Geldern – Schockanruf / Aufmerksamer Handwerker verhindert Telefonbetrug
Der Aufmerksamkeit eines 50-jährigen Küchenmonteurs aus Mönchengladbach ist es zu verdanken, dass Telefonbetrüger am Donnerstag (11.11.2021) in Geldern erfolglos blieben.
Der 50-Jährige war mit Arbeiten im Hause seiner 66-jährigen Kundin in Geldern beschäftigt, als die Dame ein Telefonat erhielt, welches die 66-Jährige sichtlich beunruhigte.
Auf die Nachfrage, ob alles in Ordnung sei, deutete die 66-Jährige an, sie könne nicht darüber sprechen. Als die Frau dann Geld und Schmuck zusammenpackte, das Haus verließ und mit dem Fahrrad wegfuhr, informierte der Monteur die Polizei. Glücklicherweise konnte ein Streifenteam die Dame rechtzeitig abfangen.
Unbekannte Täter hatten der 66-Jährigen am Telefon vorgegaukelt, ihre Tochter und ihr Schweigersohn seien in einen schweren Unfall verwickelt und hatten Geld gefordert. Dank des aufmerksamen 50-Jährigen konnte der Betrug aufgeklärt und die Geldübergabe verhindert werden.
Schockanrufe, Enkeltrick, falsche Polizisten, angebliche Microsoft-Mitarbeiter - regelmäßig erreichen die Polizei im Kreis Kleve Anzeigen zu Betrugsversuchen am Telefon. In manchen Fällen kombinieren die Täter sogar verschiedene Maschen um Druck auszuüben und ihr Opfer zu überzeugen. So übergibt zum Beispiel ein angeblicher Verwandter, der sich in einer Notlage befindet, ein Gespräch auch an einen vermeintlichen Polizisten oder Staatsanwalt, der die angebliche Notlage bestätigt.
Die Polizei warnt: Geben Sie keine persönlichen Informationen wie Bankdaten am Telefon preis! Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand am Telefon oder per Whatsapp um Geld bittet! Übergeben Sie kein Geld oder Wertgegenstände an Ihnen unbekannte Personen! Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, dann informieren Sie sofort die Polizei unter 110 oder, wenn möglich, Verwandte.
Ein Apell der Polizei richtet sich auch an jüngerer Angehörige: Klären Sie Ihre lebensälteren Eltern/Großeltern/Verwandte über die Maschen der Betrüger auf.
Hier noch einmal ein Überblick der gängigen Maschen:
- Schockanrufe: Die Anrufer schildern, dass ein Verwandter (häufig
Sohn/Tochter) einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hat. Um
lange Haftstrafen zu verhindern, soll sofort Geld an einen
Geldboten der Staatsanwaltschaft gezahlt werden. In
abgewandelten Szenarien wird von einer Corona-Infektion
gesprochen und die Anrufer erzählen, sie bräuchten Geld für eine
Behandlung oder Medikamente
- Enkeltrick: Die Täter erwecken den Eindruck, ein naher
Verwandter (meistens Enkel/ Enkelin/ Neffe/ Nichte) oder guter
Bekannter zu sein. Sie täuschen eine finanzielle Notlage vor und
bitten Sie kurzfristig um Geld. Sie sollen mit niemandem über
den Anruf sprechen.
- Falsche Polizisten: Die Anrufer geben sich als Polizisten aus
und warnen Sie vor einem geplanten Einbruch. Geld und Schmuck
wären Zuhause nicht mehr sicher. Bei Ihrer Bank würden Mittäter
der Einbrecher arbeiten und auch dort sei Ihr Vermögen in
Gefahr.
- Gewinnversprechen: Die Betrüger versprechen am Telefon hohe
Gewinne. Vor einer Gewinnübergabe werden Betroffene
aufgefordert, "Bearbeitungsgebühren" zu zahlen oder
Prepaid-Karten für Online-Käufe zu kaufen.
- Microsoft Mitarbeiter: Das Telefon klingelt und jemand bietet
Ihnen ungefragt technische Unterstützung für Ihren Laptop,
Computer oder Ihr Tablet an. So wollen sich die Täter Zugriff
auf Ihren PC, Ihr Online-Banking oder Paypal-Konto verschaffen.
- Betrug per Whatsapp: Ein angeblicher Angehöriger (Sohn/Tochter)
meldet sich über eine unbekannte Nummer über den
Messenger-Dienst und gibt an, das Handy sei defekt. Dann werden
Sie gebeten, eine Überweisung an Dritte zu tätigen, da der
Angehörige aktuell angeblich kein Zugriff auf das Online-Banking
habe. (cp)Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Kleve
Pressestelle Polizei Kleve
Telefon: 02821 504 1111
E-Mail: pressestelle.kleve@polizei.nrw.de