250519 – 0535 Frankfurt: Verkehrsunfallstatistik 2024
- Weniger Schwerverletzte bei gleichzeitiger Zunahme der Unfälle
mit Verletzten - Zunahme des Verkehrsaufkommens führt zu einem Anstieg der
Unfallzahlen - Weiterhin starker Fokus der Frankfurter Polizei auf die
"schwächeren Verkehrsteilnehmer"Gesamtunfallzahlen
(ha) Die gesamte Metropolregion des Rhein-Main-Gebietes befindet sich im stetigen Wachstum. So war auch im zurückliegenden Jahr eine Zunahme an zugelassenen Nutzfahrzeugen und Krafträdern sowie ein Anstieg an Ein- und Auspendlern in Frankfurt am Main zu verzeichnen. Mit der damit verbundenen Zunahme des Verkehrsaufkommens wurde auch ein Anstieg der polizeilich erfassten Verkehrsunfälle festgestellt.
Im Kalenderjahr 2024 wurden im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main (Stadtgebiet und Bundesautobahnen) insgesamt 23.965 Verkehrsunfälle polizeilich aufgenommen. Nach einem Anstieg im Vorjahr entspricht dies einem erneuten Zuwachs von +1.665 Verkehrsunfällen (+7,47%).
Unfälle mit Personenschäden
Bei der absolut überwiegenden Anzahl an Verkehrsunfällen ereignete sich lediglich Sachschaden (85,11% der Gesamtunfälle). Personenschaden war in 3.021 der polizeilich erfassten Verkehrsunfälle zu verzeichnen, was einer Zunahme um 5,81% zum Vorjahr entspricht.
17 Verkehrsteilnehmende wurden bei Verkehrsunfällen tödlich verletzt (+3/ +21,43%), hierunter vier Fußgänger bei Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Schienenfahrzeugen. 363 Personen (-1/ -0,27%) wurden infolge von Verkehrsunfällen schwerverletzt, 3.374 Personen (+135/ +4,17%) erlitten leichte Verletzungen.
Unfälle mit Kindern
Insgesamt verunglückten im vergangenen Jahr 197 Kinder auf den Straßen des Frankfurter Stadtgebiets und den angrenzenden Autobahnen. 16 Kinder wurden schwer- und 181 Kinder leichtverletzt. Erfreulicherweise wurden weder Kinder, noch Jugendliche oder Junge Fahrer (bis 24 Jahre) tödlich verletzt. In der Gesamtbetrachtung weist die Verkehrsunfallstatistik jedoch einen Anstieg von Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Kindern aus (+65/ +40,12%).
Unfälle mit Radfahrern
Im Berichtszeitraum ereigneten sich 1.089 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Radfahrenden (+104/ 10,56%). Hierbei verunglückten insgesamt 715 Radfahrende (-47/ +7,04%).
Unfälle mit E-Scootern
E-Scooter waren an insgesamt 414 Unfällen beteiligt, wobei 235 Personen verletzt wurden. Der Anteil der hierbei Schwerverletzten steht mit 8,58% aller im Straßenverkehr schwerverletzten Personen weiterhin in einem bedeutenden Missverhältnis zur Nutzungshäufigkeit des Verkehrsmittels. , weshalb die Frankfurter Polizei in diesem Bereich einen besonderen Schwerpunkt setzt.
Auch wegen der Gesamtanzahl der Verkehrsunfälle von E-Scooter-Nutzenden (414) erfordert diese Verkehrsbeteiligung, neben der nach wie vor überproportional hohen Anzahl von Verunglückten (235/ +30/ +14,63%; davon 29 Personen schwer- und 206 Personen leichtverletzt), weiterhin eine besondere polizeiliche Berücksichtigung.
Unfälle mit Fußgängern
Insgesamt wurden 537 Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fußgängern (+24/ +4,68%) polizeilich erfasst. Dieser Wert stellt im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Anstieg dar. Die Anzahl der im Straßenverkehr tödlich verletzten Fußgänger ist im Jahr 2024 um 60% auf acht Menschen angestiegen (+3 getötete Personen). Hierbei entfällt die Hälfte auf Unfallereignisse unter Beteiligung von Schienenfahrzeugen. Bei jedem dieser Unfälle ist die Hauptunfallursache auf ein fehlerhaftes Verhalten der Fußgänger zurückzuführen.
Unfälle mit Seniorinnen und Senioren
Beunruhigend bleibt die kontinuierliche Entwicklung von Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Seniorinnen und Senioren (65 Jahre und aufwärts). Die Anzahl von Verkehrsunfällen hat im Stadtgebiet einen neuen Höchststand von 3.865 Verkehrsunfällen erreicht.
Unfälle mit "Jungen Fahrern"
Gleichfalls wird die Entwicklung der Verkehrsunfallzahlen in der Hauptrisikogruppe der "Jungen Fahrer" (18 bis 24 Jahre) erneut mit Sorge betrachtet. Im Jahr 2024 wurden 4173 Unfälle unter Beteiligung von "Jungen Fahrern" registriert. Dieser Wert stellt eine Zunahme von 9,87% dar.
Hauptunfallursachen
Im Stadtgebiet:
Mangelnder Abstand der Fahrzeugführer stellt auch in diesem Jahr die Hauptunfallursache im innerstädtischen Verkehr dar (1.816). Weiterhin waren Fehler beim Vorbei-, Nebeneinanderherfahren (1.704) und Fehler beim Abbiegen (1.156) häufig unfallursächlich.
Auf der Autobahn:
Bei Unfällen auf den Bundesautobahnen sind die beiden Hauptunfallursachen analog dazu. Mangelnder Abstand (1.149) war auch hier die Hauptunfallursache, gefolgt von Fehlern beim Vorbei-, Nebeneinanderherfahren (1.063). Die dritthäufigste Ursache war hier jedoch eine zu hohe Geschwindigkeit (524), was gerade auf den Autobahnen häufig zu Unfällen mit zum Teil erheblich verletzten Personen führte.
Maßnahmen der Frankfurter Polizei:
Um die Verkehrssicherheit im Stadtgebiet von Frankfurt am Main sowie auf den Bundesautobahnen rund um Frankfurt am Main weiter zu erhöhen und das Sicherheitsgefühl aller Verkehrsteilnehmenden fortgesetzt zu stärken, widmet sich das Polizeipräsidium Frankfurt am Main mit einer Schwerpunktsetzung den so genannten "schwächeren Verkehrsteilnehmenden". Hierunter fallen insbesondere Kinder und Senioren, sowie die Verkehrsteilnahme von Fußgängern, Radfahrenden oder Fahrzeugführenden eines Elektrokleinstfahrzeuges.
Basierend auf der Verkehrssicherheitsstrategie der hessischen Polizei für die Jahre 2022 bis 2025, dem Verkehrssicherheitskonzept des Polizeipräsidium Frankfurt am Main und der Verkehrsunfalllage bilden nachfolgende Schwerpunktsetzungen weiterhin die elementaren Grundpfeiler der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit:
Eine Reduzierung der Anzahl an Verkehrsunfällen bei Steigerung der Nachhaltigkeit von polizeilichen Maßnahmen in Bezug auf die Risikogruppe "Schwächere Verkehrsteilnehmer", insbesondere durch eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit städtischen Institutionen bei einer verkehrssicheren Gestaltung des Straßenraums-
Die Durchführung gezielter Geschwindigkeitsüberwachungsmaßnahmen zum Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer und zur Bekämpfung der Unfallursache "nicht angepasste Geschwindigkeit".
Eine Intensivierung der polizeilichen Verkehrsüberwachungs- und Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung von Verkehrsunfällen im Zusammenhang mit dem Konsum von berauschenden Mitteln (Teillegalisierung von Konsumcannabis) unter besonderer Berücksichtigung der Hauptrisikogruppe der "Jungen Fahrer".
Eine Intensivierung des landesweiten Verkehrspräventionsprogramms "MAXimal mobil bleiben - mit Verantwortung" zum Schutz älterer Menschen im Straßenverkehr, insbesondere durch Initiierung anlassbezogener Verkehrsüberwachungs- und Präventionsmaßnahmen im Umfeld von Senioreneinrichtungen und verstärkter Nutzung geeigneter Informationsportale.
Die Fortführung und Intensivierung von Verkehrspräventionsarbeit zum Schutz von Kindern und Jugendlichen, u.a. durch eine flächendeckende Radfahrbeschulung an den Grundschulen des Stadtgebietes, durch Fortsetzung der Pilotprojekte "Gefahrensensibilisierung an weiterführenden Schulen", einer Fortführung des Pilotprojekts "Verkehrsunfallnachsorge für Radfahrende Kinder" sowie der Umsetzung eines Aktionstages #sicher.mobil.leben - "Kinder im Blick!"
Die Fortsetzung der Überwachungs- und Aufklärungsmaßnahmen zur Minimierung von Unfallgefahren im Zusammenhang mit der Nutzung von Elektrokleinstfahrzeugen (E-Scootern)
Die Fortführung der polizeilichen Maßnahmen im Zusammenhang mit Autotunern, Autoposern und illegalen Kraftfahrzeugrennen; auch in Bezug auf motorisierte Zweiräder (Lärm)
Der Schutz "schwächerer Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer" steht für die Frankfurter Polizei bei der Durchführung von Verkehrskontroll- und Präventionsmaßnahmen und zahlreichen Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern immer im Vordergrund und damit auch die Sensibilisierung zur ständigen Vorsicht und gegenseitiger Rücksichtnahme, welche die Teilnahme am Straßenverkehr tagtäglich von uns allen erfordert, um der "Vision Zero" - null Tote im Straßenverkehr - einen weiteren Schritt näher zu kommen.
Wenn Sie konkreter wissen möchten, wie die Maßnahmen der Frankfurter Polizei zu Erhöhung der Sicherheit im Straßenverkehr ablaufen, dann folgen Sie uns gerne auf unseren Social-Media-Kanälen. Hier berichten wir regelmäßig über unsere Arbeit.
Wir wünschen allen Verkehrsteilnehmern eine gute Fahrt und sichere Fahrt.
Hinweis:
Der gesamte Verkehrsbericht 2024 ist auf der nachfolgenden Internetseite unter dem Bereich "Verkehrsstatistiken" aufrufbar:
Link: https://k.polizei.hessen.de/1999444901
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Frankfurt am Main
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