++ Warnung vor Schockanrufen ++ Betrüger am Telefon ++ Präventionsgespräche mit Zielgruppe ++ Hinweise der Polizei ++ Keine Kaution von Polizei, Staatsanwaltschaft oder Gericht ++
Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen
Aufgrund immer wieder auftretender Betrugstaten aus dem Deliktsbereich des sogenannten Call-Center-Betruges hat die Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen vermehrt Präventionshinweise gegeben und entsprechende Veranstaltungen zur Aufklärung durchgeführt.
Die vergangenen Vorfälle zeigen, dass die Täter einen hohen Druck auf die betroffenen (zumeist älteren) Personen aussetzen. Dabei wird unter einem Vorwand versucht an das Vermögen der Betroffenen zu gelangen. Zu den bekanntesten Phänomenen gehören etwa Enkeltrick, Flasche Polizeibeamte und Schockanrufe. Bei den Fallzahlen des Enkeltricks konnte die Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen zuletzt kaum noch Ermittlungsverfahren registrieren. Weit verbreitet sind hingegen Anrufe, in denen von einem bevorstehenden Einbruch oder einem schweren Verkehrsunfall im familiären Umfeld berichtet wird. Im Rahmen von entsprechenden Präventionsveranstaltungen zu den genannten Phänomenen konnte die Polizei feststellen, dass weitere Aufklärung nötig ist. Vielen Besuchenden war nicht bewusst, dass die Polizei keine Vermögenswerte als Kaution entgegennimmt. Gleiches gilt für Gerichte und Staatsanwaltschaften. Auch die Beschaffung der Erreichbarkeiten durch die Täter hat sich inzwischen geändert. Wurden lange Zeit die Vornamen aus Telefonbüchern genutzt, um sich potenzielle Opfer zu suchen, wird nun vielmehr auf kurze Rufnummern geachtet oder Datensätze rechtswidrig erlangt.
Kriminalhauptkommissar Michael Falk, Präventionsbeauftragter der Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen sagt dazu: "Die Betrüger schaffen es mit gezielten Konversationen immer wieder Vertrauen zu erhalten und Druck auf die Betroffenen aufzubauen. Die Schadenssummen belaufen sich bei entsprechenden Vorfällen zumeist auf mehrere Tausend Euro. Umso wichtiger ist es, dass wir weiter mit Präventionskampagnen die Zielgruppe der Betrüger vor dem Vorgehen warnen und aufklären. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass die Polizei keine Kautionen fordert oder entgegennimmt. Weder in Form von Bargeld oder Überweisungen noch in Form von Wertgegenständen."
Am 12.03.2025 wurden mehrere solcher betrügerischer Anrufe in Lüneburg registriert (siehe hierzu Pressemitteilung vom 13.03.2025).
Hintergrund:
Falscher Polizeibeamter
Bei den Anrufen fordern die Betrüger mit verschiedensten Begründungen dazu auf, Geld- und Wertgegenstände aus Haus oder Wohnung, aber auch von der Bank, an vermeintliche Polizisten oder Kurier zu übergeben. Eine Taktik wäre z. B., dass dem Opfer erklärt wird, dass alle Wertsachen zu Sicherheit abgegeben werden müssen, da demnächst ein Wohnungseinbruch geschehen wird - die Polizei wisse das aus Ermittlungsarbeiten.
Die Zielgruppe der Betrüger sind meist ältere Menschen. Sie werden mit Hilfe des Telefonbuchs bzw. der enthaltenen Vornamen dieser Altersgruppe zugeordnet.
Eine ebenfalls verbreitete Betrugsmasche verläuft über SMS. Häufig geben sich die Betrüger als Verwandte aus, die einen gewissen Geldbetrag benötigen. Auch hier ist äußerste Vorsicht geraten. Solange keine Verifizierung der Verwandten stattgefunden hat, sollte man misstrauisch bleiben.
Tipps zum Schutz vor Telefonbetrug:
- Bei Gesprächen dieser Art "misstrauisch" sein. Im Zweifel die
Polizei unter der Telefonnummer 110 selbst anrufen und den Vorfall
mitteilen (keine Wahlwiederholung verwenden und bitte Telefon für
einige Sekunden aufgelegt lassen, damit die vorherige Verbindung
korrekt getrennt wird)! - Die Polizei fordert niemals Geldbeträge bzw. Wertgegenstände am
Telefon ein! - Informationen über finanzielle oder familiäre Verhältnisse
niemals am Telefon mitteilen! - Nicht am Telefon unter Druck setzen lassen - Gespräch sofort
beenden! - Fremden Personen niemals Geldbeträge oder Wertgegenstände
übergeben oder diese an einem vorgegebenen Ort deponieren! - Wenn möglich, Vertrauensperson hinzuziehenRückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen
Pressestelle
Michel Koenemann
Telefon: 04131 - 607 2114
E-Mail: pressestelle@pi-lg.polizei.niedersachsen.de
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