Bundespolizeidirektion München: Vor einer Woche davongekommen – jetzt auf frischer Tat ertappt Gesuchter Schleuser geht Bundespolizei ins Netz

Bei einer Schleusung am 16. März von vier minderjährigen Syrern bei Teisendorf war er noch davongekommen, doch in der Nacht von Samstag auf Sonntag (24. März) konnten Bundespolizisten den gesuchten Verbrecher festnehmen. Er sitzt nun in der Justizvollzugsanstalt Traunstein ein. Aufgrund der Anhaltspunkte für eine Schleusung vom 16. März leitete die Bundespolizei Fahndungsmaßnahmen ein. Im Verlauf der Ermittlungen, die unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein nach dem "Traunsteiner Modell" geführt werden, kamen Einzelheiten über den Schleusungshergang und den Täter ans Licht. Gegen den Fahrer und Halter des ungarischen Audi, einen 35-jährigen Ukrainer, bestand deshalb der Verdacht eines Verbrechens wegen des Einschleusens von mehreren minderjährigen unbegleiteten Ausländern. Der tatverdächtige Ukrainer und das Schleuserfahrzeug wurden europaweit zur Fahndung ausgeschrieben. In der Nacht von Samstag auf Sonntag, also nur eine Woche später, erkannte eine Streife der Bundespolizei das gesuchte Fahrzeug bei der Einreise über den Grenzübergang Laufen. Hier fiel den Beamten auch auf, dass der Fahrzeuglenker mehrfach abwechselnd stark bremste und wieder beschleunigte und Schlangenlinien fuhr. Kurz nach Mitternacht folgte die Kontrolle. Tatsächlich saß der gesuchte Ukrainer hinter dem Steuer. Mit im Fahrzeug befanden sich vier syrische Staatsangehörige ohne Ausweisdokumente im Alter zwischen 19 und 39 Jahren. Somit besteht gegen den 35-jährigen Fahrer der Verdacht des erneuten Einschleusens von Ausländern sowie gegen die syrischen Mitfahrer der Verdacht des Versuchs der unerlaubten Einreise. Die Männer äußerten ein Asylgesuch und wurden noch am gleichen Tag zur Erstaufnahmeeinrichtung München weitergeleitet. Der mutmaßliche Schleuser wurde nach der Vorführung beim Haftrichter des Amtsgerichts Rosenheim in die Justizvollzugsanstalt Traunstein eingeliefert. Am 16. März, gegen 06.30 Uhr, hatte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd einen Bürgerhinweis über eine verdächtige Wahrnehmung an die Bundespolizeiinspektion Freilassing übermittelt. Demnach soll ein Audi A4 mit ungarischem Kennzeichen in einem Waldstück zwischen Teisendorf und Freidling mehrere Personen abgesetzt haben. Eine halbe Stunde später hatten zwei Streifen von Bundes- und Landespolizei am Parkplatz eines Discounters in der Freidlingerstraße in Teisendorf vier Personen ohne Ausweisdokumente festgestellt. Die augenscheinlich Minderjährigen hatten gegenüber der Polizei angegeben, syrische Staatsangehörige zu sein. Vom Schleuserfahrzeug und seinem Fahrer fehlte zu diesem Zeitpunkt noch jede Spur. Rückfragen bitte an: Matthias Grünler Pressesprecher Telefon: 08654 7706-105 E-Mail: bpoli.freilassing.presse@polizei.bund.de Die Bundespolizeiinspektion Freilassing gewährleistet die Sicherheit in den Landkreisen Berchtesgadener Land, Traunstein, Altötting und Mühldorf. Sie ist an 21 Grenzübergängen und einer Grenzlänge von insgesamt 225 Kilometer zuständig. Ferner fallen 72 Bahnhöfe und Haltepunkte in den Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektion mit einem Personalbestand von knapp 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Neben dem Inspektionssitz in Freilassing besteht ein weiterer Standort beim Bundespolizeirevier in Mühldorf am Inn.