Bundespolizeidirektion München: Messerattacke am Hauptbahnhof / Schnelle Täterfestnahme durch Sichtung der Videoaufzeichnung
Am Mittwoch (23. August) griff ein 29-Jähriger im Zwischengeschoss des Hauptbahnhofes München einen 34-Jährigen mit einem Messer an. Der Attackierte konnte ausweichen. Zuvor wurde eine 54-Jährige von dem Aggressor bespuckt und bedroht. Dank schneller Videoauswertung und Fahndung konnte der 29-Jährige noch in Tatortnähe festgenommen werden. Er wird heute dem Haftrichter vorgeführt. Verletzt wurde niemand.
Gegen 11:20 Uhr kam es in einer Geldwechselstube im Zwischengeschoss des Münchner Hauptbahnhofs zu Streitigkeiten. Dabei geriet ein 34-jähriger Deutscher zunächst mit einer 54-jährigen Italienerin in der Wechselstube in eine verbale Auseinandersetzung. In den Streit mischte sich ein zuvor unbeteiligter 29-jähriger Iraker ein, der dabei in Richtung der Italienerin spuckte und diese zudem bedrohte.
Nachdem der 29-Jährige das Geschäft verlassen hatte, wartete er auf den 34-Jährigen. Als dieser nachkam, sprach er ihn aggressiv an, beleidigte und bedrohte ihn sofort. Dann zog der wohnsitzlose Iraker unvermittelt ein Taschenmesser (6 cm Klingenlänge) aus seiner Hosentasche, öffnete dieses und drohte seinem Gegenüber mit Stichbewegungen. Der Angegriffene wich zurück, zog plötzlich aus dem Hosengürtel am Rücken einen Hammer. Diesen setzte er aber nur ein, um Messerangriffen auszuweichen. Er benutzte ihn jedoch nicht gegen den Aggressor! Dann stürzte der 34-Jährige aus Pulllach im Isartal rücklings. Daraufhin versuchte der 29-Jährige mit Füßen nach ihm zu treten.
Als der Pullacher wieder stand und sich zurückbewegte, ließ der Täter von seinem Opfer ab und flüchtete über den nächstgelegenen Ausgang an der Pfefferstraße aus dem Hauptbahnhof. Durch eine sofortige Videosichtung in der Leitstelle der Bundespolizei konnten Bilder des Mannes zur Fahndung genutzt werden. Der 29-Jährige wurde kurze Zeit nach der Tat von Beamten des Polizeipräsidiums in Hauptbahnhofnähe in der Elisenstraße festgenommen. Dabei führte der 29-Jährige neben dem Messer in seiner Sporttasche auch 20 Gramm Marihuana mit sich.
Durch den Vorfall wurde niemand verletzt. Nach Rücksprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft München I wird der Iraker heute wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung und Beleidigung und einem Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz dem Haftrichter vorgeführt. Aufgrund der Uhrzeit und des regen Personenverkehrs im Zwischengeschoss war der Vorfall öffentlichkeitswirksam. Mehrere Reisende beobachten die Situation, einige Passanten schrien, wandten sich ab, andere informierten über den Notruf 110 die Polizei.
Der 29-Jährige, der sich zur Tat einließ, gab an der als Koch zu arbeiten. Er führte u.a. aus, seit er neun Jahre alt ist, stets ein Messer mitzuführen; er fühlt sich unsicher und es sei ja nicht verboten.
Der Iraker reiste im August 2012 erstmals ins Bundesgebiet ein. Die Flüchtlingseigenschaft wurde ihm 2022 aberkannt. Seitdem hält er sich mit einer Fiktionsbescheinigung im Bundesgebiet auf. Er ist zurückliegend mit Betäubungsmittel-, Betrugs- und Eigentumsdelikten polizeilich in Erscheinung getreten.
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