Sicherheit am Hamburger Hauptbahnhof: Präsenz der Bundespolizei, Einsatz von Super-Recognisern und „Safe Now Hilfs App“ erhöhen subjektives Sicherheitsgefühl
Um die Gewalt im öffentlichen Raum einzudämmen, führte die Bundespolizeiinspektion Hamburg in hiesigem Jahr im Bereich des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) mehrere Einsätze im Hauptbahnhof, an verschiedenen S-Bahnhöfen, in S-Bahnen und Regionalbahnen durch. So auch in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Die Bundespolizei hatte dazu 100 zusätzliche Polizeibeamte im Einsatz. Das Resultat dieser Großkontrolle: 315 Identitätsfeststellungen, 315 durchsuchte Personen, 96 Platzverweise, 2 jungendschutzrechtliche Verwahrungen. Zudem gingen den Beamten 3 Personen ins Netz, die per Haftbefehl gesucht wurden. Ein Mann hatte noch eine Strafvollstreckung offen, einer ging in Untersuchungshaft und ein weiterer wurde aufenthaltsbeendenden Maßnahmen zugeführt.
Der Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover, Michael Schuol,und der Inspektionsleiter der Bundespolizeiinspektion Hamburg, Jan Müller, hoben in einem Pressegespräch die Wirksamkeit von Maßnahmen im Rahmen der "Allianz sicherer Hauptbahnhof hervor". Die Bundespolizei, so Michael Schuol, hat seit Einführung der Waffenverbotszone drei Schwerpunkteinsätze am Hauptbahnhof durchgeführt. Dabei wurden zusätzlich bis zu 200 Einsatzkräfte eingesetzt. 800 Identitätsfeststellungen, 500 Durchsuchungen von Personen und mehr als 20 Festnahmen sind das Ergebnis der bundespolizeilichen Kontrollmaßnahmen.
Ziel der Bundespolizei ist es, signifikant polizeiliche Erfolge zu erzielen und das Dunkelfeld an Straftaten weiter aufzuhellen. Mit zeitlich und örtlich wechselnden Kontrollen konnten so Waffen und auch Messer sichergestellt werden. Auch die Quattro-Streifen trugen zu einem erheblichen Erfolg bei. Die Bundespolizei investierte in das bundesweit einmalige Modell der Quattrostreifen über 2.600 Personalstunden. Dabei kontrollierten Bundespolizisten 1.833 Personen.
In den S-Bahnen sowie im Regionalverkehr setze die Bundespolizei über das Jahr etwa 3.000 zusätzliche Polizeibeamte, u.a. von der Bundesbereitschaftspolizei, ein. Diese sollten zu einer Stärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls beitragen. Die vielen positiven Rückmeldungen von Fahrgästen bestätigen, dass sich die Erhöhung der Streifen auf das Sicherheitsgefühl der Menschen auswirkt.
Niedrige Hemmschwelle bei Widerstandshandlundlungen
Negativ beurteilt die Bundespolizei die Hemmschwelle bei Widerstandshandlungen. Diese nehmen inzwischen zu. Oft sind Bagatellen dafür schon der Auslöser. Auch erhöhter Alkoholkonsum oder Gruppendynamik führt immer wieder zu Beleidigungen oder gar Widerstandshandlungen. Im Stadtgebiet Hamburg wurden insgesamt 66 Bundespolizisten bei Widerstandshandlungen verletzt. Davon alleine 16 am Hauptbahnhof.
Super-Recogniser mit sensationeller Trefferquote
Erfolgreich waren Bundespolizisten auch im Deliktfeld Taschendiebstahl unterwegs. 204 Tatverdächtige konnten durch Videoauswertungen mit anschließenden Fahndungsmaßnahmen identifiziert werden. Dabei kann die Bundespolizei auf 450 hochauflösende Kameras im Hauptbahnhof zurückgreifen. Und diese Kameras trugen auch dazu bei, dass weitere 956 anderweitige Straftaten aufgeklärt werden konnten.
Auch die Super-Recogniser der Bundespolizei stellten Straftäter, auch Taschendiebe, teilweise Tage oder Wochen nach der Tat noch fest. Das fotografische Gedächtnis der Super-Recogniser sorgt bei den Festgenommenen immer wieder für Erstaunen. Für die Bundespolizei sind diese Superhirne inzwischen nicht mehr aus dem Einsatzalltag wegzudenken. Einer der in Hamburg ansässigen Super-Recogniser hat inzwischen über 250 Tatverdächtige identifiziert und diese dem jeweiligen Strafverfahren zuführen können.
"Safe Now Hilfe App" führt zur Steigerung des Sicherheitsgefühls
Am 29. Oktober 2023 wurde die "Safe Now Hilfe App" im Hamburger Hauptbahnhof installiert. Diese wird rege von den Menschen, die den hauptbahnhof nutzen oder passieren, genutzt. Insgesamt hat die App seitdem 405 Mal ausgelöst. Davon waren 27 Alarme. 378 Mal wurde diese im Bereitschaftsmodus gehalten. Mit einem Touch kann dieser Bereitschaftsmodus sofort in einen Alarm umgewandelt werden.
Die kostenlose Smartphone-App SafeNow ermöglicht es im Hauptbahnhof unauffällig im Hilfe zu holen. Sie bietet eine niedrigschwellige Kontaktmöglichkeit in Situationen, in denen sich Nutzende unsicher führen, jedoch nicht aktiv den Polizeinotruf wählen möchten. Statt zu telefonieren können sie via Aktivierung eines Buttons auf dem Smartphone einfach einen digitalen Hilferuf auslösen. Hierfür wird eine aktive Internetverbindung benötigt. Der Alarm erreicht dann direkt das Sicherheitspersonal im Hauptbahnhof und in der Wandelhalle.
Weitere Informationen zur "Safe Now Hilfe App":
https://www.bundespolizei.de/Web/DE/04Aktuelles/01Meldungen/2023/10/231027-hilferuf-app.html
Rückfragen bitte an:
Bundespolizeidirektion Hannover
Möckernstraße 30
30163 Hannover
Thomas Gerbert
Telefon: 0172-2588323
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