Ermittlungs- und Fahndungserfolg: Festnahme zweier Täter nach Legendenbetrug/Schockanruf bei Senioren ++ mehr als 25.000 Euro Bargeld nach Übergabe an Täter sichergestellt ++ Masche: angeblich …

Ermittlungs- und Fahndungserfolg: Festnahme zweier Täter nach Legendenbetrug/Schockanruf bei Senioren ++ mehr als 25.000 Euro Bargeld nach Übergabe an Täter sichergestellt ++ Masche: angeblicher Anwalt und Richter fordern Geld für Freilassung der Tochter, die einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht haben soll ++ Lüneburg/Adendorf/Maschen Ein professionelles Betrüger-Pärchen konnte die Polizei nach einer spektakulären Fahndung und schnellen Ermittlungen in den späten Nachmittagsstunden des 15.06.23 in einem Taxi unweit der Autobahn 39 bei Maschen stoppen und vorläufig festnehmen. Die beiden 31 (Mann) und 34 (Frau) Jahre alten polnischen Staatsbürger, die sich als Fahrgäste in dem Taxi aus Lüneburg befanden, wurden noch vor Ort durch die Einsatzkräfte vorläufig festgenommen. Bei den Personen stellten die Beamten u.a. mehr als 25.000 Euro Bargeld sicher, die ein Lüneburger Senior gerade nach einem sog. Schockanruf an die Täter übergeben hatte. In den Mittagsstunden des 15.06.23 gegen 14:00 Uhr hatte ein älteres Ehepaar aus der Region Lüneburg/Adendorf einen Anruf auf dem Festnetz-Telefon von der angeblichen Tochter erhalten. Die Frau weinte am Telefon und war völlig aufgelöst. Sie hätte einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem ein Radfahrer zu Tode gekommen sei und habe anschließend Fahrerflucht begangen. Dann wurde das Telefongespräch durch einen angeblichen Anwalt und einen Richter weitergeführt, die binnen kürzester Zeit einen Geldbetrag von mindestens 40.000 Euro als Kaution forderten, damit die Tochter vor der Verhandlung wieder auf freien Fuß käme. Das Ehepaar organisierte das Geld, sodass kurze Zeit später eine Übergabe eines hohen Geldbetrags in Adendorf im Umfeld eines Einkaufsmarktes an einen angeblichen Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft erfolgte. Dieser fuhr dann mit einem Taxi davon. Parallel wurde das Ehepaar in einem Dauergespräch am Telefon gehalten. Nach der Übergabe wurde das Ehepaar auch nach Rücksprache mit Angehörigen misstrauisch und alarmierte sofort die Polizei. Schnelle und umfangreiche Ermittlungen in Zusammenarbeit von Streifendienst und Ermittlern des Zentralen Kriminaldienstes führten zur Ermittlung des Taxiunternehmens. Die Polizei leitete daraufhin weitere Fahndungsmaßnahmen ein. Durch die Fahndungsmaßnahmen auch über die polizeiinternen Messenger-Dienste wurde eine Polizeikommissarin aus Lüneburg, die sich privat in ihrer Freizeit auf der A39 in Richtung Winsen befand, auf das vermeintliche Taxi aufmerksam, folgte diesem und alarmierte die Kollegen. Einsatzkräfte aus dem örtlichen Bereich stoppten in der Folge das Fahrzeug im Umfeld der A39 bei Maschen und nahmen das vermeintliche Täterpärchen gegen 16:00 Uhr widerstandslos fest. Die beiden 31 und 34 Jahre alten dringend Tatverdächtigen wurden in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Lüneburg vorläufig festgenommen sowie erkennungsdienstlich behandelt und werden heute dem Haftrichter beim Amtsgericht Lüneburg vorgeführt. Die weiteren Ermittlungen auch zu möglichen weiteren Mittätern und Hintermännern, des professionellen "Call-Center-Betrugs durch Schockanrufe" dauern an. Hintergrund: VORSICHT! - Schockanrufe und FALSCHE Amtspersonen Die Polizei warnt und sagt auch "EIN GESUNDES MISSTRAUEN IST KEINE UNHÖFLICHKEIT! Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und werden Sie misstrauisch!" Bei diesen Anrufen fordern die Betrüger mit verschiedensten Begründungen dazu auf, Geld- und Wertgegenstände aus Haus oder Wohnung, aber auch von der Bank, an vermeintliche Polizisten oder Kurier zu übergeben. Eine Taktik ist auch, dass dem Opfer erklärt wird, dass alle Wertsachen zu Sicherheit abgegeben werden müssen, da demnächst ein Wohnungseinbruch geschehen wird - die Polizei wisse das aus Ermittlungsarbeiten. Die Zielgruppe der Betrüger sind meist ältere Menschen. Sie werden mit Hilfe des Telefonbuchs bzw. der enthaltenen Vornamen dieser Altersgruppe zugeordnet. Tipps zum Schutz vor Telefonbetrug: - Bei Gesprächen dieser Art "misstrauisch" sein. Im Zweifel die Polizei unter der Telefonnummer 110 selbst anrufen und den Vorfall mitteilen (keine Wahlwiederholung verwenden und bitte Telefon für einige Sekunden aufgelegt lassen, damit die vorherige Verbindung korrekt getrennt wird)! - Die Polizei, Staatsanwaltschaft und Richter fordern niemals Geldbeträge bzw. Wertgegenstände am Telefon ein! - Informationen über finanzielle oder familiäre Verhältnisse niemals am Telefon mitteilen! - Nicht am Telefon unter Druck setzen lassen - Gespräch sofort beenden! - Fremden Personen niemals Geldbeträge oder Wertgegenstände übergeben oder diese an einem vorgegebenen Ort deponieren! - Wenn möglich, Vertrauensperson hinzuziehenRückfragen bitte an: Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen Pressestelle Kai Richter Telefon: 04131/8306-2324 o. Mobil 01520 9348855 E-Mail: pressestelle@pi-lg.polizei.niedersachsen.de