Schockanruf erfolgreich; Seniorin um hohen Geldbetrag betrogen

Polizei Witzenhausen Am Dienstag ist eine 85-jährige Seniorin aus Witzenhausen das Opfer von Trickbetrügern geworden. Mittels eines zuvor ausgeführten "Schockanrufes" brachten die Täter die ältere Dame dazu, einen größeren Geldbetrag an zwei unbekannte Männer zu übergeben, die damit dann auf Nimmerwiedersehen verschwanden. Die Polizei bittet um Hinweise in dem aktuelle Fall warnt aus diesem Anlass auch vor der Betrugsmasche "Schockanrufe" und gibt Tipps. >>>Täterin gibt sich am Telefon als Angehörige der Strafverfolgungsbehörden aus Am Dienstag erhielt die ältere Dame zunächst gegen 14.00 Uhr einen Anruf, bei dem sich eine Frau als vermeintliche Polizistin / Staatsanwältin ausgab und die Seniorin in ein Gespräch verwickelte. Die Anruferin setzte die Dame gezielt mit der Behauptung unter Druck, dass deren Tochter einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem ein Mensch zu Tode gekommen sei. Die Tochter sei verhaftet worden und zum Abwenden der Haftstrafe sei jetzt ein Geldbetrag als Kaution notwendig. Je höher die bereitgestellte Summe, so behauptete die Anruferin, umso begünstigender wirke sich dies dann auch auf eine zu erwartende Bestrafung aus. >>>Zwei unbekannte Männer nehmen Geld im Empfang Die Seniorin suchte dann gutgläubig ihre Wertsachen zusammen und übermittelte der in der Leitung wartenden Anruferin, die sich in dem Gespräch sehr redegewandt, freundlich und sogar auch fürsorglich zeigte, die Summe. Kurz darauf erschien dann ein Abholer an der Wohnadresse und nahm wortlos die Wertsachen entgegen. Damit aber nicht genug. Die Betrügerin hielt das Telefonat weiter am Laufen, versicherte immer wieder, dass alles seine Richtigkeit hätte und ließ mit ihrer Frage nach den "Ersparnissen der Tochter" die Rentnerin erneut nach Wertsachen suchen, die dann ein zweiter Abholer ebenfalls wortlos entgegennahm. Erst später am Tag, mit etwas zeitlichem Abstand zu dem Geschehenen, kamen der Seniorin Zweifel. Diese bestätigten sich dann, als die Dame mit ihrer Tochter Kontakt aufnahm und diese klarstellte, dass die ganze Geschichte ein Betrug sei. >>>Beschreibung der Männer; Kripo Eschwege bittet um Hinweise Von den beiden Männern, die den Geldbetrag abholten, kann lediglich einer vage beschrieben werden. Demnach soll es sich um einen ca. 30 Jahre alten Mann mit blonden Haaren (mitteleuropäischer Phänotyp) gehandelt haben. Der Mann sei ca. 170-180 groß und schlank gewesen und war mit einer weißen Hose bekleidet. Die Übergabe der Wertsachen fand am Dienstag zwischen 14.00 Uhr und 15.00 Uhr in Hundelshausen im Bereich Kirchstraße statt. Die beiden Männer (Abholer) verließen den Übergabeort danach fußläufig in Richtung Kirche. Die Kripo Eschwege übernimmt jetzt die weiteren Ermittlungen und bittet in dem Zusammenhang um Hinweise. Insbesondere ist hier von Interesse, ob in dem fraglichen Zeitraum die zwei männlichen Personen in Hundelshausen im Bereich der Kirche oder im dortigen Umfeld gesehen wurden oder auch ein Fahrzeug benutzt haben. Tipps zur Betrugsmasche "Schockanrufe" u. "falsche Polizeibeamte": -Lassen Sie sich von einem oder mehreren Anrufern nicht drängen und unter Druck setzen. -Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson anruft. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. -Sie können und dürfen das Gespräch auch jederzeit beenden, um mit ihren Angehörigen oder angeblich betroffenen Personen Rücksprache zu halten, insbesondere bei "finanziellen Forderungen". Nutzen Sie dafür die Ihnen bekannten Rufnummern. -Erfüllen Sie keine finanziellen Forderungen, bevor Sie den Sachverhalt nicht überprüft haben. -Werden Sie hellhörig, wenn Ihnen die Möglichkeit einer Überprüfung des Sachverhaltes "aus zeitlicher Dringlichkeit" oder ähnlich fadenscheinigen Gründen nicht gestattet wird. -Seien Sie misstrauisch, wenn die Kommunikation fast gänzlich über Handy abgewickelt werden soll und sie "dauerhaft erreichbar" sein sollen und Gespräche nicht unterbrechen dürfen. -In diesem Zusammenhang wird daraufhin gewiesen, dass weder die Polizei noch die Staatsanwaltschaft bei Unfällen die Eltern/Angehörigen anruft und hohe Summen für eine Kaution fordert. Dabei handelt es sich um eine Betrugsmasche. -Übergeben Sie in diesem Zusammenhang niemals Geld an unbekannte Personen und seien Sie grundsätzlich misstrauisch gegenüber jeglichen Geldforderungen egal, ob per Post, per E-Mail, Messenger-Diensten oder eben am Telefon. -Informieren Sie Ihre Angehörigen und Mitmenschen über die Betrugsmasche. -Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt: über die Amtsleitung oder die Notrufnummer 110 und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.Polizeidirektion Werra-Meißner-Pressestelle-; PHK Först Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Nordhessen Polizeidirektion Werra-Meißner Niederhoner Str. 44 37269 Eschwege Pressestelle Telefon: 05651/925-123 E-Mail: poea.werra.meissner@polizei-nordhessen.de