Pressemitteilung zur Verkehrsunfallstatistik 2022 für den Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn:
Trotz Anstieg der Verkehrsunfallzahlen weniger Verletzte und Verkehrstote im Vergleich zum Vor-Pandemiejahr 2019
Rund 2.600 Unfälle mehr als im Vorjahr weist die Unfallstatistik des Polizeipräsidiums Heilbronn für das Jahr 2022 auf. Die Gesamtzahl liegt nunmehr bei 24.153 Unfällen, was eine Zunahme um 12 Prozent bedeutet. "Die Steigerung verteilt sich auf 330 Unfälle mit Personenschaden und 2263 Unfälle mit Sachschaden", erklärt Polizeipräsident Frank Spitzmüller. "Bei Unfällen in unserem Zuständigkeitsbereich wurden im letzten Jahr 3.476 Menschen verletzt. Trotz des Zuwachses zum Vorjahr um fast 14 Prozent liegen wir damit unter den Zahlen der Vor-Corona-Zeit 2019, als 3.732 Personen auf den Straßen zu Schaden gekommen sind."
Die Zahl der Verkehrstoten stieg mit 38 Getöteten ebenfalls an (2021: 31/+22,6%), liegt aber deutlich unter der Zahl von 2019, als 46 Personen ihr Leben ließen.
"Hauptunfallursache bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden war und ist überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit. Aktuelle Fälle, wie beispielsweise Anfang Februar in der Heilbronner Innenstadt, zeigen, wie folgenreich rücksichtslose Geschwindigkeitsüberschreitungen sein können. In solchen Fällen hilft nur ein repressiver Ansatz, weshalb wir unsere Überwachungs- und Kontrollaktionen konsequent fortführen werden" verdeutlicht Polizeipräsident Frank Spitzmüller.
Im Jahr 2022 wurden im mehr als 4.400 Quadratkilometer großen Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn bei Geschwindigkeitsmessungen durch die Polizei knapp 123.000 Verstöße registriert, was zu 2.204 Regelfahrverboten führte. Außerdem konnten bei schwerpunktmäßigen Kontrollen 8.058 Verstöße gegen die Gurtanlegepflicht sowie 7.043 Handyverstöße festgestellt werden.
"Aktive Aufklärung, Präventionsarbeit, aber auch die Verkehrsüberwachung stehen uns als Mittel zur Unfallbekämpfung zur Verfügung. Hierdurch wollen wir Verkehrsunfälle, insbesondere mit verletzten Personen, minimieren", sagt Polizeidirektorin Eva Weispfenning, kommissarische Leiterin der Schutzpolizeidirektion. "Durch den regelmäßigen Kontakt und Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern gelingt es uns Verkehrsteilnehmende zu sensibilisieren und gleichzeitig auf die Unfallursachen Geschwindigkeit und Ablenkung, aber auch die Gefahren durch Fahrten unter Drogen-, Alkohol oder Medikamenteneinfluss hinzuweisen. Wir appellieren an Sie, fahren Sie vorausschauend, verantwortungsbewusst und nehmen Sie Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer", so Weispfenning.
Der Konsum von Alkohol und Drogen führt immer wieder zu vermeidbaren Unfällen. Damit es dazu erst gar nicht kommt, werden durch die Beamten und Beamtinnen das Polizeipräsidium Heilbronn täglich Kontrollen durchgeführt. 2022 konnten dadurch 1.187 Alkohol- und 727 Drogenfahrten geahndet werden.
Zur Erhöhung der Sicherheit für Radfahrerinnen und Radfahrer im Verkehr gibt es spezielle Präventionskonzepte. Im vergangenen Jahr wurden zu diesem Thema 44 Veranstaltungen durchgeführt und der Blick in die Statistik bestätigt die Notwendigkeit dieser Präventionsmaßnahmen. Seit Jahren nimmt der Radfahrverkehr zu und durch Pedelecs ist das Radfahren nicht nur für junge und sportliche Fahrer attraktiver geworden. Pedelecs sind den Fahrrädern statistisch gleichgestellt, wodurch die Gesamtzahl der Fahrradunfälle im Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn um 9,4 Prozent auf 732 Unfälle anstieg (2021: 669). Bei Unfällen mit Pedelecs wurden fünf Fahrer getötet. Dies entspricht einer Zunahme von drei tödlich verunglückten Radfahrern zum Vorjahr. Viele Nutzer von Pedelecs sind ungeübt mit den schnellen Rädern. "Man sollte vor der ersten Tour ein Training absolvieren und sich mit dem neuen Gefährt vertraut machen", raten Polizeipräsident Frank Spitzmüller und die Leiterin des Referats Prävention des Polizeipräsidiums Heilbronn, Lisa-Maria Klesse. Die Polizeioberrätin ergänzt: "Ein Helm ist ein absolutes "MUSS", nicht nur für die mehr als 7.500 Verkehrsanfänger, die bei uns im vergangenen Jahr die Radfahrausbildung absolviert haben."
Ein besonderes Augenmerk legt die Polizei Heilbronn auch auf die sogenannte Poser- und Tuning-Szene. Im Jahr 2022 wurden bei Kontrollen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn weit über 600 Verstöße zur Anzeige gebracht. In 144 Fällen untersagten die Beamtinnen und Beamte zudem die Weiterfahrt und stellten mehrere Fahrzeuge sicher. "Die Expertinnen und Experten in unseren Reihen sind in der Lage unzulässige Veränderungen an Fahrzeugen zu erkennen und leisten so einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Verkehrssicherheit.", teilt der Leiter der Verkehrspolizei Weinsberg, Polizeidirektor Jens Blessing, mit.
"Wir werden den Kontrolldruck innerhalb dieser Szene weiter hochhalten, um das gefährliche Potential, das in der Raserei liegt zu minimieren" schließt Polizeipräsident Frank Spitzmüller.
Die ausführliche Verkehrsunfallstatistik für den Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn finden Sie auf der Internetseite des Polizeipräsidiums Heilbronn unter dem Link https://ppheilbronn.polizei-bw.de/statistiken/.
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