Durchsuchungsbeschlüsse wegen Menschenhandels vollstreckt

Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin vollstreckten Einsatzkräfte der Gemeinsamen Projektgruppe „Arbeitsausbeutung“ von Polizei und Hauptzollamt Berlin gestern Morgen ab 6 Uhr mehrere Durchsuchungsbeschlüsse wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßig verübten Menschenhandels. Betroffen waren fünf Adressen in Berlin sowie drei Örtlichkeiten in Sachsen-Anhalt. Ein Tatverdächtiger konnte festgenommen werden. Dem 41-Jährigen wird vorgeworfen, jahrelang slowakische Staatsangehörige nach Berlin gelockt zu haben, um ihre Identitäten für Kontoeröffnungen und Firmengründungen sowie diverse andere Betrugstaten zu missbrauchen. Hierfür habe er gemeinsam mit seiner 39-jährigen Lebensgefährtin systematisch Menschen aus schwierigen Lebensverhältnissen unter falschen Arbeitsversprechungen angeworben. Auf diese Weise sollen unter anderem auch Coronahilfen im sechsstelligen Bereich erschlichen worden sein, wie Ermittlungen gemeinsam mit der EG Corona ergaben. Die Maßnahmen, an denen rund siebzig Einsatzkräfte beteiligt waren, führten zum Auffinden von diversen Beweismitteln, unter anderem zwei Schusswaffen nebst Munition. Außerdem wurde durch die Finanzermittler des Landeskriminalamts ein fünfstelliger Geldbetrag sowie ein hochwertiges Fahrzeug sichergestellt. Die Ermittlungen werden von einem Fachkommissariat des Landeskriminalamts geführt und dauern an.