220127-3. Ermittlungen gegen Gruppe mutmaßlicher Trickdiebe

Tatzeitraum: Sommer 2021 bis 26.01.2022; Tatorte: Hamburger Stadtgebiet, Bremen und Mannheim Nach einem Trickdiebstahl durch falsche Wasserwerker haben Fahnder gestern in Hamburg-Hamm drei Tatverdächtige vorläufig festgenommen. Die drei Männer gehören offenbar zu einer Gruppierung, die verdächtigt wird, bundesweit derartige Taten begangen zu haben. Der gestrigen Festnahme waren monatelange Ermittlungen vorangegangen, in deren Rahmen die Gruppierung in den Fokus der Ermittler geraten war. Unter den Augen der Fahnder fuhren zwei Brüder aus Bremen (28, 36) und ihr Neffe aus Norderstedt (18) gestern Nachmittag mit einem Mietwagen durch Hamburg, offenbar auf der Suche nach potenziellen Opfern. In Hamm hatten sie in der Marienthaler Straße dann zwischenzeitlich ein Mehrfamilienhaus betreten. Nachdem sie das Haus kurze Zeit später wieder verlassen hatten, waren sie zügig in ihr Auto gestiegen und davongefahren. Wie sich bei der Überprüfung herausstellte, hatten sie sich gegenüber einer 87-jährigen Frau als Wasserwerker ausgegeben und behauptet, wegen einer angeblichen Verstopfung ihre Leitungen überprüfen zu müssen. Die Dame war aufgefordert worden, den Wasserhahn im Bad aufzudrehen. Von ihr zunächst unbemerkt war es währenddessen zum Diebstahl von Schmuck und Bargeld gekommen. Ein Teil der Fahnder hatte die Verfolgung der Männer aufgenommen. Offenbar in Erwartung einer sich anbahnenden Polizeikontrolle wurde während der Fahrt eine Tüte aus dem Auto geworfen. Darin fanden die Beamten später den Schmuck und das Geld der 87-Jährigen. Das Trio wurde letztlich im Maienweg gestoppt und vorläufig festgenommen. Die Staatsangehörigkeit der drei Männer steht noch nicht abschließend fest und ist Gegenstand weiterer Abklärungen. Sie mussten sich heute vor einem Haftrichter verantworten. Gegen alle drei erging Haftbefehl. Die Ermittler der Fachdienststelle für Trickdiebstahlsdelikte (LKA 431) zählen die Tatverdächtigen zu einer Gruppierung von insgesamt acht Personen mit familiärer Verbindung, denen sie mit der gestrigen Tat bislang die Begehung von insgesamt fünf Trickdiebstählen vorwerfen. Die einzelnen Taten wurden dabei offenbar immer in wechselnder Konstellation begangen. Die Verdächtigen gaben sich dabei nicht nur als Handwerker, sondern teilweise auch als Polizisten aus. Konkret rechnen die Ermittler der Gruppierung zwei vollendete Taten Anfang November in Bremen, eine versuchte Tat Anfang November in Mannheim sowie eine weitere vollendete Tat Ende Juli in Hamburg zu. Ein Gruppenmitglied war bereits während der über Monate dauernden Ermittlungen aufgrund zweier Haftbefehle aus Bremen und Berlin verhaftet worden. Die Staatsangehörigkeit dieses 37-jährigen Mannes ist ebenfalls noch Gegenstand weiterer Abklärungen. Die Ermittlungen der Fachdienststelle werden fortgesetzt. Es wird dabei auch geprüft, ob die Gruppierung für weitere Taten verantwortlich sein könnte. Hinweise der Polizei: - Es gilt: Ein gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit! - Lassen Sie keine fremden Personen ohne vorherige Terminabsprache in die Wohnung. - Wenn Personen angeblich beauftragt wurden, Wartungs- oder Reparaturarbeiten durchzuführen, rufen Sie unter einer ihnen bekannten Telefonnummer bei der zuständigen Stelle oder Ihrem Hausmeister an und hinterfragen Sie dort die Richtigkeit. Lassen Sie sich auch durch einen angeblichen Notfall nicht unter Zeitdruck setzen. - Ziehen Sie im Zweifel Nachbarn oder andere Vertrauenspersonen hinzu, denn wenn die Diebe es erst einmal in die Wohnung geschafft haben, ist es fast unmöglich, alleine die Kontrolle zu behalten. - Sofern Sie jemanden in die Wohnung lassen, vergewissern Sie sich, dass die Wohnungstür im Anschluss wieder fest geschlossen ist und lassen Sie sich vorher einen Dienst- oder Mitarbeiterausweis zeigen. - Rufen Sie im Zweifel sofort die Polizei unter 110.Abb. Rückfragen der Medien bitte an: Polizei Hamburg Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Florian Abbenseth Telefon: +49 40 4286-58888 E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de