Bundespolizeidirektion München: Gemeinsames Zentrum Passau unter neuer Führung / Bundespolizist Hans Zettl folgt auf Klaus Liebl von der Landespolizei Bayern
Das Gemeinsame Zentrum Passau hat einen neuen deutschen Koordinator.
Polizeirat Hans Zettl von der Bundespolizei hat die Führung von
Polizeioberrat Klaus Liebl von der Landespolizei Bayern übernommen.
Ende Dezember 2023 endete turnusgemäß, wie alle drei Jahre, die
Amtszeit des Koordinators. Wegen des plötzlichen Todes eines
Nürnberger Bundespolizisten fand die offizielle Übergabe der
Amtsgeschäfte dieses Mal nur im kleinem Kreis statt.
Seit der Gründung des Gemeinsamen Zentrums am 20. November 2015 hat
sich die Zusammenarbeit der beteiligten Polizeibehörden etabliert:
Die Kooperation der Bundespolizei, der Landespolizei Bayern und der
österreichischen Polizei ist zu einem maßgeblichen Baustein in der
grenzüberschreitenden deutsch-österreichischen Sicherheitsarchitektur
geworden.
Insbesondere die Koordinierung der Dienstgeschäfte während der
schwierigen Zeit der Corona-Pandemie stellt eine herausragende
Leistung von Klaus Liebl dar und ist ganz wesentlich seiner
Führungsstärke und Integrationskraft sowie der hervorragenden
Zusammenarbeit mit der Führung des österreichischen Kontingents unter
Kontrollinspektor Franz Schwarz zu verdanken. Aber auch die
politischen und dienstlichen Vorgaben der drei Partner "unter einen
Hut" zu bringen, erledigte Klaus Liebl meisterhaft.
Der neue Koordinator Hans Zettl wurde im September 2008 in der
Bundespolizei als Anwärter im gehobenen Dienst eingestellt. Nach
abgeschlossener Ausbildung verrichtete Hans Zettl zunächst als
Kontroll- und Streifenbeamter am Flughafen München seinen Dienst.
Sehr schnell erkannte man dort seine Führungsfähigkeiten und so wurde
er ab 2014 als Gruppenleiter im Terminal II eingesetzt. Von 2017 bis
2019 war Hans Zettl bei der Bundespolizeidirektion München als
Sachbearbeiter Grenze im Stabsbereich Einsatz eingesetzt. 2019
wechselte der gebürtige Regensburger als Dienstgruppenleiter an die
deutsch-österreichische Grenze zur Bundespolizeiinspektion Rosenheim.
Dann ging es für ihn zurück in die bayerische Landeshauptstadt, wo er
wesentlichen Anteil am Aufbau der Koordinierungsstelle Corona der
Bundespolizeidirektion München hatte. Nach einem einjährigen Einsatz
im Bundespolizeipräsidium in Potsdam absolvierte Hans Zettl von
September 2021 bis September 2023 den Aufstieg in den höheren
Polizeivollzugsdienst der Bundespolizei und wurde im Herbst 2023 zum
Polizeirat ernannt. Seit Oktober 2023 ist Hans Zettl
stellvertretender Leiter der mitarbeiterstärksten Inspektion der
Bundespolizei in Bayern, der Bundespolizeiinspektion Passau, und seit
dem 1. Januar 2024 zugleich Deutscher Koordinator des Gemeinsamen
Zentrums Passau.
Hintergrundinfo:
Das gemeinsame Zentrum (GZ) Passau entstand, als im Herbst 2015
täglich mehrere tausend Migranten über die deutsch-österreichische
Grenze kamen. Passau war dabei einer der "Hotspots". Aufgrund der
immensen Herausforderungen stießen die bisherigen Kooperationsformen
an ihre Grenzen. Nach seinem Besuch in Wegscheid im November 2015
entschied der damalige Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister
für besondere Aufgaben Peter Altmaier, dass die Zusammenarbeit mit
Österreich durch die Einrichtung eines gemeinsamen Zentrums gefördert
und ausgebaut werden soll. Nur knapp zwei Wochen später nahm das GZ
in Passau bereits den Betrieb auf.
Dessen Auftrag ist der klar formuliert: Die grenzüberschreitende
Zusammenarbeit in der polizeilichen Gefahrenabwehr und in allen
strafrechtlichen Angelegenheiten, die im deutsch-österreichischen
Polizei- und Justizvertrag festgelegt wurden, zu organisieren und
umzusetzen.
Die im GZ Passau zu erledigenden Aufgaben sind vielfältig und
umfassen nicht nur Personen- und Identitätsfeststellungen, sondern
auch Abfragen, die das gesamte polizeiliche Aufgabenspektrum
widerspiegeln. Mit jeweils ca. 20.000 Abfragen in den Jahren 2022
und 2023 haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gemeinsamen
Zentrums die Anzahl der Vorgänge im Vergleich zum Jahr 2017 nahezu
verdoppelt. Das zeigt, wie wertvoll das Gemeinsame Zentrum in der
Drei-Flüsse-Stadt ist und welche grundlegende Bedeutung es für die
Arbeit der Polizeidienststellen im In- und Ausland genießt.
Zudem unterstützt die Dienststelle bei der Organisation der
Gemeinsamen trinationalen Streifen mit der ungarischen Polizei und
unseren österreichischen Kollegen auf ungarischem Hoheitsgebiet sowie
die Koordinierung der trinationalen Zugstreifen mit Italien und
Österreich auf der Brennerroute.Rückfragen bitte an:
Thomas Borowik
Bundespolizeidirektion München
Pressestelle
Telefon: 089 12149-1019
E-Mail: presse.muenchen@polizei.bund.de