Polizeikommissariat Jever stellt die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) vor – Leichter Anstieg der Gesamtstraftaten – Rückgang bei den Rohheitsdelikten – Aufklärungsquote bei über 66 %
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PKS2023-GesamtkriminalitätundHäufigkeitszahl.pdfPDF - 459 kB
+++ Allgemeines und Hinweise zur PKS +++
Die PKS für das Polizeikommissariat (PK) Jever bildet die in den
Städten Jever und Schortens, den Gemeinden Sande, Wangerland und der
Insel Wangerooge registrierten Straftaten ab.
Die PKS bildet die der Polizei bekannt gewordenen Straftaten, das
sog. Hellfeld, ab.
Die Relation dieses Hellfeldes zum Dunkelfeld hängt von verschiedenen
Faktoren, u.a. dem Anzeigeverhalten, ab. Die PKS gibt keine genaue
Aussage über die konkrete Qualität der Tat.
Mit 2666 registrierten Straftaten verzeichnet das Polizeikommissariat
Jever in 2023 einen leichten Anstieg der Gesamtstraftaten um 20
Delikte. Im Vorjahr waren es 2646 Fälle.
Der rückläufige Trend setzt sich somit nicht weiter fort, so dass
seit 2022 ein Anstieg zu erkennen ist. (2020: 2591; 2021: -415; 2022:
+470, 2023: +20).
"Nachdem für 2021 der tiefste Stand der letzten Jahrzehnte mit 2176
Straftaten erreicht werden konnte, stieg die Zahl der registrierten
Straftaten auch im letzten Jahr weiter leicht an", stellt der Leiter
des Kriminal- und Ermittlungsdienstes des PK Jever, Erster
Polizeihauptkommissar Mike Rost, fest.
Für den Bereich der Stadt Jever ist ein Rückgang um 318 Straftaten
auf 722 Taten (2022: 1040 Taten) festzustellen.
In der Stadt Schortens ist ein Rückgang um 81 Delikte auf 960
Straftaten zu verzeichnen, in den Gemeinden Sande stiegen die
Straftaten auf 506 Delikte (2022: 438 Taten) und Wangerland auf 406
Delikte (2022: 326 Taten). Auf der Insel Wangerooge wurden 72
Straftaten (2022: 74 Taten) registriert.
+++ Häufigkeitszahl und Aufklärungsquote +++
Die Häufigkeitszahl (Kriminalitätsbelastung pro 100.000 Einwohner)
setzt die Anzahl der Straftaten in Relation zur Einwohnerzahl.
Im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Jever fällt die
Häufigkeitszahl auf 4882 (Vorjahr: 4896), im Vergleich dazu liegt der
Wert der Häufigkeitszahl in den Landkreisen Aurich bei 5597, Leer
5867 und im Landkreis Wittmund bei 4645.
"Die Bürger und Bürgerinnen können hier sicher leben", betont Mike
Rost.
Sehr erfreulich ist die anhaltend hervorragende Aufklärungsquote.
Während bereits landesweit ein Wert von 62,51% an aufgeklärten
Straftaten zu verzeichnen war, übertrifft die Aufklärungsquote des
Polizeikommissariats Jever mit 66,39 % und somit 1770 aufgeklärten
Straftaten diesen Wert noch einmal.
"Dies ist auch und gerade ein Verdienst meiner Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, denen es immer wieder durch qualifizierte Tatortarbeit
und akribischer Kleinstarbeit gelingt, Tatkomplexe aufzuklären", so
der Leiter des Polizeikommissariats, Polizeioberrat Markus
Wallenhorst.
"Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich
auch bei den Bürgerinnen und Bürgern bedanken, die uns häufig mit
ihren Hinweisen aktiv und wertvoll unterstützen und damit zur
polizeilichen Aufklärung beitragen!", so Wallenhorst.
+++ Diebstahlsdelikte +++
Der Anstieg der Straftaten spiegelt sich auch im Bereich der
Diebstahlstaten wider. Hier waren mit insgesamt 683 Taten 131
Straftaten mehr zu verzeichnen. Das bedeutet einen Anstieg um 23,73
%. Die steigenden Fallzahlen verteilen sich dabei überwiegend auf den
Bereich des einfachen Diebstahls.
Vielbeachtet ist die Entwicklung bei den Einbrüchen in Wohnungen,
deren Anzahl sich um 12 auf 33 Taten erhöht hat.
"Einbrüche sind für die Geschädigten oftmals sehr belastende Taten.
Neben den materiellen Verlusten stellt ein Einbruch einen tiefen
Eingriff in die Privatsphäre dar. Wir werden weiterhin verstärkt
einen polizeilichen Fokus auf diese Deliktsgruppe legen",
verdeutlicht Mike Rost.
Fast die Hälfte der angezeigten Einbruchstaten scheitert zudem im
Versuchsstadium. Diese Zahl lässt auf Verbesserungen im technischen
Einbruchsschutz schließen. Hier kann das Präventionsteam der
Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland wertvolle Hinweise geben.
"Nutzen Sie unsere Beratungsmöglichkeiten - wir sind für Sie da!"
Für das Polizeikommissariat Jever ist Frau Polizeioberkommissarin
Anja Kienetz als Sachbearbeiterin Prävention für diesen Bereich
zuständig. Die Beratung kann individuell telefonisch oder per E-Mail
unter praevention@pi-whv.polizei.niedersachsen.de vereinbart werden.
Neben dem Präventionsbereich der Polizei stehen ebenfalls die
kommunalen Präventionsräte für eine Beratung zur Verfügung.
+++ Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die Persönliche Freiheit +++
Rohheitsdelikte - zu diesen zählen Raub, Körperverletzung und
Straftaten gegen die persönliche Freiheit. In dieser Deliktsgruppe
ist ein Straftatenrückgang zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorjahr
wurden in 2023 mit 515 Taten 69 Delikte weniger als im Vorjahr
registriert. Das entspricht einen Rückgang von 11,82%.
Bei den Körperverletzungsdelikten ist jedoch ein leichter Anstieg um
7,07 % auf 318 Taten zu verzeichnen. Den Hauptanteil an diesen
Delikten stellen mit 247 Taten zudem die einfachen Körperverletzungen
dar.
+++ Tatmittel Messer +++
Im Inspektionsbereich ereigneten sich 2023 114 Taten, bei denen ein
Messer bei der Tatbegehung eingesetzt wurde (2022: 112). 105 dieser
Fälle konnten aufgeklärt werden, so dass in diesem Bereich eine
Aufklärungsquote von 92,11% vorliegt (2022: 88,39%).
Im Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Jever waren es 2023
17 Taten (2022: 20), von denen 88,24% der Taten aufgeklärt werden
konnten (2022: 85,00%).
+++ Anzahl, Alter und Nationalität von Tatverdächtigen +++
Bei der Betrachtung der Tatverdächtigen lässt sich für das vergangene
Jahr feststellen, dass im Zuständigkeitsbereich des
Polizeikommissariats Jever 1418 Tatverdächtige ermittelt registriert
werden konnten (2022: 1276). 1176 Tatverdächtige (2022: 1096) besaßen
eine deutsche, 242 (2022: 180) eine nichtdeutsche Staatsbürgerschaft.
78 Tatverdächtige (2022: 64) hatten einen Aufenthaltsstatus.
Bei der Betrachtung der Altersstruktur lässt sich für den
Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Jever nachfolgende
Aussage treffen:
- Kinder 0 bis 14 Jahre - 5,29%
- Jugendliche 14 bis unter 18 Jahre - 9,73%
- Heranwachsende 18 bis unter 12 Jahre - 8,04%
- Erwachsende ab 21 Jahre - 76,94%
+++ Kinder- und Jugendkriminalität +++
Im Jahr 2023 registrierte das Polizeikommissariat Jever im Bereich
der Kinder- und Jugendkriminalität 241 Fälle (2022: 263). Die
Aufklärungsquote lag hier bei 100%.
+++ Vermögens- und Fälschungsdelikte +++
Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte, einen Großteil
machen hier die Betrugsstraftaten aus, ist ein leichter Rückgang zu
verzeichnen. Das Polizeikommissariat Jever registriert im aktuellen
Berichtsjahr 408 Betrugstaten und damit kommt es in diesem Bereich zu
einem leichten Rückgang von 18 Taten. Dies entspricht einem Minus von
4,23%.
+++ Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung +++
Für den Bereich des Polizeikommissariats Jever verzeichnen wir in
dieser Deliktsgruppe einen Anstieg von 25 Taten auf insgesamt 97
Taten.
In diesen Deliktsbereich fallen auch die Straftaten im Zusammenhang
mit der Herstellung, Verbreitung sowie dem Erwerb und Besitz von
kinderpornografischen Inhalten. Dieser Deliktsbereich stellt die
polizeiliche Arbeit vor besondere Herausforderungen. Die Nutzung
digitaler Medien durch die Täter macht die Auswertung enormer
Datenmengen erforderlich und erhöhen den Ermittlungsaufwand
beträchtlich.
+++ Häusliche Gewalt +++
Erstmalig im Jahr 2021 wurde die nachfolgende bundeseinheitliche
Definition herangezogen, um eine Vergleichbarkeit und einheitliche
statische Erfassung zu ermöglichen. Diese lautet: "Häusliche Gewalt
beinhaltet alle Formen körperlicher, sexueller oder psychischer
Gewalt und umfasst familiäre sowie partnerschaftliche Gewalt.
Häusliche Gewalt liegt vor, wenn die Gewalt zwischen Personen
stattfindet, die in einer familiären oder partnerschaftlichen
Beziehung zusammenwohnen. Sie liegt auch vor, wenn sie unabhängig von
einem gemeinsamen Haushalt innerhalb der Familie oder in aktuellen
oder ehemaligen Partnerschaften geschieht."
Die Definition des Phänomens basiert jetzt nicht mehr allein auf die
"Täter-Opfer-Beziehung" von "Partner-/Ex-Partnerschaften", sondern
umfasst auch das weitere familiäre Umfeld mit definierten und
zugeordneten Opfer-Delikten.
Aufgrund dieser Änderung sind die im Folgenden dargestellten Zahlen
zu häuslicher Gewalt nach wie vor nicht vergleichbar mit den Werten
der Jahre 2020 und früher.
Im Hellfeld verzeichnen wir bei der "Häuslichen Gewalt" für das
Polizeikommissariat Jever einen Anstieg um sieben Taten von 124 Taten
auf insgesamt 131 Fälle.
Die größte Gruppe innerhalb der Straftaten der häuslichen Gewalt
machen dabei die Rohheitsdelikte aus.
+++ Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte +++
Bezüglich Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf
Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen ist im Jahr 2023 ein
leichter Rückgang an Straftaten zu verzeichnen. Waren es im Jahre
2022 noch 19 Fälle, ging die Zahl in 2023 auf 16 Fälle zurück. Der
seit 2019 neun zunächst eher rückläufige Trend hat demnach immer noch
nicht wieder diese Wende genommen.
+++ Prävention und Beratung +++
Sei es bei der technischen Sicherung von Häusern oder
Verhaltenshinweisen bei Betrugsdelikten: Das Präventionsteam der
Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland kann wertvolle
Verhaltenshinweise geben.
Die PI Wilhelmshaven/Friesland nimmt sich mit der Aufklärungskampagne
"Tatort Internet - gehen Sie den Hackern nicht ins Netz!" intensiv
der Internetkriminalität an.
Nach dem Motto: "Cybercrime kann jeden jederzeit treffen!" werden
verschiedene Phänomene bzw. das Vorgehen der Täter erklärt, die
einzig und allein das Ziel haben, an Daten bzw. an das Geld der
Bürgerinnen und Bürger zu gelangen. Hierbei nutzen die
Cyberkriminellen verschiedenste Wege und werden dabei immer
raffinierter!
Die Beiträge sind auf folgender Internetseite eingestellt:
https://www.pd-ol.polizei-nds.de/dienststellen/polizeiinspektion_wilh
elmshaven_friesland/themen/tatort-internet---gehen-sie-den-hackern-ni
cht-ins-netz--112280.html
Weitere Informationen zum Thema Internetkriminalität finden Sie
unter:
www.polizei-praevention.de
www.polizei-beratung.de
www.zac-niedersachsen.de
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
Mozartstraße 29
26382 Wilhelmshaven
Telefon: 04421 942-104
Außerhalb der Geschäftszeit der Pressestelle - 04421 942-216
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