der Anlage. Die neu gestaltete Kreuzung an der Autobahnanschlussstelle Achim-Ost/Landesstraße 156 gestaltet sich derzeit als eine sehr gefährliche Kreuzung. Die Neugestaltung wurde im Mai 2021 abgeschlossen. Seitdem wurden bis dato neunzehn Verkehrsunfälle verzeichnet, teilweise mit verletzten Personen. Zu den Hauptproblemen zählen dort Rotlichtmissachtungen und das Überfahren der Fahrstreifen. Das verursachte seitliche Zusammenstöße. Die Fahrstreifenmarkierungen wurden bereits im Sommer optimiert und fürhrten zur deutlichen Reduzierung dieser Unfallart. Alle Rotlichtunfälle ereigneten sich in der Fahrtrichtung Achim - Bassen. Daher wird in dieser Richtung die Ampelanlage zeitnah durch Anbringen zusätzlicher Lichtsignale optimiert. Dadurch soll ein Verwechseln der Signale für die jeweiligen Fahrstreifen ausgeschlossen werden. Auch die zweite Achimer Autobahnanschlussstelle gestaltet sich nach wie vor als problematisch. Hier registrierte die Polizei im Bereich der Anschlussstelle Achim-Nord/Landesstraße 167 im Zeitraum von 2018 bis 2020 zehn Verkehrsunfälle mit verletzten Personen. Zwei Personen wurden schwer verletzt. Bei allen zehn Verletzten handelte es sich um Radfahrer, denen die Vorfahrt im Einmündungsbereich zur Landesstraße genommen wurde, obwohl sie sich auf dem Radweg befanden. An dieser Örtlichkeit kommen häufig zwei Fahrfehler zusammen, nämlich das Missachten des STOP-Schildes durch die Fahrzeuge, die von der Autobahn kommen und das Befahren des Radweges in falscher Richtung. In Fahrtrichtung Embsen ist es nämlich verboten, auf dem linken Radweg zu fahren. Diese beiden Fehlverhalten konnten in Vorbereitung auf die Kommissionsarbeit deutlich durch Luftbildaufnahmen mittels des Unmaned Aircraft System Polizei (ugs. Drohne) dokumentiert und anschaulich dargestellt werden. Bereits im letzten Jahr wurde durch die Unfallkommission beschlossen, ein Verbotszeichen für Radfahrende in Höhe des in der Nähe befindlichen Kreisverkehres anzuordnen. Dieses Zeichen ist auch deutlich sichtbar aufgestellt und wird offenbar vorsätzlich durch die betroffene Radfahrenden missachtet. Daher wird es dort weiterhin zu gezielten polizeilichen Kontrollmaßnahmen kommen. Zusätzlich dazu wird das Auftragen von richtungsweisenden Radfahrerpiktogrammen am Kreisverkehr und das Errichten eines zusätzlichen STOP-Zeichens geprüft. Auch das Einrichten einer Gelblicht-Radfahrer-Warnanlage an der Anschlussstelle steht auf dem Prüfstand. Die jeweils zuständigen Fachbehörden werden die beschlossenen Maßnahmen nun umsetzen bzw. eine Umsetzung prüfen. Außerdem wird die Polizei an den erkannten Unfallhäufungsstellen eine verstärkte Verkehrsüberwachung durchführen. Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Verden / Osterholz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Imke Burhop Telefon: 04231/806-104