Verkehrsunfallstatistik 2021: Weniger Unfälle, weniger Verletzte und weniger Verkehrstote

Auf den Straßen des Landkreises Ludwigslust-Parchim registrierte die Polizei im Jahr 2021 insgesamt 7.463 Verkehrsunfälle. Das sind 470 weniger als im Jahr zuvor (-4,8 %). "Ursächlich für die Entwicklung des Unfallgeschehens waren wie schon im Vorjahr unter anderem ein pandemiebedingter Rückgang des Verkehrsaufkommens und der verhältnismäßig milde Winter mit relativ wenigen Glätteunfällen" bilanziert der Leiter der Polizeiinspektion Ludwigslust, Ingo Renk. Die Zahl der registrierten Verkehrsunfälle mit Personenschäden ist landkreisweit insgesamt leicht rückläufig (2021= 632, 2020= 677). Im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen starben im vergangenen Jahr 12 Personen auf den Straßen des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Im Jahr 2020 waren es 14. Zudem sank die Anzahl der verletzten Verkehrsteilnehmer von 865 im Jahr 2020 auf 841 im vergangenen Jahr. Konkret wurden im vergangenen Jahr 177 Verkehrsteilnehmer schwer und 664 weitere Personen leicht verletzt. Die Unfallkategorie der leichten bis mittleren Sachschäden macht mit 6.547 Unfällen (2020= 6.929) den Hauptanteil an der Gesamtbilanz aus. Über 88 Prozent aller Verkehrsunfälle fallen in diese Unfallkategorie, die durch Wildunfälle dominiert wird. Unfallursachen Unverändert blieben im Berichtszeitraum die Hauptunfallursachen. So waren nachweislich 430 Verkehrsunfälle im letzten Jahr auf überhöhte bzw. unangemessene Geschwindigkeit zurückzuführen (2020= 461). Bei weiteren 264 Zusammenstößen war die Nichtgewährung der Vorfahrt die Unfallursache (2020= 279). In 152 Fällen waren Alkohol- oder Drogeneinwirkung die Auslöser von Verkehrsunfällen (2020= 149). Weiterhin hohe Wildunfallzahlen Im vergangenen Jahr ereigneten sich auf den Straßen und Autobahnen des Landkreises insgesamt 3.248 Wildunfälle (2020= 3.649, 2019= 3.749). "Zwar haben sich in den letzten zwei Jahren die absoluten Zahlen in dieser Unfallkategorie etwas verringert, jedoch befinden sich die Wildunfallzahlen weiterhin auf einem hohen Niveau." resümiert der Leiter der PI Ludwigslust. Der prozentuale Anteil, gemessen am Gesamtunfallaufkommen, betrug im vergangenen Jahr 43,7 Prozent (2020= 46,5%, 2019= 45,1%). Der durch Wildunfälle verursachte Gesamtschaden wird auf ca. 16 Mio. Euro geschätzt (nach Kostensätze für Unfallkosten laut Bundesamt für Straßenbau und Verkehr). Am meisten betroffen von Wildunfällen waren die Straßen in den Zuständigkeiten der Polizeireviere Hagenow (673), Ludwigslust (546) und Sternberg (541). Auf den Autobahnen 14 und 24 ereigneten sich im vergangen Jahr im Zuständigkeitsbereich zusammen 227 Karambolagen mit Wild (2020= 283). Zu gehäuften Wildunfällen kam es insbesondere auf der B 321 zwischen Viez und Bandenitz, auf der Landesstraße 37 nördlich von Karow, auf der B 104 zwischen Cambs und Brahlstorf sowie auf der B 5 zwischen Zahrensdorf und Dersenow. Bei Wildunfällen wurden im vergangenen Jahr ein Verkehrsteilnehmer getötet (2020= keiner) und weitere 44 verletzt (2020= 40), davon 6 schwer (2020= 4). Unfallgeschehen Zweiradfahrer Durch falsches Verhalten haben im vergangenen Jahr 110 Fahrrad- und Pedelecfahrer einen Verkehrsunfall verursacht (2020= 96). Dabei wurden 90 Fahrradfahrer verletzt (2020= 77 Verletzte). Riskantes Überqueren von vielbefahrenen Straßen oder Kreuzungen bzw. das falsche Verhalten von Fahrradfahrern an Fußgängerüberwegen oder die widerrechtliche bzw. falsche Benutzung von Geh- und Radwegen haben unter anderem zu solchen Unfällen geführt. Das Unfallgeschehen bei den motorisierten Zweiradfahrern stellt sich folgendermaßen dar: 58 Kradfahrer verursachten im Jahr 2021 einen Verkehrsunfall (2020= 91). Dabei wurde keine Person getötet (2020= 2). Weitere 42 Personen erlitten zum Teil schwere Verletzungen (2020= 63). Meist stürzten die betreffenden Krad- bzw. Kleinkraftradfahrer ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer (28) oder stießen mit Autos zusammen (27). Unfälle mit Kindern Die Anzahl der Unfälle, die durch Kinder verursacht wurden, ist im Berichtszeitraum von 14 im Jahr 2020 auf 20 im vergangenen Jahr gestiegen. In 17 dieser Fälle waren Kinder als Fahrradfahrer verunglückt (2020= 11). Unfallgeschehen auf Autobahnen Auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Ludwigslust (BAB 14 und BAB 24) stiegen die Unfallzahlen von 720 im Jahr 2020 auf 734 im Jahr 2021 leicht an. Im Berichtszeitraum wurde ein Verkehrsteilnehmer getötet. Das sind zwei weniger als im Jahr zuvor. 95 Personen wurden im vergangenen Jahr verletzt (2020= 122), 26 davon schwer (2020= 36) Tätigkeiten und Maßnahmen der Polizei Im Bereich der Verkehrssicherheit hat die Polizeiinspektion Ludwigslust im vergangenen Jahr zielgerichtete Verkehrskontrollen durchgeführt sowie verkehrserzieherische Maßnahmen ergriffen, die durch eine taktische Öffentlichkeitsarbeit begleitet wurden. Im Zuge von Verkehrskontrollen sowie der speziellen themenorientierten Verkehrskontrollen hat die Polizei im vergangenen Jahr unter anderem 30.038 Geschwindigkeitsverstöße, 989 Verstöße gegen die Gurtpflicht, 1.210 Verstöße gegen das Handyverbot am Steuer und 546 Vorfahrtsverstöße auf den Straßen des Landkreises Ludwigslust- Parchim geahndet. Zudem hat die Polizei 147 Fahrzeugführer unter Drogeneiwirkung und weitere 324 unter Alkoholeinwirkung aus dem Verkehr gezogen. Die Präventionsberater der Polizeiinspektion Ludwigslust haben im vergangenen Jahr bei 156 Veranstaltungen zur Verkehrsunfallprävention über 3.200 Teilnehmer verzeichnen können. "Insbesondere wurden Kinder mit diesen Veranstaltungen erreicht, denen richtige Verhaltensweisen im Straßenverkehr vermittelt wurden. Besondere Zielrichtungen waren unter anderem der sichere Schulweg und die Fahrradausbildung.", sagt Polizeidirektor Ingo Renk, der die Verkehrsunfallprävention als wichtige Aufgabe zur Verhinderung schwerer Unfälle, insbesondere mit Beteiligung von Minderjährigen, betrachtet. Die präventiven Maßnahmen der Polizei zur Verhinderung insbesondere schwerer Verkehrsunfälle wurden mit einer offensiv ausgerichteten Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Das erfolgte insbesondere durch zahlreiche anlass- als auch themenbezogene Veröffentlichungen, so auch im Zuge der landesweiten Kampagne: "Fahren.Ankommen.LEBEN". Ziel war es wiederum, durch die Sensibilisierung der Verkehrsteilnehmer die Hauptunfallursachen zurückzudrängen. Als Beispiele führt Inspektionsleiter Ingo Renk unter anderem präventive Aktionen, Informationen und Handlungsempfehlungen zu den Themen: Sicherer Schulweg, Zweiräder im Straßenverkehr, Winterfahrverkehr, Ernteverkehr sowie sachbezogene Informationen und Empfehlungen zur Verhinderung von Wildunfällen auf. Die Polizeiinspektion Ludwigslust ist durch den Sachbereich Verkehr in der Unfallkommission des Landkreises ständig vertreten. Die durch die Polizei erkannten und gemeldeten Unfallhäufungsstellen werden der Unfallkommission des Landkreises gemeldet, dort analysiert und Maßnahmen zu deren Beseitigung beschlossen. Rückfragen von Medienvertretern bitte an: (zu Bürozeiten) Polizeiinspektion Ludwigslust Pressestelle Klaus Wiechmann Telefon: 03874/411 304 E-Mail: pressestelle-pi.ludwigslust@polizei.mv-regierung.de Internet: