Bilanz zur Kriminalstatistik 2023: Hohe Aufklärungsquote – Zunehmende Gewaltbereitschaft zentrales Thema Hinweis Medienvertretende: Gelegenheit für O-Töne

3 Dokumente FolienGewaltPVB.pdfPDF - 50 kBFolieGesamktkri.pdfPDF - 173 kBFolienRohheit.pdfPDF - 114 kB Hinweis Medienvertretende: Sie haben heute in der Zeit von 11.45-12.15 Uhr Gelegenheit zur Kriminalstatistik 2023 der Direktion einen O-Ton vom Polizeipräsidenten zu bekommen. Ort: Polizeidirektion Osnabrück, Heger-Tor-Wall 18, Osnabrück. Michael Maßmann, Präsident der Polizeidirektion Osnabrück, zeigte sich besorgt. Denn offensichtlich nimmt die Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft mehr und mehr zu. "Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Es werden immer öfter Konflikte mit Gewalt ausgetragen anstatt sie friedlich zu lösen - egal, ob im analogen oder digitalen Raum. Dabei spielen auch immer öfter Messer oder andere gefährlichen Gegenstände eine Rolle. Das ist eine Tendenz, die mir große Sorgen macht", so der Präsident. Mit rund 15.000 Fällen verzeichnete die Polizeidirektion Osnabrück allein bei den Rohheitsdelikten, u.a. Köperverletzungen, Raub und Bedrohungen, den höchsten Wert seit über 30 Jahren - wenngleich 9 von 10 Taten aufgeklärt werden konnten. Auch die Angriffe auf Polizisten, Rettungs- und Feuerwehrkräfte sowie auf Politiker nahmen erneut zu. "Polizei- und Rettungskräfte sind da, wenn Menschen in Not sind, Unterstützung brauchen und um für Sicherheit zu sorgen. Es ist nicht akzeptabel, wenn Einsatzkräfte immer häufiger zur Zielscheibe von Gewalt werden", sagte Maßmann. Außerdem gab es mit 7.178 Fällen deutliche Steigerungen um 17 % bei der Jugendkriminalität. Hauptursächlich waren hier zum einen die Ladendiebstähle und das Verbreiten von pornografischen Inhalten über Messenger und Co. Maßmann: "Wir müssen weiter an der Medienkompetenz der Schüler arbeiten und noch mehr über die Grenze des Erlaubten aufklären." Es gab aber auch Erfreuliches in der Bilanz des letzten Jahres: Die Osnabrücker Direktion hat mit 65 % die höchste Aufklärungsquote in ganz Niedersachsen. "Wir schaffen es, 2 von drei Straftaten aufzuklären", freute sich der Präsident über die hervorragende Arbeit seiner Mitarbeitenden. Darüber hinaus seien die im Zuständigkeitsbereich rund 1,5 Millionen lebenden Einwohner im Niedersachsen-Vergleich weniger von Kriminalität betroffen. Maßmann: "Wir haben zwar allgemein unruhige Zeiten, aber die Menschen leben bei uns dennoch in einer vergleichsweise sicheren Region - und das soll auch so bleiben. Die Menschen können ihrer Polizei vertrauen." Auch beim Thema Geldautomatensprengungen war die Direktion im letzten Jahr erneut erfolgreich. Bei einem deutschniederländischen Großeinsatz im November 2023 konnten acht mutmaßliche Geldautomatensprenger festgenommen und weitere 10 Beschuldigte ermittelt werden. Die Ermittler stellten in den Niederlanden zudem ca. 250.000 Euro, teilweise eingefärbtes, Bargeld sowie weitere wertvolle Beweisgegenstände sicher. Maßmann: "Wir kommen unserem Ziel, die kriminellen Strukturen aufzuhellen und zu zerschlagen, Stück für Stück näher. Nach drei empfindlichen Schlägen der Osnabrücker Polizei- und Justizbehörden in jüngster Vergangenheit lassen wir nicht locker." Im Gegenteil: Durch den Zuschlag der Osnabrücker Direktion an einem EU-Projekt ("LUMEN-ATM") zur Bekämpfung von Geldautomatensprengungen, sorgt die Behörde für einen noch engeren Austausch der unterschiedlichen Ermittlungseinheiten in Deutschland, der Niederlande und weiteren Ländern und unterstreicht ihre zentrale Funktion bei der Bekämpfung des Phänomens. Insgesamt erfasste die Polizeidirektion Osnabrück, vom Teutoburger Wald bis zu den Ostfriesen Inseln, 88.744 Straftaten. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl im Hellfeld, also der bekannten und registrierten Straftaten, 2023 um rund 7 %. Trotz der Steigerung liegt der Wert im Langzeitvergleich auf einem eher unteren Niveau. Auch die Straftaten durch falsche Polizeibeamte oder den Enkeltrick beschäftigen die Polizei weiterhin, wenngleich die Präventions-maßnahmen wie auch die mediale Präsenz des Themas Wirkung zeigt. Mit direktionsweit knapp 800 Fällen und einem Vermögensschaden in Höhe von 500.000 Euro kann von einer Entwarnung noch lange keine Rede sein. Maßmann: "Den Tätern ist es völlig egal, wenn Menschen um ihr Erspartes gebracht werden. Wir müssen besonders die älteren Menschen immer wieder vor den immer perfideren Maschen warnen." Rückfragen bitte an: Polizeidirektion Osnabrück Marco Ellermann Telefon: 0541 - 327 1024 E-Mail: pressestelle@pd-os.polizei.niedersachsen.de