Nach Serie von Straßenraubdelikten und Körperverletzungen: Ermittlungen gegen Gruppe von acht Jugendlichen

Gemeinsame Presseveröffentlichung der Staatsanwaltschaft Kassel und des Polizeipräsidiums Nordhessen Kassel: Seit Anfang April dieses Jahres ereigneten sich in Kassel verschiedene Straßenraubdelikte, bei denen die Täter offenbar eine Gruppe Jugendlicher angehören. Nach gleich mehreren Taten an nur einem Tag im Kasseler Westen am 22. Mai konnten im Rahmen der Fahndung mehrere Jugendliche festgenommenen werden (das Polizeipräsidium Nordhessen berichtete dazu unter https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/44143/5785819). Die weiteren Ermittlungen von Staatsanwaltschaft Kassel und Kommissariat 36 im Haus des Jugendrechts ergaben schließlich konkrete Verdachtsmomente gegen insgesamt acht Jugendliche aus Kassel und Vellmar im Alter von 15 und 16 Jahren wegen mittlerweile zehn verschiedener Straftaten. Dabei handelt es sich um sieben teils schwere Raubdelikte, zwei gefährliche Körperverletzungen und eine Bedrohung. Am Mittwochmorgen erfolgten zeitgleich umfangreiche Durchsuchungsmaßnahmen bei allen acht Beschuldigten aufgrund von Durchsuchungsbeschlüssen, die die Staatsanwaltschaft Kassel bei Gericht erwirkt hatten. Dabei konnten Beweisgegenstände und mutmaßliche Tatwaffen sichergestellt werden. Die Ermittlungen gegen alle acht Beschuldigten dauern an. Die acht Jugendlichen stehen im Verdacht, gemeinsam und teils in unterschiedlicher Besetzung Raub- und Körperverletzungsdelikte begangen zu haben: In der Nacht zum 5. April war es auf der Friedrich-Ebert-Straße zu zwei Raubdelikten gekommen. Gegen 0:25 Uhr wurde ein 16-Jähriger von einer Jugendgruppe zunächst in einer Straßenbahn bedrängt und geschubst und nach dem Aussteigen aus der Bahn schließlich seiner Kopfhörer beraubt. Kurze Zeit später kam es gegen 0:45 Uhr zu einem weiteren Raubdelikt in Höhe der Olgastraße. Abermals eine Jugendgruppe, die mit einem Teleskopschlagstock bewaffnet war, versuchte dort einen 15-Jährigen seiner Wertsachen zu berauben. Das Opfer konnte jedoch flüchten. Nach einer Bedrohung am 11. Mai in Wabern und einer gefährlichen Körperverletzung am 21. Mai durch das Sprühen von Pfefferspray in der Weinbergstraße in Kassel, kam es schließlich zu den mehreren Raubdelikten an nur einem Tag am 22. Mai in Kassel. Zudem ereignete sich am gleichen Abend in einer Straßenbahn eine gefährliche Körperverletzung durch Schläge und Tritte zum Nachteil eines 18-Jährigen. Bereits während die Ermittlungen gegen die Beschuldigten liefen, kam es zudem in Kassel am 14. Juni und am 17. Juni zu zwei weiteren räuberischen Erpressungen, bei denen ein 15-Jähriger das "Opfer" der Jugendgruppe und dabei auch mit einer Schusswaffe bedroht wurde. Für schwere Straftaten drohen Haftstrafen Die umfangreichen Ermittlungen des Haus des Jugendrechts gegen die acht Tatverdächtigen wegen der teils schweren Straftaten, wie schwerer räuberischer Erpressung, dauern aktuell fort. Hierbei handelt es sich mitnichten um Kavaliersdelikte, sondern um Verbrechenstatbestände, für deren Verwirklichung das Strafgesetzbuch bei einem erwachsenen Täter eine Freiheitsstrafe von mindestens fünf Jahren vorsieht. Wie die Ermittler des K 36 berichten, waren die Tatbegehungsweisen in den vorliegenden Fällen teilweise skrupellos. Auch Jugendlichen droht für die Begehung solcher Straftaten durchaus ein hohes Strafmaß in Form von - mitunter mehrjährigen - Jugendstrafen, die ebenfalls in einer Justizvollzugsanstalt im sogenannten geschlossenen Vollzug vollstreckt werden. Polizei sucht weitere mögliche Geschädigte Die Ermittler des K 36 schließen nach den derzeitigen Erkenntnissen zudem nicht aus, dass es zu weiteren Raub- oder Körperverletzungsdelikten gekommen sein könnte, die von den Opfern möglicherweise nicht angezeigt wurden. In diesem Zusammenhang bitten die Ermittler mögliche Geschädigte solcher Straftaten, sich unter Tel. 0561 - 9100 beim Polizeipräsidium Nordhessen zu melden. Matthias Mänz, Pressesprecher Polizeipräsidium Nordhessen, Tel. 0561 - 910 1020 Andreas Thöne, Pressesprecher Staatsanwaltschaft Kassel, Tel. 0561 - 912 2653 Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Nordhessen Grüner Weg 33 34117 Kassel Pressestelle Telefon: +49 561 910 1020 bis 23 Fax: +49 611 32766 1010 E-Mail: poea.ppnh@polizei.hessen.de Außerhalb der Regelarbeitszeit Polizeiführer vom Dienst (PvD) Telefon: +49 561-910-0 E-Mail: ppnh@polizei.hessen.de