Reisebus-Unfall auf der A45: „Alle waren angeschnallt“
Lfd. Nr.: 0415
Nach dem Verkehrsunfall mit einem Reisebus am Sonntag (21.4.2024) auf der Autobahn 45 bei Wenden kann die ermittelnde Polizei in Dortmund weiterhin keine Angaben zur Ursache des Unfalls machen. Die Spuren am Unfallort und der technische Zustand des Reisebusses lassen bislang keine Schlüsse zum Unfallhergang zu.
Das Verkehrsunfallaufnahme-Team der Polizeipräsidiums Dortmund untersuchte den Bus und die Unfallstelle 9,5 Stunden lang. Dabei entstand u.a. ein 3D-Bild von der Unfallstelle. Das Messverfahren und der Bus geben keinen Aufschluss darüber, warum der Bus in einer leichten Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gekippt ist.
Die Polizei wird Insassen des Busses als Zeugen befragen, um so weitere Informationen zu erhalten. Wann eine abschließende Bewertung mit Aussagen zur Unfallursache vorliegt, ist nicht absehbar.
Ziel des Reisebusses war London. 67 Schülerinnen und Schüler sowie fünf Lehrkräfte eines Gymnasiums in Marburg und der Fahrer sind von dem Unfall (6.27 Uhr) betroffen. Nach aktuellen Erkenntnissen erlitten 18 Mädchen und 7 Jungen leichte Verletzungen. Drei Mädchen und ein Junge wurden schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert, das sie heute (22.4.2024) wieder verlassen können. Der Busfahrer wurde leicht verletzt.
Die A45 war bis 18.30 Uhr in Richtung Dortmund nur eingeschränkt befahrbar und zwischen 16.50 und 18.30 Uhr komplett gesperrt.
So viel zu den aktuellen Fakten. Darüber hinaus ist festzuhalten, dass Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und die DRK-Kinderklinik in Siegen sowie die Autobahnpolizeiwache in Freudenberg ad hoc 73 Bus-Insassen medizinisch versorgen oder betreuen mussten.
Der Leiter des Steinmühle-Gymnasiums in Marburg, Björn Gemmer, dankte am Montag (22.4.2024) nach Rücksprache mit Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrkräften allen Einsatzkräften und dem Klinik-Personal. "Das alles war vorbildlich und sehr schnell organisiert. Es gab keine Minute, in der sich niemand unbetreut gefühlt hat. Die Schülerinnen und Schüler waren in der Siegener Kinderklinik in guten Händen."
Die DRK-Klinik setzte u.a. psychologisch geschultes Personal und eine Seelsorgerin ein. Unter dem Eindruck des Geschehens standen auch die fünf Lehrerinnen und Lehrer des Gymnasiums. "Die Lehrkräfte stellten die eigenen Bedürfnisse zurück, um sich ausschließlich um das Wohlergehen der Schülerinnen und Schüler sorgen zu können. Das alles war sehr professionell in dieser akuten Situation", sagt der Sprecher der DRK-Kinderklinik in Siegen, Arnd Dickel.
Schulleiter Björn Gemmer ist heilfroh darüber, dass alle Schülerinnen und Schüler die Klinik wieder entlassen können - denn: "Alle waren angeschnallt. Das sollte jeder wissen."
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Peter Bandermann
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