Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2021: Positiver Trend der letzten Jahre setzt sich fort: Oldenburger Münsterland weiterhin eine sichere Region
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"Das Oldenburger Münsterland ist - wie in den Vorjahren auch - im Landesvergleich eine sichere und lebenswerte Region. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer einer Straftat zu werden, war in den letzten fünf Jahren noch nie so gering", resümiert der Leiter der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta, Jörn Kreikebaum, mit Blick auf die Statistik.
Die Aussage bezieht sich auf die Häufigkeitszahl, die beschreibt, wie viele Straftaten auf jeweils 100.000 Einwohner anfallen. Die Zahl liegt hier mit 3799 Straftaten pro 100.000 Einwohner für beide Landkreise zusammen niedriger als im Vorjahr (4127). Damit ist ein Tiefstwert von erstmals unter 4000 Straftaten pro 100.000 Einwohner erreicht worden.
+++ Die Gesamtfallzahlen sind weiter rückläufig +++
Was die Fallzahlen angeht, ist es sogar gelungen, den historischen Tiefstwert der gesamten Inspektion aus dem Jahr 2020 (12937 Taten) mit 12.018 Straftaten zu unterbieten. 2021 waren es also 919 Taten (7,10 Prozent) weniger als im Vorjahr. "Damit können wir sehr zufrieden sein! Steigende Bevölkerungszahl - weniger Kriminalität", bewertete Kreikebaum die Fallzahlen.
+++ Aufklärungsquote auf einem konstant hohen Niveau +++
"Dabei ist es uns auch gelungen, die Aufklärungsquote konstant auf einem hohen Niveau zu halten", führte Alexander Kreye - Leiter des Zentralen Kriminaldienstes - an. Lag die Aufklärungsquote 2015 noch bei 59,06 Prozent, konnte sie bis 2020 kontinuierlich auf 66,31 Prozent gesteigert und 2021 mit 64,22 Prozent auf einem hohen Niveau gehalten werden.
+++ Ermittelte Tatverdächtige +++
Insgesamt konnten im Jahr 2021 durch die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta 6.276 Tatverdächtige ermittelt werden. Im Jahr 2020 wurden 6.540 Tatverdächtige ermittelt. Unter den Tatverdächtigen waren 245 Kinder (2020: 190) und 562 Jugendliche (2020: 642). Der Anteil der Kinder und Jugendlichen bewegt sich somit auf einem ähnlichen Niveau wie im vergangenen Jahr.
+++ Verteilung der Straftaten / Hauptgruppen +++
Auf die Gesamtzahl der Straftaten im Bereich der Polizeiinspektion entfallen mit 29,23 Prozent die meisten Taten in den Bereich der Diebstahlsdelikte (2020: 27,15 Prozent). An zweiter Stelle kommen mit 22,95 Prozent (2020: 21,68 Prozent) die sonstigen Straftaten, unter die beispielsweise Sachbeschädigungen, Beleidigungen und Hausfriedensbrüche fallen. Danach folgen die Vermögens- und Fälschungsdelikte mit 19,93 (2020: 20,45 Prozent) und die Rohheitsdelikte mit 16,43 Prozent (2020: 15,37 Prozent).
+++ Erneut leichter Rückgang bei den Rohheitsdelikten +++
Bei den Rohheitsdelikten hat die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta erneut einen leichten Rückgang zu verzeichnen. Unter dem Begriff der Rohheitsdelikte sind Raubstraftaten, Körperverletzungsdelikte sowie Straftaten gegen die persönliche Freiheit zu verstehen, einschließlich Bedrohung und Nötigung. Im Jahr 2021 kam es hierbei zu 1974 Taten in diesem Bereich (2020: 1988 Taten).
+++ Fallzahl bei Wohnungseinbruchdiebstahl: Drittniedrigster Wert seit 2008 +++
Einen leichten Anstieg um 20 Taten musste man im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls feststellen: In 2021 kam es somit zu 183 Fällen (2020: 163 Fälle/ 2019: 193 Fälle). Hiervon blieben aber immerhin 79 Taten (2020: 72 Taten) - also rund 44 Prozent - im Versuchsstadium stecken. "Dass derart viele Taten im Versuchsstadium scheiterten zeigt, dass es sich lohnt, in die Sicherung der Häuser und Wohnungen zu investieren, zugleich trägt die Präventionsarbeit der Polizei Früchte.", schlussfolgerte Kreye. Jörn Kreikebaum fügte hinzu: "Außerdem ist die Aufklärungsquote mit 34,43 Prozent überdurchschnittlich hoch in diesem Bereich. Damit konnte der Wert vom vergangenen Jahr sogar noch übertroffen werden - ein Resultat der professionellen und akribischen Arbeit der Kolleginnen und Kollegen im ermittelnden Bereich sowie im Einsatz- und Streifendienst." Die Aufklärungsquote betrug im Jahr 2020 noch 30,67 Prozent, was ebenfalls bereits ein guter Wert war.
+++ Bundeseinheitlich gültige neue Definition der "Häuslichen Gewalt" +++
Mit Verweis auf die Erklärung in der Pressemitteilung der Polizeidirektion Oldenburg zur PKS 2021 sind aufgrund der Neudefinition retrograde Auswertungen sowie Vorjahresvergleiche nicht möglich. Im Jahr 2021 wurden insgesamt 733 Fälle von "Häuslicher Gewalt" im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta nach der neuen Definition registriert, davon 657 Fälle mit Opfern.
+++ Kinderpornografie +++
In den letzten Jahren sind im Bereich der Kinderpornografie in der Inspektion Cloppenburg/Vechta steigende Fallzahlen zu verzeichnen - so auch in diesem Jahr. Die Fallzahlen sind insbesondere durch eine steigende Anzahl automatisierter Meldesysteme, die schnelle Verbreitung der Medien durch Kurznachrichtendienste sowie die fortschreitende Digitalisierung erklärbar.
+++ Kriminalitätsgeschehen und besondere Sachverhalte +++
"Im Jahr 2021 beschäftigten uns mehrere Kapitaldelikte sowie Umfangsverfahren, die zum Teil im Rahmen von Ermittlungsgruppen bearbeitet wurden", stellte Inspektionsleiter Jörn Kreikebaum dar. Zu nennen sind hier die Tötungsdelikte in Bethen und Bakum. Im Bereich der Eigentums- und Betäubungsmittelkriminalität gab es mehrere Festnahmen sowie eine umfangreiche und erfolgreiche Durchsuchungsaktion im November. Im Dezember gelang der Polizei ein Schlag gegen eine Einbrecherbande. Betrachtet man den Bereich der Straftaten zum Nachteil älterer Menschen, sind der Polizei insbesondere zwei große Erfolge gelungen. Zum einen ist hier die Festnahme eines Falschen Polizeibeamten in Berlin zu nennen und zum anderen die Festnahme einer betrügerischen Wahrsagerbande. Der Brand in einem Getränkemarkt in Cloppenburg sowie ein Brandanschlag auf ein Transportunternehmen sind nur zwei Beispiele für eine erfolgreiche Täterermittlung bei Bränden. Auch bei eher schwer aufzuklärenden Delikten sind Erfolge zu verzeichnen: Hier ist beispielhaft die Ermittlung von zwei Tatverdächtigen zu einer Serie von Farbschmierereien im Stadtgebiet Cloppenburg zu erwähnen.
+++ Einsatzgeschehen 2021 +++
Die Fallzahlen sind rückläufig - das ist eine positive Entwicklung. Nichtsdestotrotz war das Einsatzgeschehen insgesamt dennoch herausfordernd. 2021 war geprägt vom Pandemiegeschehen und den damit einhergehenden polizeilichen Einsätzen und Ermittlungsvorgängen. Beginnend mit den gemeinsamen Kontrollen mit Landkreisen und Kommunen, über das erhöhte Versammlungsgeschehen, aber auch den daraus resultierenden polizeilichen Lagen und Kriminalitätsphänomenen. Darüber hinaus hat erstmals ein Protestcamp in unserem Inspektionsbereich stattgefunden, welches mit einem größeren Polizeieinsatz begleitet werden musste. "In Hinblick auf das Einsatzgeschehen war es somit ein herauforderndes Jahr. Unsere Kolleginnen und Kollegen waren im Zuge der Pandemie hohen Belastungen ausgesetzt", stellte Jörn Kreikebaum fest.
+++ Fazit und Ausblick +++
"Das Leben im Oldenburger Münsterland ist und bleibt sicher! Das verdeutlicht die hier vorgestellte Statistik," resümierte Kreikebaum. "Wir freuen uns, dass wir die positive Entwicklung der letzten Jahre fortsetzen konnten," stimmte Kreye ihm zu.
"Für mich ist die hohe Aufklärungsquote ein Beleg für die professionelle und akribische Arbeit aller Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter", führte Alexander Kreye weiter aus. "Mit ihrem Engagement haben sie entschieden dazu beigetragen, dass die Ergebnisse für die Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta auch im Jahr 2021 so gut ausgefallen sind," hob Jörn Kreikebaum hervor und fügte hinzu: "Man muss sich nur vor Augen führen, unter welcher Einsatzbelastung unsere Dienststellen und damit jeder und jede Einzelne während der Coronapandemie und der einhergehenden Beschränkungen und dem Versammlungsgeschehen gestanden haben und nach wie vor stehen. Allein vor diesem Hintergrund ist das eine hervorragende Leistung."
Das Pandemiegeschehen mit seinen Beschränkungen des öffentlichen Lebens hatte bei dieser guten Entwicklung sicherlich eine Rolle gespielt - belegbar ist dies jedoch nicht. Die Einschränkungen werden nun gelockert, doch die Polizeibeamtinnen und -beamten der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta werden natürlich dennoch in gewohnter Weise dafür sorgen, dass die Menschen in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta in Sicherheit leben können.
"Im Jahr 2022 werden wir uns also nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, sondern weiterhin unser Bestes geben, um diese positive Entwicklung beizubehalten", verspricht Leitender Polizeidirektor Jörn Kreikebaum. "Dabei werden wir weiterhin bei der Kriminalitätsbekämpfung ein besonderes Augenmerk auf die Bereiche Eigentums- und Betäubungsmittelkriminalität und auf die Bekämpfung der Straftaten zum Nachteil älterer Menschen sowie der Kinderpornographie und Cyberkriminalität legen. Wir sind zuversichtlich, dass nun mit der schrittweisen Aufhebung der Coronamaßnahmen auch wieder verstärkt die Präventionstätigkeit aufgenommen werden kann. So werden wir auch zukünftig für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger dieser Region sorgen und sie schützen, Straftaten aufklären und verhindern - für ein sicheres Oldenburger Münsterland", versicherte Leitender Polizeidirektor Jörn Kreikebaum.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta
i.A. Uta-Masami Bley
Pressestelle
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