Bundespolizeidirektion München: Beamte erkennen Mann als Dieb wieder / Polizeiinterner Fahndungsflyer wird 67-Jährigem zum Verhängnis
Am Dienstag (30. November) konnte ein Dieb anlässlich von Hausrechtsmaßnahmen durch Bundespolizisten am Hauptbahnhof "wiedererkannt" werden. Der 67-Jährige hatte am 7. Oktober einen Rucksack entwendet und konnte - dank ausgewerteter Bilder aus der Videoaufzeichnung und polizeiinterner Fahndungsflyer - nun von einem Bundespolizisten wiedererkannt werden.
Im Rahmen einer Hausrechtsmaßnahme von Mitarbeitern der Deutsche Bahn Sicherheit wurde ein 67-jähriger Portugiese gegen 13:00 Uhr zur Wache der Bundespolizei gebracht. Auf der Wache stellte sich heraus, dass der Mann, der im Münchner Norden wohnt, die gleiche Kleidung trug, wie ein Mann, der am 7. Oktober im Hauptbahnhof einen Rucksack entwendet und sich in Richtung U-Bahn fortbewegt hatte. Bilder des Diebes waren auf einem polizeiinternen Fahndungsflyer in der Wache der Bundespolizei hinterlegt.
Bei dem Portugiesen wurde ein Atemalkoholgehalt von 2,3 Promille gemessen. Nach Konfrontation mit den Diebstahlsvorwürfen gab er zu verstehen, dass seine Lebensgefährtin, auf seine Anweisung hin, den Rucksack am 11. Oktober 2021 beim städtischen Fundbüro abgegeben hat. Durch eine Streife der Bundespolizei konnte der Rucksack samt Inhalt beim Fundbüro ausfindig gemacht werden. Derzeit ist es noch Gegenstand der Ermittlungen woher der zeitliche Verzug in der Übergabe an das Fundbüro kommt.
Ferner gilt es noch zu ermitteln, in wie weit die Angaben, dass die 71-jährige Lebensgefährtin, portugiesische Staatsangehörige, tatsächlich nach den Anweisungen des Polizeipflichtigen gehandelt hat, der Wahrheit entsprechen.
Der Rucksack gehört einer 34-jährigen Deutschen. Diese war am Nachmittag des 7. Oktobers mit dem ICE aus Nürnberg gekommen und hatte das Gepäckstück in einem Cafe-Shop im Hauptbahnhof abgestellt, wo es entwendet worden war. Die Videoaufzeichnungen bestätigten ihre Schilderungen und gaben bei einer Sichtung durch die Bundespolizei auch die Tathandlung wieder. Darauf war auch der Täter zu erkennen.
Als sich die Frau von Tisch und Rucksack entfernte, um einen weiteren Kaffee zu ordern, nutzte der Dieb die gebotene Chance, den rund vier Minuten unbeaufsichtigten Rucksack an sich zu nehmen und den Cafe-Shop zügig zu verlassen. Scheinbar hatte die Frau aus Zirndorf aber den Rucksack vergessen, denn ohne ihn zu vermissen verließ sie wenig später den Cafe-Shop und begab sich zu Gleis 11 zu einem Anschlusszug.
Pikant am Rande, dass sie den Dieb am Querbahnsteig passierte, ihren auf seinem Rücken befindlichen Rucksack aber nicht sah. Im Rucksack befanden sich ein E-Book der 34-Jährigen sowie ein Wärmebildgerät ihres Vaters und neben Kleidungsstücken auch mehrere Bücher. Gesamt wert rund 1.830 Euro.
Die Staatsanwaltschaft ordnete für den 67-Jährigen, der neben 2.150 Euro Bargeld auch Flugtickets für sich und seine Frau für Anfang Dezember nach Portugal mit sich führte, eine Sicherheitsleistung in Höhe von 800 Euro an.
Eine durchgeführte Vernehmung des Portugiesen, der von den Sicherheitskräften wegen des Durchwühlens mehrerer Abfalleimer mitgenommen worden war, musste abgebrochen werden, nachdem er sich zunehmend aggressiv und aufbrausender verhielt.
Die Bundespolizei bittet Reisende auf ihre Wertsachen und Gepäckstücke aufzupassen. Immer wieder bestätigen Videoaufzeichnungen wie leicht es manche Reisende Dieben machen. Oft wird "die Gunst der Stunde genutzt".
Allen, die Gepäckstücke oder sonstige Gegenstände "finden", wird empfohlen diese schnellstmöglich und unverzüglich einem Fundbüro zuzuführen bzw. amtliche Stellen zu informieren. Nur so räumt man einen möglichen Verdacht der Hehlerei aus.
Rückfragen bitte an:
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Wolfgang Hauner
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