Festnahme von Fußballgewalttätern in Köpenick

Insgesamt neun Polizeibeamte und eine Polizeibeamtin wurden gestern vor und nach einem Bundesliga-Fußballspiel in Köpenick verletzt. Rund eineinhalb Stunden vor Spielbeginn nahmen Einsatzkräfte im Stadionnahbereich an der Wuhle einen Mann fest, nachdem dieser als Tatverdächtiger einer Sachbeschädigung in einem Waggon der S-Bahn Linie S3 wiedererkannt worden war. Zahlreiche mitgereiste Gäste schlossen sich daraufhin zu einer gewaltentschlossenen Menge zusammen und gingen mit vereinten Kräften gegen die Einsatzbeamtinnen und -beamten vor. Dabei wurden aus der gewalttätigen Personenmenge Plastikdosen und -flaschen auf die sichernden Polizeikräfte geworfen. Es kam darüber hinaus zu körperlichen Angriffen auf Polizistinnen und Polizisten, sodass gezielte Zwangsmitteleinsätze in Form von körperlicher Gewalt notwendig wurden. Ein Polizist wurde von mehreren Tatverdächtigen plötzlich ins Straucheln gebracht und dann in die Menge hineingezogen. An dieser Stelle setzten Festnahmekräfte erfolgreich mehrfach den Mehrzweckstock gegen die vorher bezeichneten Rädelsführer ein, um den in Bedrängnis geratenen Kollegen aus der Gefahrensitutation schnell wieder herauszubekommen. Durch Absperr- und Abdrängmaßnahmen konnten die Fans schließlich ins Stadion geleitet werden. Mit Unterstützung eigens angereister szenekundiger Polizeibeamten aus Baden-Württemberg gelang es den eingesetzten Kräften, mindestens vier der am intensivsten agierenden Tatverdächtigen auf den polizeilichen Beweissicherungs- und Bodycam-Aufnahmen sofort zu identifizieren. Ein noch nicht identifizierter Tatverdächtiger wurde gegen 17:50 Uhr auf einem Bus-Parkplatz an der Wuhlheide unter Anwendung von Zwangsmaßnahmen festgenommen. Hierauf stiegen zahlreiche Insassen aus den bereits abfahrbereiten Bussen der Gästefans schlagartig wieder aus, um in gewaltbetonter Art und Weise die Festnahmeeinheit erst zu beleidigen und dann anzugreifen. Hierbei kam es zu Widerstandshandlungen, die erneut unter Zwangsanwendung – dieses Mal auch durch Sprühstöße mit dem Reizstoffsprühgerät – beendet werden konnten. Weitere fünf Personen wurden in dieser Sequenz festgenommen und eine Beweissicherungskamera beschädigt. Zahlreiche Einsatzkräfte wurden hier durch Tritte und Schläge von teils noch unbekannten Tatverdächtigen verletzt. Bezeichnend für diese ausgesprochen gewaltorientierten Aktionen eines kleinen Teils der Gast-Fanszene war die Ablehnung aller gewaltreduzierenden Versuche des am Ort kommunizierenden Einsatzhundertschaftsführers, dessen Gesprächsangebot aus dem Fantross um die Reisebusse mit Beleidigungen und dem Werfen von Gegenständen abgelehnt wurde. Insgesamt leiteten die Einsatzkräfte 18 Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Landfriedensbruchs, Sachbeschädigung, tätlichen Angriffs auf und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigung und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ein. Insgesamt wurden 15 Personen festgenommen. Sie wurden alle nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen entlassen. Die Ermittlungen und insbesondere die Auswertungen des angefertigten Beweissicherungsmaterials dauern an. Pressearbeit und Erreichbarkeit