Nr.: 0434 –Enkeltrick in Bremen – und wie Sie sich davor schützen können–
-Ort: Bremen-Osterholz, OT Osterholz
Zeit: 19.07.2023, 11 UhrDie Polizei Bremen warnt weiter vor Schockanrufen. Kriminelle gaben sich erneut am Telefon als Verwandte aus und versuchten an Geld von Seniorinnen und Senioren in Bremen zu gelangen. Am Mittwoch erbeuteten die Betrügerinnen und Betrüger mit dieser Masche eine hohe Bargeldsumme.
Um 11 Uhr klingelte das Telefon einer 90 Jahre alten Frau in Osterholz. Am anderen Ende der Leitung gab sich eine aufgelöste Anruferin als Enkelin der Seniorin aus und berichtete von einem durch sie verursachten tödlichen Verkehrsunfall. Um auf Kaution frei zu kommen benötige sie dringend Bargeld von der 91-Jährigen. Die Bremerin, im guten Glauben mit der echten Enkelin zu sprechen, willigte ein und übergab die Summe später einer Botin. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Schockanrufe:
Bei einem sogenannten "Schockanruf" geben sich Betrüger am Telefon als Verwandte (meist Tochter/Sohn oder Enkel) oder als ein mit einem Vorgang betrauter Polizeibeamter oder Rechtsanwalt aus und täuschen eine Notsituation vor. Sie wollen die Angerufenen dazu bringen, Geld oder Wertsachen, wie teuren Schmuck, an sie zu übergeben. Die Anrufer berichten etwa von einem Verkehrsunfall, in dessen Folge ein Familienmitglied sofort operiert werden müsse. Die Operation könne jedoch nur dann durchgeführt werden, wenn sie vorher in bar bezahlt wird.
So können Sie sich vor Telefonbetrügern schützen:
Lassen Sie sich am Telefon auf keinen Fall unter Druck setzen oder zu kurzfristigen Entscheidungen verleiten, egal wie plausibel eine Situation zunächst dargestellt wird. Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen. Rufen Sie Angehörige unter der Ihnen bekannten Nummer an. Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse. Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen! Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei! Bedenken Sie: Niemals ist die Behandlung eines Unfallopfers von einer vorherigen Zahlung eines Geldbetrages abhängig.
Telefonbucheintrag ändern:
Die Täter suchen in Telefonbüchern gezielt nach Einträgen mit "alt" klingenden Vornamen - oft ein Hinweis darauf, dass sich hinter dem Eintrag ältere Menschen verbergen. Auch eine sehr kurze Telefonnummer ist ein Hinweis darauf, dass der Anschluss schon längere Zeit besteht. Betrüger rufen diese Nummern gezielt an.
Die Polizei empfiehlt deshalb: Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen oder lassen Sie den Vornamen ganz weg. Überlegen Sie auch, ob die Angabe Ihrer Anschrift wirklich notwendig ist, und lassen Sie diese Angabe ggf. aus dem Telefonbuch streichen.
Weitere Informationen und Tipps, auch wie Sie ihren Eintrag ändern lassen können, gibt es beim Präventionszentrum der Polizei Bremen, unter 0421 362-19003.
Rückfragen bitte an:
Pressestelle Polizei Bremen
Nils Matthiesen
Telefon: 0421 361-12114