Nordhorn – Präventionsprojekt gegen Rechtsextremismus „Rechts ab?!“ (Foto)

Rechtsextremisten mit Glatze und Springerstiefeln sind aus dem heutigen Gesellschaftsbild fast vollständig verschwunden. Rassismus ist jedoch weiterhin verbreitet, wird aber heute moderner verpackt. Das Präventionsprojekt 'Rechts ab?!' schafft seit 2017 Aufklärung in dieser Thematik und wird nun nach langer Corona-Pause fortgeführt. Dazu kamen vor kurzem unter anderem über 25 Sozialarbeiter/innen, Pädagogen/innen, Jugendleiter/innen und Sozialreferenten/innen sowie Studierende der Sozialen Arbeit aus dem Landkreis Grafschaft Bentheim im Nino-Hochbau zusammen, um an der Schulung von Polizei und Landes-Demokratiezentrum teilzunehmen. Begrüßt wurden sie zum Start der Veranstaltung von der Kreisrätin Gunda Gülker-Alsmeier sowie von der Leiterin der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim Nicola Simon. Simon betonte dabei die Wichtigkeit der Jugendarbeit in diesem Bereich, da "jede Person, die überzeugt werden kann 'nicht rechts abzubiegen' ein großer Erfolg ist". Sowohl die Kreisrätin als auch die Polizeiinspektionsleiterin riefen die Teilnehmergruppe dazu auf, nicht nur die Inhalte, sondern auch die in der Veranstaltung geknüpften Kontakte für die weitere Arbeit intensiv zu nutzen. Bei "Rechts ab?" handelt es sich um eine interaktive Multiplikatoren Schulung zum professionellen Umgang mit neuen rechten Jugendkulturen, die dabei umfangreich über neue Tendenzen des Rechtsextremismus informiert. Gerade in sozialen Netzwerken kann man beobachten, dass rechtes Gedankengut beinahe wieder salonfähig geworden ist. Die Grenze zwischen einem "dummen Spruch" oder rechtspopulistischen Äußerungen und der gefestigten Gesinnung ist oftmals fließend und nicht immer eindeutig zu erkennen. Ziel ist es daher, Multiplikatoren/innen der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Schulsozialarbeit mit rechten Jugendbewegungen vertraut und im Umgang mit ihnen handlungssicher zu machen. Neue Erscheinungsformen und aktuelle Entwicklungen werden im Rahmen der Schulung ebenso dargestellt, wie die Überschneidungen zum wachsenden Rechtspopulismus in der Gesellschaft. Nach zwei Tagen zogen die Teilnehmer/innen ein durchweg positives Resümee. Die angenehme Atmosphäre der Veranstaltung lud nicht nur dazu ein, einen ersten Einblick in die Thematik zu erhalten. Vielmehr wurde diese genutzt, abseits der Referentenvorträge einen offenen Austausch untereinander zu führen. Insbesondere die Ausführungen zu Codes und deren Symbolik, szenetypischer Bekleidung, aber auch fremdenfeindlicher Musik wertete die Teilnehmergruppe als informativ und lehrreich. Alle Beteiligten waren sich einig, dass die Fortbildungsreihe auch zukünftig fortgesetzt werden soll. Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim Corinna Maatje Pressesprecherin Telefon: 0591 87 203 E-Mail: pressestelle@pi-el.polizei.niedersachsen.de Außerhalb der Geschäftszeiten wenden Sie sich bitte an die örtlich zuständige Polizeidienststelle.