220128-1. Encrochat-Verhaftungen reißen nicht ab: 200. Tatverdächtiger in Untersuchungshaft
Tatzeitraum: April bis Juni 2020; Tatort: Hamburger Stadtgebiet
Am Donnerstagmorgen wurde der 200. Tatverdächtige im Zusammenhang mit Encrochat-Ermittlungen verhaftet. Aber auch drei weitere Verdächtige befinden sich seit gestern in Untersuchungshaft.
Durch die Entschlüsselung des Kryptodienstes waren vier 26, 28, 30 und 33 Jahre alte Deutsche als mutmaßliche Großdealer in den Fokus der Strafverfolgungsbehörden geraten. Ihnen wird vorgeworfen, zwischen April und Juni 2020 an dem Umschlag von insgesamt knapp 225 Kilogramm Marihuana, über 14 Kilogramm Kokain und einem Kilogramm Haschisch beteiligt gewesen zu sein. Die Ermittler gehen von 20 Einzeltaten aus, die die Verdächtigen jeweils arbeitsteilig begangen haben sollen. Einem der vier Hauptverdächtigen wird unter anderem auch der Verkauf zweier scharfer Schusswaffen vorgeworfen.
Durch die Ermittlungen wurden aber auch zwei mutmaßliche Abnehmer und ein mutmaßlicher Unterstützer identifiziert.
Aufgrund der Ermittlungsergebnisse hatte die Staatsanwaltschaft mehrere Haftbefehle und über ein Dutzend Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt.
Am Donnerstagmorgen gingen die Ermittlungen schließlich in die offene Phase über. Die 200. Verhaftung der Hamburger Ermittler erfolgte in Bönningstedt bei einem der vier Hauptverdächtigen. Spezialeinheiten (LKA 24) verhafteten den 28-Jährigen, als er gerade seine Wohnung betreten wollte.
Die Ermittler durchsuchten anschließend insgesamt elf Wohnungen, ein Lokal und ein Vereinsheim. Der Schwerpunkt dieser Durchsuchungen lag in Lurup. Es wurden unter anderem eine Mercedes-Benz S-Klasse (S 350), ein BMW M4, ein Smart, geringe Mengen Betäubungsmittel und Bargeld beschlagnahmt.
Neben der 200. Verhaftung wurden gestern auch drei weitere Verdächtige verhaftet.
Die Ermittlungen werden fortgesetzt.
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