++ Herbstgefahren im Straßenverkehr ++ „Bei Nebel Fuß vom Gas!“ ++ „Eile tötet!“ ++ Abstand halten ++ rutschige Straßen, „Bauernglatteis“ & Wildwechsel ++ … die Polizei gibt ++ Kampagne #FahrSicher
++ Herbstgefahren im Straßenverkehr ++ "Bei Nebel Fuß vom Gas!" ++ "Eile tötet!" ++ Abstand halten ++ rutschige Straßen, "Bauernglatteis" & Wildwechsel ++ ... die Polizei gibt Hinweise zum Verkehrsverhalten mit Beginn des Herbstes ++ Kampagne #FahrSicher des DVR ++
Lüneburg/Lüchow-D./Uelzen - Region Nordost Niedersachsen
"Mit Beginn des Herbstes ändert sich Vieles im Straßenverkehr. Verkehrsteilnehmer müssen ihr Verhalten anpassen, um weiterhin sicher und unfallfrei unterwegs zu sein", so der Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-D./Uelzen, Martin Schwanitz und gibt Hinweise & Tipps zu den herbstlichen Gefahren im Straßenverkehr.
Geringere Temperaturen können für überfrierende Nässe sorgen. Für Glätte sorgt auch das Herbstlaub und Fahrbahnverschmutzungen durch landwirtschaftlichen Verkehr ("Bauernglatteis").
Bei geringeren Temperaturen vertrauen die meisten Autofahrer auf gute Winterreifen, die dann bessere Haftungseigenschaften besitzen.
Kürzer werdende Tage und auftretender Nebel schränken die Sichtverhältnisse ein.
Die Gefahren können insbesondere durch geringere Geschwindigkeiten und größere Abstände kompensiert werden!
Wildwechsel
Nachts und bei Dämmerung kommt es vermehrt zu Wildwechsel, denn das Wild will bei der Futtersuche Fressfeinde meiden. Dies sollte bei der Fahrt auf der Landstraße beachtet werden.
Die Morgen- oder Abenddämmerung fällt jetzt in den Berufsverkehr. Unfallwahrscheinlichkeiten steigen.
Geringere Geschwindigkeiten helfen den Anhalteweg zu verringern und so eine Kollision mit Wild zu verhindern. Auch bei einer nicht vermeidbaren Kollision mit Wild helfen geringere Geschwindigkeiten Verletzungswahrscheinlichkeiten und Schäden am Fahrzeug zu reduzieren.
Die Behörden warnen mit Schildern "Wildwechsel" vor besonders betroffene Streckenabschnitte.
Den Straßenrand kann man nur im Blick behalten, wenn man aufmerksam fährt und nicht im Fahrzeug abgelenkt ist!
Quert ein Tier die Fahrbahn, können weitere Tiere folgen.
Beim Sichten von Wildwechsel gilt:
1. ... Abblenden und Hupen.
2. ... unter Beachtung des Nachfolgeverkehrs kontrolliert abbremsen
3. ... ein Ausweichen birgt die Gefahr der Kollision mit dem Gegenverkehr und des Abkommens von der Fahrbahn (Schleudern, evtl. Baumunfall) Im Zweifel Kollision mit dem Tier zu-lassen
4. Bei Unfall: Warnweste anziehen, Warnblinker anschalten, Unfallstelle mit Warndreieck absichern, Folgeunfälle durch Auffahren müssen unbedingt vermieden werdenSchlechtere Sicht:
Fußgänger und Radfahrer sollten gut sichtbar gekleidet sein. Helle Kleidung, reflektierende Flächen und Streifen helfen erkannt zu werden.
Auch reflektierende Schulranzen helfen dem Autofahrer, Kinder rechtzeitiger zu erkennen. Die DIN 58124 bei Schulranzen erfüllt bestimmte Reflektionseigenschaften.
Eltern sollten die Fahrräder ihrer Kinder kontrollieren. Funktioniert die Beleuchtung? Sind alle Reflektoren vorhanden?
Auch viele erwachsene Fahrradfahrer tragen mittlerweile selbstverständlich einen Fahrradhelm und reflektierende Kleidung bzw. Warnwesten.
E-Scooter
Eine gute Sichtbarkeit wie das Tragen einer Warnweste würde deren Sicherheit sehr gut stehen. Helmtragen auf dem E-Scooter liegt voll im Trend und schützt nebenbei den Kopf. Natürlich ist es nicht zu empfehlen bei Glätte einen E-Scooter zu nutzen.
Bei Nebel
Faustformel: Sichtweite ist gleich Fahrgeschwindigkeit.
Nebelschlussleuchten dürfen in Deutschland nur benutzt werden, wenn die Sichtweite durch Nebel weniger als 50 m beträgt.
Als Anhaltspunkt: der Abstand von Leitpfosten in Deutschland beträgt auf Landstraßen 50 Metern.
Fahrbahnglätte kann durch überfrierende Nässe, Morgen- oder Abendtau, und durch Verschmutzungen der Fahrbahn auftreten. Die Bauernglätte entsteht durch landwirtschaftliche Fahrzeuge. Die grobstolligen Reifen hinterlassen beim Fahren von Ackerflächen auf Straße Erd- oder Lehmklumpen. Dies führt zu einer rutschigen Oberfläche.
Landwirtschaftliche Fahrzeuge sind durch Verschmutzungen schlechter zu erkennen.
Traktoren ziehen teilweise zwei Anhänger. Das Queren der Straße durch diese Fahrzeuge und das Überholen dieser Fahrzeuge dauert länger.
Kampagne des DVR sensibilisiert für Gefahren auf Landstraßen
58,5 Prozent aller Getöteten im Straßenverkehr kamen im Jahr 2021 auf Landstraßen ums Leben. Insgesamt waren es 1.498 Menschen, das sind fast doppelt so viele wie in Ortschaften und sogar fünfmal so viele wie auf Autobahnen. Hinzu kamen noch rund 22.000 Personen mit schweren Verletzungen. Der DVR ruft deshalb unter dem Motto "Fahr sicher!" zu verantwortungsbewusstem Fahren auf Straßen außerorts auf. Die Landstraßen-Kampagne wird seit 2021 gemeinsam mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) durchgeführt, um so für die Gefahren auf Landstraßen zu sensibilisieren.
Rennstrecke, Sauftour, Risikofreude, Ablenken
Kern der neu aufgelegten Kampagne sind vier bunte Plakate mit einprägsamen Botschaften, die bundesweit direkt an Landstraßen aufgestellt werden und so auf einige der häufigsten Fehlverhalten bei Landstraßenunfällen aufmerksam machen: Unangepasste Geschwindigkeit, Alkohol am Steuer, risikoreiches Fahren sowie Ablenkung.
Die Unfallfolgen sind auf Landstraßen besonders schwer, was eine Kombination verschiedener Faktoren ist, wie z.B., dass es keine bauliche Trennung vom Gegenverkehr gibt und hohe Geschwindigkeiten gefahren werden. Gefahrenquellen können auch Tiere sein, die auf die Straße springen, und Kreuzungen oder Einmündungen, die zu spät gesehen werden. Die Wortspiele der Plakate machen es deutlich - in all diesen Situationen müssen Verkehrsteilnehmende besonders aufpassen und können durch eine verantwortungsbewusste Fahrweise das Risiko für Unfälle mindern. Also: Weniger Risiko, mehr Freude!
Präventionsfilm mit Fokus auf Gefahren beim Überholen
Gerade Zusammenstöße mit dem Gegenverkehr haben eine hohe Unfallschwere. Allein im Jahr 2021 gab es 4.573 Unfälle auf Landstraßen aufgrund von Fehlern beim Überholen und 486 Menschen starben bei einem Zusammenstoß mit dem Gegenverkehr. Der Kinospot der DVR-Kampagne macht daher deutlich, wie wichtig eine angepasste Fahr-weise ist, und zeigt eindrücklich, dass nur überholt werden darf, wenn die gesamte Strecke und der Gegenverkehr eingesehen werden können.
Weitere Infos dazu unter
https://www.dvr.de/
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen
Pressestelle
Kai Richter
Telefon: 04131/8306-2324 o. Mobil 01520 9348855
E-Mail: pressestelle@pi-lg.polizei.niedersachsen.de