Bilanz „Sommerkampagne Wohnungseinbruch 2025“: Mehr Kontrollen und zusätzliche Präventionsangebote
Die hessische Polizei hat mit der "Sommerkampagne Wohnungseinbruch 2025" in den zurückliegenden Wochen ihre Maßnahmen gegen Wohnungseinbruch intensiviert. Kern der Kampagne waren auch in diesem Jahr verstärkte Kontrollen und Fahndungen im öffentlichen Raum sowie eine Vielzahl von zusätzlichen Präventionsangeboten in ganz Hessen.
Innenminister Roman Poseck erklärt zum Abschluss der diesjährigen Kampagne: "Wohnungseinbrüche bleiben eine reale Gefahr. Wachsamkeit, präventive Maßnahmen und Nachbarschaftszusammenhalt sind der beste Schutz - denn Sicherheit beginnt bei jedem Einzelnen von uns. Sicherheit zählt zu den grundlegendsten Bedürfnissen jedes Menschen. Ein Wohnungseinbruch trifft daher meist nicht nur das Eigentum, sondern erschüttert vor allem das Vertrauen in den eigenen vier Wänden. Gerade in den Sommerferien, wenn viele Häuser und Wohnungen über längere Zeiträume unbewohnt bleiben, bieten sich vermehrt günstige Gelegenheiten für Einbrüche. Aus diesem Grund verstärkt die hessische Polizei in dieser Zeit seit Jahren konsequent ihre Maßnahmen zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität. Neben verstärkten Polizeikontrollen stehen vor allem präventive Angebote im Fokus. Dass dieser Ansatz erfolgreich ist, zeigen die Ergebnisse der bisherigen Kampagne und die weiterhin auf einem geringen Niveau liegenden Zahlen der Wohnungseinbrüche. Die hessische Polizei wird ihre Anstrengungen auch künftig fortsetzen, um weiterhin gezielt gegen Wohnungseinbruchdiebstahl vorzugehen."
Andreas Röhrig, Präsident des Hessischen Landeskriminalamts, sagt: "Einen erheblichen Anteil an den Taten haben, neben regionalen Tätern, überregional und organisiert agierende Banden. Um diese Strukturen aufzubrechen, wurden auch in diesem Sommer nach individueller Lagebewertung die Einsatzmaßnahmen verstärkt, unter anderem die Kontrollen auf den Bundesautobahnen und überregionalen Reisewegen. Darüber hinaus wurde die Polizeipräsenz in Wohngebieten erhöht."
- Einsatzkräfte konnten in der Nacht auf Mittwoch, 6. August, im
osthessischen Alheim-Heinebach zwei Männer direkt nach einem Einbruch
in ein Wohnhaus festnehmen. Zuvor hatte ein aufmerksamer Bürger in
seinem Nachbarhaus Geräusche gehört und daraufhin die Polizei
alarmiert. Mehrere Streifen machten sich auf den Weg, Einsatzkräfte
umstellten das Haus. Die Beschuldigten versuchten, durch ein Fenster
im Erdgeschoss zu flüchten, übersahen dabei jedoch den Treppenabgang
zum Keller. Sie schlugen mit den Köpfen auf und verletzten sich
jeweils schwer. Die beiden 47-Jährigen wurden festgenommen und
anschließend mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Gegen
die Männer wurde Haftbefehl erlassen. - Ein mutmaßliches Einbrecherpärchen konnte die Polizei am
Dienstag, 12. August, im nordhessischen Vellmar festnehmen. Gegen 8
Uhr hatte eine Zeugin einen Mann und eine Frau dabei beobachtet, wie
sie versuchten, die Haustüren von Nachbarhäusern zu öffnen. Die
Zeugin alarmierte die Polizei. Eine Streife konnte aufgrund der
vorliegenden guten Personenbeschreibung kurz darauf einen 31-jährigen
Mann und eine 22-jährige Frau in der Nähe festnehmen. Das Paar trug
Einbruchswerkzeuge bei sich. Zudem stellte sich heraus, dass gegen
den hinreichend polizeibekannten Mann ein offener Haftbefehl wegen
Hausfriedensbruchs besteht. Da der 31-Jährige die geforderten 750
Euro nicht zahlen konnte, brachte ihn eine Streife direkt in die
Justizvollzugsanstalt Kassel.Das Risiko, Opfer eines Einbruchs zu werden, lässt sich stark reduzieren, sofern geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Wie Bürgerinnen und Bürger ihr Zuhause sicherer machen können, darüber informierten die Expertinnen und Experten der kriminalpolizeilichen Prävention der sieben hessischen Polizeipräsidien: Sie boten vor und während der Sommerferien in Hessen rund zehn Präsenz- und Onlinevorträge zum Thema Einbruchsschutz an, führten an 61 Infoständen auf Wochenmärkten, Volksfesten und an anderen Orten über 1.100 Gespräche; die Ratschläge reichten von konkreten Vorschlägen zur Sicherung von Türen und Fenster über Informationen zum Einbau von Alarmanlagen bis hin zum richtigen Verhalten im Ernstfall.
Um eine breite Öffentlichkeit für das Thema zu schaffen, wies die hessische Polizei zudem auf ihren Accounts in den sozialen Medien auf einzelne Veranstaltungen hin und gab dort auch konkrete Präventionstipps.
"Die Erfolge der hessischen Polizei im Kampf gegen Wohnungseinbrüche leisten einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit der Menschen in Hessen. Für ihren engagierten und unermüdlichen Einsatz spreche ich meinen herzlichen Dank aus", so der Minister abschließend.
Beratungsangebote der hessischen Polizei
Bürgerinnen und Bürger haben die Möglichkeit, sich ganzjährig über geeignete Maßnahmen zur Sicherung des eigenen Zuhauses zu informieren. Zur Erstellung eines individuellen Sicherungskonzeptes stehen die Fachpersonen der kriminalpolizeilichen Prävention hessenweit für eine kostenlose und neutrale Beratung zur Verfügung. Weiterführende Informationen finden Sie auf der Homepage der hessischen Polizei unter
- https://www.polizei.hessen.de/schutz-sicherheit/eigentum - https
://www.polizei.hessen.de/Service/Ansprechpersonen-in-Hessen/Öffnet
sich in einem neuen FensterInformation Fallzahlen
Im vergangenen Jahr wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für Hessen 5.867 Fälle erfasst. Pro 100.000 Einwohner wurden im Jahr 2024 damit in Hessen nur 91 Einbrüche in Wohnungen verübt. 2.638 Fälle - und damit 45 Prozent aller 2024 registrierten Fälle - verblieben im Versuchsstadium. Insgesamt hat sich die Anzahl der erfassten Wohnungseinbrüche im Zehn-Jahres-Vergleich in Hessen Bundesland beinahe halbiert (2014: 10.978 erfasste Fälle).
Rückfragen bitte an:
Hessisches Landeskriminalamt
Reza Rezai Hagh
Telefon: 0611/83-8310
E-Mail: kommunikation.hlka@polizei.hessen.de