Schwerer Landfriedensbruch
Aus einer Personengruppe heraus begingen gestern Abend mehrere Personen Straftaten in Kreuzberg. Gegen 19 Uhr beobachteten Fahnder eines Polizeiabschnittes eine bis zu 20-köpfige Gruppe auf der Friedrichstraße unweit des Mehringplatzes, aus der wiederholt pyrotechnische Gegenstände gezündet und abgefeuert wurden. Ebenfalls warfen mehrere Personen dieser Gruppe, darunter ein später festgenommener 14-Jähriger, zwei Mülltonnen und einen Einkaufswagen den Niedergang zum U-Bahnhof Hallesches Tor hinunter. Glücklicherweise befanden sich zu diesem Zeitpunkt keine Personen auf der Treppe. Kurz darauf zündete eine Person der Gruppe auf der Straße befindlichen Unrat an und setzte damit eine von weiteren Personen der Gruppe herbeigeholte, weitere Mülltonne in Brand. Der 14-Jährige schob diese brennende Mülltonne unter einen auf dem Platz stehenden Weihnachtsbaum. Nachdem weitere Polizeieinsatzkräfte am Ort eingetroffen waren, griffen die Fahnder zu. Vor der Festnahme versuchte
der 14-Jährige zunächst zu flüchten. In einem Hausdurchgang blieb er jedoch stehen und warf einen Stuhl auf den ihn verfolgenden Polizisten. Diesen traf er damit an einem Bein. Anschließend stellte er sich in Angriffshaltung dem Beamten entgegen. Nur durch Anwendung unmittelbaren Zwanges gelang es den Einsatzkräften, den Jugendlichen festzunehmen, der gegen die Festnahme weiterhin Widerstand leistete. Weitere Einsatzkräfte brachten den Tatverdächtigen in ein Polizeigewahrsam, wo er erkennungsdienstlich behandelt und später von seiner Mutter abgeholt wurde. Unbekannt gebliebene Passanten zogen die brennende Mülltonne vom Weihnachtsbaum weg und verhinderten somit ein vollständiges Übergreifen der Flammen. Während der Festnahme solidarisierte sich eine Personengruppe mit dem Festgenommenen und drängte auf die Einsatzkräfte zu. Sie musste wiederholt aufgefordert werden, Abstand zu halten. Polizeieinsatzkräfte löschten die brennende Tonne. Durch die Festnahme erlitt
der 14-Jährige Verletzungen im Gesicht, verzichtete jedoch auf eine ihm angebotene medizinische Behandlung. Die weiteren Ermittlungen führt das zuständige Fachkommissariat der Polizeidirektion 4 (Süd).