Lingen – Präsentation der SchuCo-Umfrage

Seit März letzten Jahres hat sich das Leben für alle Menschen durch die Corona-Pandemie verändert. Im Freizeitbereich wurden vielfältige Einrichtungen, Eltern gingen zum Teil ins Home-Office, in Kurzarbeit oder wenn sie regulär arbeiten mussten, bemühten sie sich um die Betreuung ihrer Kinder. Um festzustellen, wie sich diese Veränderungen auf die Kinder und Eltern in Lingen ausgewirkt haben, führte die Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim in Kooperation mit der Beratungsstelle/Kinderschutzzentrum LOGO des Kinderschutzbundes Lingen e.V., dem Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Lingen und der Stadt Lingen (Ems) vor den Sommerferien eine Online-Umfrage (schulbasierte anonymisierte Umfrage zu Corona, genannt SchuCo) an den Grundschulen im Stadtgebiet und im Altkreis Lingen durch. In dieser Umfrage ging es insbesondere um Angaben zum Familienleben, Home-Schooling, Freizeitverhalten, Streit und Stress sowie Medienverhalten. Die Ergebnisse der Befragung wurden am Dienstag in Anwesenheit von zahlreichen Schulleitern der teilnehmenden Grundschulen aus Lingen und des Altkreises. Inspektionsleiterin Nicola Simon begrüßte alle Anwesenden und freute sich auf die Präsentation. Vorgestellt wurden die Ergebnisse von Hiltrud Frese und Stefan Hagemann vom Präventionsteam der PI Emsland /Grafschaft Bentheim, Franz Wesendrup und Miriam Bauersachs von der Stadt Lingen, Marion Risse vom SkF e.V. Lingen sowie von Eva Forsting vom Kinderschutzzentrum LOGO. Insgesamt fiel die Umfrage, die zum Großteil durch die Mütter der Kinder beantwortet wurde, "doch positiver aus als erwartet", so Hiltrud Freese vom Präventionsteam. Sie bedankte sich in diesem Zusammenhang bei den verschiedenen Schulleitungen, die sich um die Kontaktaufnahme an die Eltern gekümmert hatten. Die Umfrage ergab, dass ein Großteil der Kinder in einer klassischen Kernfamilie mit Eltern und Geschwistern leben. Viele von ihnen sogar in einer komfortablen Wohnsituation mit Eigenheim und eigenem Kinderzimmer. Bei der Freizeitgestaltung gaben 38,9 % der Schülerinnen und Schüler an, dass die Aktivitäten im Freien mit der Familie während der Corona-Zeit deutlich zugenommen haben. Das Treffen mit Freunden dagegen hat zwangsläufig bei 44,4 % der Befragten abgenommen und die Mediennutzung wurde dagegen bei den Schülern auch mehr. Ein eigenes Handy im Grundschulalter war bei den Befragten schon oftmals ein Thema. Die Mehrheit der Eltern, in diesem Fall 81 %, kontrolliert dabei regelmäßig die Medienhalte der Kinder. Positiv ist hier anzumerken, dass dadurch die Digitalisierung der Schüler schneller vorangetrieben wurde. Im Themenkomplex "Home-Schooling" zeigte sich, dass die Eltern, und da wiederum überwiegend der weibliche Part, die Kinder beim schulangeleiteten Lernen Zuhause unterstützen. Über die Hälfte der Eltern fühlte sich dabei gut durch die Schule unterstützt. Knapp 83 % der Kinder fühlten sich "manchmal, selten oder nie überfordert". Ein positives Fazit hierbei: über die Hälfte der befragten Schülerinnen und Schüler gehen gern zur Schule. Insgesamt konnte festgestellt werden, "dass Gefühle wie Trauer, Einsamkeit, Angst und Dünnhäutigkeit sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern zugenommen haben." Dadurch bedingt kam es auch zu einem Anstieg von Konflikten und Streit innerhalb der Familie. Dennoch ist hierbei anzumerken, dass sich der Großteil der Kinder innerhalb der Familien wohl fühle und auch einen Ansprechpartner hat, wenn es ihnen nicht gut gehe. Die gewonnenen Ergebnisse sollen nun als Grundlage für gezielte Präventionsveranstaltungen genutzt werden. Insgesamt haben sich 27 von 36 Grundschulen im südlichen Emsland beteiligt. Von deren 3011 Schülern nahmen 1726 teil. 615 Eltern beteiligten sich an der Umfrage. Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim Jessica Scholz E-Mail: pressestelle@pi-el.polizei.niedersachsen.de Außerhalb der Geschäftszeiten wenden Sie sich bitte an die örtlich zuständige Polizeidienststelle.