Bundespolizeidirektion München: Quartett nach Grenzkontrollen in Haft
Ohne Führerschein unterwegs - Drogen und gefälschte Aufenthaltserlaubnis im Gepäck - Bundespolizei ermittelt gegen Usbeken und Kasachen wegen des Verdachts der Schleuserei
Ein Usbeke und ein Kasache haben angeblich zwei Türken ganz zufällig in Österreich kennengelernt und im Auto nach Deutschland mitgenommen. Die Rosenheimer Bundespolizei hingegen geht nach ersten Erkenntnissen von einer organisierten Schleusung aus. Im Rahmen der Grenzkontrollen auf der A 93 hat die Bundespolizei das Quartett festgenommen. Am Freitag (10. März) hat sich letztlich jeder der vier Männer in Haft befunden. Neben den Verfahren wegen Einschleusens von Ausländern laufen Ermittlungen wegen Verschaffens falscher amtlicher Ausweise, illegaler Einreiseversuche, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und der Einfuhr von Betäubungsmitteln.
Nahe Kiefersfelden kontrollierten die Bundespolizisten die Insassen eines Fahrzeugs mit litauischen Kennzeichen. Am Steuer des Wagens saß ein usbekischer Staatsangehöriger. Einen Führerschein hatte er nicht. Er konnte sich lediglich mit einer bereits abgelaufenen deutschen Duldung ausweisen. Ebenso wenig verfügte der kasachische Beifahrer über die erforderlichen Einreisepapiere. Es stellte sich heraus, dass er sich in Deutschland im Asylverfahren befindet. Auch die beiden Männer auf der Rückbank des Pkw konnten sich nicht ausweisen. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich um Türken im Alter von 20 und 28 Jahren. Im Rucksack des Älteren fanden die Beamten eine italienische Aufenthaltserlaubnis. Das Dokument konnte rasch als Fälschung entlarvt werden. In einem weiteren Rucksack, der im Kofferraum lag, aber keinem der vier Männer mehr gehören wollte, entdeckten die Bundespolizisten außerdem eine kleine Menge einer kristallartigen Substanz. Die Nachforschungen deuten darauf hin, dass es ich um die Droge Crystal Meth handelt. Der Fahrer erklärte noch in der Kontrollstelle, dass er und sein Bekannter auf dem Beifahrersitz sich als Touristen in Österreich aufgehalten hätten. Dort wären sie rein zufällig auf die beiden türkischen Männer getroffen. Diese hätten sie dann aus Gefälligkeit mitgenommen. Das Auto hätte er für den Ausflug von einem Freund geliehen. Der Rucksack soll schon vor Reiseantritt im Pkw gelegen haben.
Die Bundespolizei geht den ersten Ermittlungen zufolge von einer organisierten Schleusung aus. Offenkundig wurden die zwei Türken in Kroatien gezielt abgeholt, um sie illegal in die Bundesrepublik bringen. Laut einem der beiden hätte allein die Fahrt von Kroatien nach Deutschland 1.200 Euro gekostet. Die Geschleusten wurden auf richterliche Anordnung hin in Hafteinrichtungen in Eichstätt und am Münchner Flughafen gebracht um ihre Rückkehr nach Kroatien sicherzustellen. Sie waren, wie die bundespolizeilichen Recherchen ergaben, in der Vergangenheit bereits von kroatischen Behörden im Rahmen der jeweiligen Asylantragsstellung registriert worden. Dem Antrag der Staatsanwaltschaft entsprechend ordnete das Rosenheimer Amtsgericht ferner für den Usbeken sowie den Kasachen die Untersuchungshaft an. Die mutmaßlichen Schleuser wurden in die Justizvollzugsanstalten in Traunstein beziehungsweise Bad Reichenhall eingeliefert.
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