Gefälschter Impfpass führt zu Cannabis-Plantage

EUSSENHEIM, LKR. MAIN-SPESSART. Ermittlungen der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt im Zusammenhang mit der Verwendung eines gefälschten Impfpasses führten bei einer Wohnungsdurchsuchung am Mittwochmorgen letzter Woche nicht nur zur Sicherstellung von zwei gefälschten Impfpässen, sondern auch zu einer professionellen Cannabis Aufzuchtanlange. Ein 28-Jähriger muss sich nun wegen der Verwendung eines gefälschten Impfausweises und des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz verantworten. Ins Rollen kamen die Ermittlungen der Polizei, als der 28-Jährige seinem Arbeitgeber den Impfpass vorlegte, um die Impfungen gegen Corona nachzuweisen. Dabei ergaben sich jedoch berechtigte Zweifel an der Echtheit des vorgelegten Impfpasses, sodass die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt über den Vorfall informiert wurde. Die Ermittler der dafür zuständigen „Ermittlungsgruppe Operativ“ fanden Anhaltspunkte dafür, dass der Impfpass wohl tatsächlich gefälscht war und beantragten bei der Staatsanwaltschaft Würzburg einen Beschluss für eine Wohnungsdurchsuchung. Mit der richterlichen Anordnung machten sich die Beamten schließlich am Mittwochmorgen der letzten Woche auf den Weg zur Wohnung des 28-Jährigen. Bei der Durchsuchung fanden sie nicht nur den gefälschten Impfpass, sondern stießen im Dachgeschoss des Hauses auf eine professionelle Aufzuchtanlage für Marihuanapflanzen. Die Polizei stellte zehn Pflanzen mit einem Gewicht von gut einem Kilogramm sicher. Für die Freundin des Mannes haben die Ermittlungen ebenfalls strafrechtliche Konsequenzen, da ihr Impfpass wohl auch gefälscht ist. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft konnte der Tatverdächtige nach den polizeilichen Maßnahmen auf freien Fuß gesetzt werden. Ihn erwartet nun ein Strafverfahren wegen des Verwendens eines gefälschten Impfausweises und des Besitzes und Anbaus von Betäubungsmitteln. Die Polizei Unterfranken weist noch einmal darauf hin, dass nicht nur die Herstellung und der Verkauf, sondern auch die Nutzung von gefälschten Impfpässen strafbar ist. Diese Taten werden konsequent verfolgt und können Wohnungsdurchsuchungen sowie weitere polizeiliche Maßnahmen nach sich ziehen. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Unterfranken sind in den letzten neun Monaten knapp 800 Fälle im Zusammenhang mit dem Fälschen oder Verwenden von gefälschten Impfpässen und falschen Impfzertifikaten bekannt geworden.