Verkehrsunfallbilanz 2023 Lünen: Anstieg der Verkehrsunfallzahlen, mehr Verkehrstote und mehr verunglückte Kinder
Lfd. Nr.: 0296
"Verantwortlich für mehr Sicherheit auf den Straßen sind wir alle: Wir, die Polizei, und auch andere Behörden, und Sie, die Bürgerinnen und Bürger. Nur gemeinsam können wir die aktuelle Verkehrsunfallentwicklung bremsen und die Zahl der Getöteten und Schwerverletzten und die Zahl der Verkehrsunfälle insgesamt senken."
Mit diesen Worten stellte Polizeipräsident Gregor Lange am Montag (18.3.2024) die Verkehrsunfallentwicklung des Jahres 2023 für Lünen vor. Positiv ist hervorzuheben, dass nach einem starken Anstieg der verletzten Radfahrerinnen und -fahrer in den Altersgruppen der Erwachsenen und Seniorinnen und Senioren in 2022 die Zahlen deutlich zurückgegangen sind.
Allerdings ist ein Anstieg der im Straßenverkehr verletzten Kinder und Verkehrstoten zu verzeichnen.
Die Verkehrsunfall-Entwicklung in Lünen im Jahr 2023 zeigt einen leichten Anstieg um 3,8 Prozent. Insgesamt wurden 3.730 Verkehrsunfälle polizeilich erfasst - 167 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der leicht und schwer Verletzten blieb im Vergleich zum Vorjahr beinahe identisch. Es verletzten sich 281 Menschen leicht (2022: 278) und 33 schwer (2022: 36).
Die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer stieg von null auf vier.
Auffällig ist, dass es sich bei drei der vier tödlich Verunglückten um Radfahrerinnen und Radfahrer mit einem Durchschnittsalter von 73 Jahren handelt. Diese Zahlen verdeutlichen, dass der Schutz der ungeschützten Verkehrsteilnehmerinnen und
-teilnehmer weiterhin ein Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit sein muss.
Dazu zählen nicht nur Fahrradfahrerinnen und -fahrer, sondern auch Pedelec-, Motorrad-, E-Scooter-Fahrerinnen und -Fahrer, aber auch Fußgängerinnen und Fußgänger. Sie sind im Straßenverkehr einem besonderen Risiko ausgesetzt, verletzt oder getötet zu werden, da sie keine "schützende Hülle" wie beispielsweise eine Fahrerkabine besitzen.
Betrachtet man die Verkehrsunfallentwicklung in den einzelnen Altersgruppen fällt positiv auf, dass 10,8 Prozent weniger Erwachsene und 4,7 Prozent weniger Seniorinnen und Senioren im Straßenverkehr verunglückten.
Beunruhigend ist jedoch der Anstieg der Zahl der unmittelbar an einem Unfall beteiligten und verunglückten jungen Erwachsenen um 40 Prozent und der Jugendlichen um 55,6 Prozent, sowie der Kinder um 94,4 Prozent. Im Jahr 2023 sind im Vergleich zum Vorjahr 17 Kinder mehr (insgesamt 35 Kinder) verunglückt. Der Anstieg ist vor allem auf die Zunahme der verunglückten Radfahrenden Kinder zurückzuführen.
"Alle 10 Tage ein verletztes Kind im Straßenverkehr - das gilt es zu verhindern", betont Polizeipräsident Gregor Lange. Die Polizei ist in Lünen im Einsatz. Die Verhinderung von Verkehrsunfällen ist eine ihrer Pflichtaufgaben.
"Mit unserer neuen Strategie für mehr Sicherheit auf den Straßen verstärken wir den Schutz ungeschützter Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Bei Kindern und älteren Menschen, die mit Pedelecs unterwegs sind, bauen wir unsere Angebote aus", so der Leiter der Direktion Verkehr, Ralf Ziegler. Die Polizei ergreift gezielte präventive Maßnahmen im Bereich der Verkehrsunfallprävention in Form von Fahrrad-, Pedelec- E-Scooter und Rollator-Training, der Verkehrserziehung von Kindern in Kindergärten und Schule und der Verkehrspuppenbühne. Ferner arbeitet die Polizei gemeinsam mit der Stadt Lünen daran, die Geh- und Radwege sowie Straßen sicherer zu gestalten.
Ein weiterer Anstieg der Unfallzahlen ist im innerstädtischen Einmündungsbereich der Dortmunder Straße / B236 zu verzeichnen. Dort ereigneten sich im Jahr 2023 13 Verkehrsunfälle, darunter 10 mit Personenschaden (2022: 4 Unfälle mit leicht verletzten Personen). Die häufigste Unfallursache waren Fehler beim Abbiegen.
Die Ziele: Weniger Tote und Verletzte im Straßenverkehr sowie ein wirksamer Schutz der ungeschützten Verkehrsteilnehmenden. "Das geht nur zusammen mit Ihnen - Die Hauptverantwortung liegt bei allen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern" - appelliert Polizeipräsident Gregor Lange.
Die genaue Aufschlüsselung der Zahlen können Sie dem Verkehrsunfallbericht auf der Homepage des Polizeipräsidiums Dortmund entnehmen:
https://dortmund.polizei.nrw/sites/default/files/2024-03/vb2023.pdf
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